So regnet es sich langsam einUnd immer kürzer wird der Tag und immerSeltener der Sonnenschein ...Ich sah am Waldrand gestern ein paar Rosen stehn ..Gib mir die Hand und komm ...Wir wollen sie uns pflücken gehn ...Es werden wohl die letzten sein!
Immer reicher, Jahr um Jahr,grüßt es mit Geschenken…immer froher um dich herblüht es auf – und um so mehrlerne dich beschränken…Lerne dich an dem zu freu´n,was du dir errungenund wirf es ab, zu bereu´n,was dir nicht gelungen!
Es ist ein stetes stilles WandernDurch Menschen, Dinge und Gedanken.Man geht und gehtUnd merkt kaum, wie ringsum die BilderSich verschieben und vorübergleitenUnd eines um das andere rückwärts fällt ...Und plötzlich stehtMan wie in einer neuen Welt!Fernes wird nah und Nahes fern ...Du bleib sein Kern!
Gott sei Dank, ein wenig Ruhe!und daheim! und ungestörtendlich einmal doch ein Abend,der mir wieder selbst gehört!Schön ist´s, ja! und bleibt es immer,guter Freunde Freund zu sein!doch zuweilen gibt´s auch Stunden,da man gern einmal allein:Auszudenken, was tagüberdurch die Seele schwankt und schwirrt,eh sich´s, halb erfaßt nur, wiederungelöst ins Chaos wirrt.Ohne Lüge sich zu freuen!wer es dürfte, wer es könnt!selbst-genug sich selbst zu leben,glücklich, selig, wem´s vergönnt!
Ganz still, zuweilen wie ein Traumklingt in dir auf ein fernes Lied.Du weißt nicht, wie es plötzlich kam,du weißt nicht, was es von dir will.Und wie ein Traum ganz leis und stillverklingt es wieder, wie es kam.Wie plötzlich mitten im Gewühlder Straße, mitten oft im Winterein Hauch von Rosen dich umweht.Oder dann und wann ein Bildaus längst vergessenen Kindertagenmit fragenden Augen vor dir steht.Ganz still und leise, wie ein Traum,du weißt nicht, wie es plötzlich kam,du weißt nicht, was es von dir will,und wie ein Traum ganz leis und stillverblaßt es wieder, wie es kam.
Ein gutes Wort ist wie ein Samenkorn;es schweigt und schläftund wacht erst aufund wird zu Sinn erst und zu Sein,säst du´s in deine Erde einund schaffst du dir´s zu eigenem Leben!
Dich sehen,ist: die Heimat haben!dich sehen,ist: zu Hause sein!alle Sehnsucht ist begraben,alle Wünsche schlummern ein!Und ich weiß nichts mehr von draußen,weiß nichts mehr von Müh und Plag,und wie einsam es gewesenund wie freudlos jeder Tag!Alles ach ist selig schönerFriede nur und Sonnenschein!dich sehen,ist: die Heimat haben!dich sehen,ist: zu Hause sein!
Man schreit und lärmt und ereifert sich,man findet es dumm und lächerlichund gegen allen Anstand und Brauch,man ruft die Polizei zu Hilfe,und diese kommt und verbietet es auchund sperrt die Straßen und rasselt mit Kettenund tut, soviel sie irgend kann,die bedrohte Bürgerruhe zu retten.Und ein paar Jahre später, gib acht,ist alles, worob man den Lärm gemacht,wofür man ereifert sich und erregt,wogegen man Himmel und Hölle bewegt …kein Mensch weiß, wie es eigentlich kam:so selbstverständlich, so alltäglich,so eingefügt in den ganzen Laufund mit Sitte und Anstand so wohl verträglich,als wär man´s gewöhnt so von Jugend auf.
Sieh doch den Wettersturm am Himmel!sieh doch die Wolken um die Höhn!Ich aber sag: das geht vorüberund auf den Abend wird es schön!Gebt mich nur frei und laßt mich´s wagen,ein bißchen auch mir selbst zu traun!Was frommt es denn, altjungfer-ängstlichnach jedem Nebel auszuschaun!?Nur frei sein muß ich! frei und ... eheder Zorn zum Sieg in mir erlahmtund was ich Großes möchte, elendin Alltagströdel sich verkramt!Noch trägt zu stolzbekränzten Zielenein jauchzend Hoffen mich empor ...und bis zu Ende sei gehalten,was meiner Jugend ich beschwor!Und grollten rings auch tausend Wetterund droht es noch so von den Höhn ...laß drohn, was will! es geht vorüberund auf den Abend wird es schön!