Sei nicht traurig,sei nicht traurig…es ist heute nur so trübe,es ist heute nurso schwer!Morgen blitzt die Sonne wieder,Rosen leuchten weiß und rot,und mit lauter Lerchenliedernjubelt´s in den hellen Morgen,jubelt´s in den blauen Himmelsiegreich über Leid und Not…quillt und schwillt mit jungen Kräften,quillt und schwillt mit junger Lustlebenswarm dir in die Brust;weckt und wappnet deine Seele glaubensfroh zu neuer Wehr…Sei nicht zag drum,sei nicht traurig…es ist heute nur so trübe,es ist heute nur so schwer!
Es ist ein stetes stilles WandernDurch Menschen, Dinge und Gedanken.Man geht und gehtUnd merkt kaum, wie ringsum die BilderSich verschieben und vorübergleitenUnd eines um das andere rückwärts fällt ...Und plötzlich stehtMan wie in einer neuen Welt!Fernes wird nah und Nahes fern ...Du bleib sein Kern!
Februarschneetut nicht mehr weh,denn der März ist in der Näh!aber im März hüte das Herz,daß es zu früh nicht knospen will!warte, warte und sei still!Und wär der sonnigste Sonnenschein,und wär es noch so grün auf Erden,warte, warte und sei still :es muß erst April gewesen sein,bevor es Mai kann werden!
Hüt´ vor dem Alltag,was du Heiliges hast!Er verstaubt es dir.Er macht es dir zu Leidmit seinem Neid…er macht es dir zu Last!Hüt´ vor dem Alltag,was du Heiliges hast!
Hab Sonne im Herzen,ob´s stürmt oder schneit.Ob der Himmel voll Wolken,die Erde voll Streit!Hab Sonne im Herzen,dann komme, was mag,das leuchtet voll Licht dirden dunkelsten Tag!Hab ein Lied auf den Lippen,mit fröhlichem Klangund macht auch des AlltagsGedränge dich bang!Hab ein Lied auf den Lippen,dann komme, was mag,das hilft dir verwindenden einsamsten Tag!Hab ein Wort auch für andrein Sorg und in Peinund sag, was dich selberso frohgemut lässt sein:Hab ein Lied auf den Lippen,verlier nie den Mut,hab Sonne im Herzen,und alles wird gut!
Laß sterben, was sterben will, und schleppe dich mit ihm nicht müde! Du zwingst es dochnicht mehr zum Leben und zu der frohen Freudeeines Sommers! Es hat die Kraft nicht mehr,dein Mitleid, deine Liebe dir zu danken, und zerrtdich selber nur in seinen Herbst!Laß sterben drum, was sterben will ...und ohne Klage!
Mit fünfundzwanzig hält sich jeder für ein Genieund hüb´ die Welt aus den Angeln, wüßt´ er nur wie!Mit dreißig, vierzig dann wird´s stillerund ruhiger am Horizont,und schließlich gibt er zu, auch Schillerund Goethe hätten was gekonnt.
Und so zerbröckelt sich Monat um Monatund Jahr um Jahrin sonnenlosem Sich-müde-Hoffen…und nirgends auch nur ein Schimmer von Schein,daß es irgend einmal würde anders sein!Man gibt das Beste, das man kann,man gibt sein glühendstes Herzblut dran,mit Leben bezahltes Leben…und hat man etwas fertig gebracht…dann ist der ganze Dank dafür,daß ein paar Freunde freundlich sagen:Freut mich, das hast du gut gemacht!Und damit ist die Sache dann erledigt!
So regnet es sich langsam einUnd immer kürzer wird der Tag und immerSeltener der Sonnenschein ...Ich sah am Waldrand gestern ein paar Rosen stehn ..Gib mir die Hand und komm ...Wir wollen sie uns pflücken gehn ...Es werden wohl die letzten sein!
Ich habe Nächte dafür geopfert,ich habe Herzblut daran gegeben,und feige Buben nun kommen und hebendie Hand auf gegen das fertige Werk.– . – Zerschlagt, zerschlagt es! wenn ihr könnt!Ich glaub es nicht! jedoch … zerschlagt´s!Mir tut ihr nichts damit! Mich trefft ihr nicht:Ich steh und seh euch zu und lach!Und wenn ihr Riesen oder sonst was wärt…was es mir gab und war, indem es wurde,das zu zerstören, seid ihr doch zu schwach!