Den frohen Sinn der Jugend zu erhalten,Wenn auch das Alter schon die Locken bleicht,Das ist´s, was jeder wünscht, doch schwer erreicht,Weil nur dem Glücklichen es vorbehalten.Ob wir nun fröhlich mit den Stunden schalten,Ob ihr phlegmatisch durch die Tage schleicht,Und ob´s im Busen stürmet oder schweigt,Es muß das Herz doch nach und nach erkalten.Doch seh´ ich Dich, so schwindet all mein Zagen;Denn ungebeugt im Kampfe mit der WeltHast Du das Alter aus dem Feld geschlagen.Wer sich den Mut in diesem Kampf erhält,Der bleibt, mag auch das Herz ihm leiser schlagen,Von ew´ger Jugend Sonnenschein erhellt.
Du rechte Morgensonne meines Lebens,O leuchte mir denn heute nicht vergebens,Sei du mein Licht, wenn ich im Dunkeln steh´,Umleuchte mich mit Heil und Glanz und Wonne,Daß ich mit Freuden in die AbendsonneAm Ende meiner Erdenwallfahrt seh´.
Bahnbrecher frönenurlauten tönenekstaser beschreiungfolgt verpolizeiungzerrütteter saalhehres final
Da das Alter, wie wir wissen,Nicht für Torheit helfen kann,Wär es ein gefundner BissenEinem heitern alten Mann,Daß am Rhein, dem vielbeschwommnen,Mummenschar sich zum GefechtRüstet gegen angekommnenFeind, zu sichern altes Recht.Auch dem Weisen fügt behäglichSich die Torheit wohl zur Hand,Und so ist es gar verträglich,Wenn er sich mit euch verbandSelbst Erasmus ging den SpurenDer Moria scherzend nachUlrich Hutten mit ObskurenDerbe Lanzenkiele brach.Löblich wird ein tolles Streben,Wenn es kurz ist und mit Sinn;Heiterkeit zum ErdelebenSei dem flüchtigen Rausch Gewinn.Häufet nur an diesem TageKluger Torheit Vollgewicht,Daß mit uns die Nachwelt sage:Jahre sind der Lieb und Pflicht.
Was die Welt morgen bringt, Ob sie mir Sorgen bringt, Leid oder Freud?Komme, was kommen mag,Sonnenschein, Wetterschlag,Morgen ist auch ein Tag,Heute ist heut!Wenn´s dem Geschick gefällt,Sind wir in alle WeltMorgen zerstreut!Drum laßt uns lustig sein!Wirt, roll´ das Faß herein!Madel, schenk ein, schenk ein!Heute ist heut!Ob ihren RosenmundMorgen schön HildegundAnderen beut –Darnach ich nimmer frag´,Das schafft mir keinen Plag´,Wenn sie mich heut nur magHeute ist heut!Klingklang, stoßt an und singt!Morgen vielleicht erklingtSterbegeläut!Wer weiß, ob nicht die WeltMorgen in Schutt zerfällt!Wenn sie nur heut noch hält!Heute ist heut!
Vögelein, wohin so schnell?»Nach Norden, nach Norden!Dort scheint die Sonne nun so hell,Dort ist´s nun Frühling worden.«O Vögelein mit den Flügeln bunt,Und wenn du kommst zum Lindengrund,Zum Hause meiner Lieben,Dann sag ihr, daß ich Tag und NachtVon ihr geträumt, an sie gedacht,Und daß ich treu geblieben.Und die Blumen im ThalGrüß tausend, tausendmal!
Das Schöne bewundern,Das Wahre behüten,Das Edle verehren,Das Gute beschließen;Es führet den Menschen,Im Leben zu Zielen,Im Handeln zum Rechten,Im Fühlen zum Frieden,Im Denken zum Lichte;Und lehret ihn vertrauenAuf göttliches WaltenIn allem, was ist:Im Weltenall,Im Seelengrund.
Geh fleißig um mit deinen Kindern! Habe Sie Tag und Nacht um dich, und liebe sie, Und laß dich lieben einzig-schöne Jahre; Denn nur den engen Traum der Kindheit sind Sie dein, nicht länger! Mit der Jugend schon Durchschleicht sie Vieles bald – was du nicht bist, Und lockt sie Mancherlei – was du nicht hast, Erfahren sie von einer alten Welt, Die ihren Geist erfüllt; die Zukunft schwebt Nun ihnen vor. So geht die Gegenwart Verloren. Mit dem Wandertäschchen dann Voll Nöthigkeiten zieht der Knabe fort, Du siehtst ihm weinend nach bis er verschwindet, Und nimmer wird er wieder dein! Er kehrt Zurück, er liebt, er wählt der Jungfrau’n Eine, Er lebt! Sie leben, Andre leben auf Aus ihm – du hast nun einen Mann an ihm, Hast einen Menschen – aber mehr kein Kind! Die Tochter bringt vermählt dir ihre Kinder Aus Freude gern noch manchmal in dein Haus! Du hast die Mutter – aber mehr kein Kind – Geh fleißig um mit deinen Kindern! Habe Sie Tag und Nacht um dich, und liebe sie, und laß dich lieben einzig=schöne Jahre.
Zum Licht empor mit klarem Blick,Ein Vorwärts stets, nie ein Zurück,Ein frohes Hoffen, kühnes Streben,Und schnelles Handeln auch daneben.Dann hat das Dasein Zweck und Ziel.Wer Großes will, erreicht auch viel.
Du bannst die Unrast mir im Leib,wenn du, für die ich dieses schreib,dich zu mir legst, als spürtest du…was du mir bist: ein Ort der Ruh.Besänftigst stumm mit bloßer Haut,bevor der Tag ins Fenster schaut –und Traumschweiß meine Glieder näßt,was mich im Schlaf nicht ruhen läßt.Red von der Angst dich zu verliern. –Konnt dich nur schwer ins Glück entführn.Nun ist mein Mühen dich im Glückzu halten noch ein schweres Stück.Bin ein Gestirn am Firmament,das keinen Ort sein eigen nennt.Es führt die Macht, die mich besonnt,auch strahlend in den Horizont.Selbst ein Besonnter, werf auch ichein Licht auf Sterne, wie auf dich.Doch bringt mein Gehen um die Weltes mit sich, daß mein Licht nicht hält.Wer heute sich an ihm noch wärmt,den läßt es morgen schon verhärmt.Ich sags, ich wags bekenn auch Scham,daß ich als Gehender schon kam.