Was habt ihr plumpen Tölpel mich gerüttelt,als ich in seliger Blindheit stand!Nie hat ein Schreck grausamer mich geschüttelt,– mein Traum, mein goldner Traum entschwand.Nashörner ihr mit Elephanten-Rüsseln,macht man nicht höflich erst: Klopf! Klopf!Vor Schrecken warf ich euch die Schüsselngoldreifer Früchte – an den Kopf.
Zwei Stimmen kommen nie zur Ruh´,Der Seelenkampf währt unergründet:Es gibt Vernunft den Gott nicht zu,Den Liebe träumt und laut verkündet.Du hast dem Zwist dein Ohr gegeben.Es ist mein traurig´ Los, wie deins,Mit diesem Widerstreit zu leben."Kein Vater leitet diese Welt",Sagt der Verstand, der urteilsschroffe,"Hier, wo das Böse recht behält",Da spricht das Herz: "Ich glaub´ und hoffe."Mit etwas Liebe kommt man weit.Hoff´ auch und glaub´ ihn, den ich preise,Ich spüre Gott und Ewigkeit! Doch der Verstand ruft: "Ja, beweise!"
Sieh, so ist Tod im Leben. Beides läuftso durcheinander, wie in einem Teppichdie Fäden laufen; und daraus entstehtfür einen, der vorübergeht, ein Bild.Wenn jemand stirbt, das nicht allein ist Tod.Tod ist, wenn einer lebt und es nicht weiß.Tod ist, wenn einer gar nicht sterben kann.Vieles ist Tod; man kann es nicht begraben.In uns ist täglich Sterben und Geburt,und wir sind rücksichtslos wie die Natur,die über beidem dauert, trauerlosund ohne Anteil. Leid und Freude sindnur Farben für den Fremden, der uns schaut.Darum bedeutet es für uns so viel,den Schauenden zu finden, ihn, der sieht,der uns zusammenfaßt in seinem Schauenund einfach sagt: ich sehe das und das,wo andere nur raten oder lügen.
Der hat nie das Glück empfunden,Dem des Lebens gleiche StundenEwig in der Freude Weh´nOhne Schmerz vorübergeh´n.Aber wem nach langen QualenMit der Liebe FrühlingsstrahlenGrüßend winkt der Freude Blick:Der allein versteht das Glück.
Bahnbrecher frönenurlauten tönenekstaser beschreiungfolgt verpolizeiungzerrütteter saalhehres final
Es ist der Wind um Mitternacht,Der leise an mein Fenster klopft.Es ist der Regenschauer sacht,Der leis an meiner Kammer tropft.Es ist der Traum von meinem Glück,Der durch mein Herz streift wie der Wind.Es ist der Hauch von deinem Blick,Der durch mein Herz schweift regenlind.
Laß dich mit gelinden SchlägenRühren, meine zarte Laute!Da die Nacht herniedertaute,Müssen wir Gelispel pflegen.Wie sich deine Töne regenWie sie atmen, klagen, stöhnen,Wallt das Herz zu meiner Schönen,Bringt ihr, aus der Seele Tiefen,Alle Schmerzen, welche schliefen;Liebe denkt in süßen Tönen.
2.Diese Münze, mit deralle Welt bezahlt,Ruhm –,mit Handschuhen fasse ich diese Münze an,mit Ekel trete ich sie unter mich.Wer will bezahlt sein?Die Käuflichen...Wer feil steht, greiftmit fetten Händennach diesem Allerwelts-Blechklingklang Ruhm!– Willst du sie kaufen?Sie sind alle käuflich.Aber biete viel!klingle mit vollem Beutel!– du stärkst sie sonst,du stärkst sonst ihre Tugend...Sie sind alle tugendhaft.Ruhm und Tugend – das reimt sich.So lange die Welt lebt,zahlt sie Tugend-Geplappermit Ruhm-Geklapper –,die Welt lebt von diesem Lärm...Vor allen Tugendhaftenwill ich schuldig sein,schuldig heißen mit jeder großen Schuld!Vor allen Ruhms-Schalltrichternwird mein Ehrgeiz zum Wurm –,unter solchen gelüstets mich,der Niedrigste zu sein...Diese Münze, mit deralle Welt bezahlt,Ruhm –,mit Handschuhen fasse ich diese Münze an,mit Ekel trete ich sie unter mich.
Ich liebe Dich, weil ich dich lieben muß;ich liebe dich, weil ich nicht anders kannich liebe dich nach einem Himmelsschluß:ich liebe dich durch einen Zauberbann.Dich lieb´ ich wie die Rose ihren Strauch;dich lieb´ ich, wie die Sonne ihren Schein;dich lieb´ ich, weil du bist mein Lebenshauch;dich lieb´ ich, weil dich lieben ist mein Sein.
Ein schönes Alter ist des Lebens Krone;Nur dem, der sie verdient, wird sie zum Lohne!Wer lange trug des Daseins schwere BürdeUnd alt sein Haupt noch aufrecht hält mit Würde,Gibt dadurch Zeugnis, daß er seinem LebenVon Jugend auf den rechten Halt gegeben.