Der Storch, der sich vom Fisch und Wurmin unserem Teiche nähret,was nistet er auf dem Kirchenturm,wo er nicht hingehört? Dort klappert und klappert er genug,verdrießlich anzuhören;doch wagt es weder Alt noch Jung,ihm in das Nest zu stören. Wodurch – gesagt mit Reverenz –kann er sein Recht beweisenals durch die löbliche Tendenz,aufs Kirchendach zu ...?
Warum ich wieder zum Papier mich wende?Das mußt du, Liebster, so bestimmt nicht fragen!Denn eigentlich hab ich dir nichts zu sagen;Doch kommt´s zuletzt in deine lieben Hände.Weil ich nicht kommen kann, soll, was ich sende,Dein ungeteiltes Herz hinübertragenMit Wonnen, Hoffnungen, Entzücken, Plagen:Das alles hat nicht Anfang, hat nicht Ende.Ich mag vom heut´gen Tag dir nichts vertrauen,Wie sich im Sinnen, Wünschen, Wähnen, WollenMein treues Herz zu dir hinüberwendet.So stand ich einst vor dir, dich anzuschauen,Und sagte nichts! Was hätt´ ich sagen sollen?Mein ganzes Wesen war in sich vollendet.
Wunderlichstes Buch der BücherIst das Buch der Liebe;Aufmerksam hab ich´s gelesen:Wenig Blätter Freuden,Ganze Hefte Leiden;Einen Abschnitt macht die Trennung.Wiedersehn! ein klein Kapitel,Fragmentarisch. Bände KummersMit Erklärungen verlängert,Endlos, ohne Maß.
Aber Götter sollten nichtMit Menschen wie mit ihresgleichen wandeln:Das sterbliche Geschlecht ist viel zu schwach,In ungewohnter Höhe nicht zu schwindeln.Aber herrlicher war die Zeit, in der uns das Höchste,Was der Mensch sich denkt, als nah und erreichbar gezeigt ward.Da war jedem die Zunge gelöst; es sprachen die Greise,Männer und Jünglinge laut voll hohen Sinns und Gefühles.Aber ich werde der letzte nicht sein, den es bitter gereute,Frauenrat befolget zu haben.
Der du von dem Himmel bist Alles Leid und Schmerz stillest Den, der doppelt elend ist, Doppelt mit Erfüllung füllest, Ach, ich bin des Treibens müde! Was soll all der Schmerz und Lust! Süßer Friede! Komm, ach komm in meine Brust!
(Prinzessin:)Wohl ist sie schön, die Welt! In ihrer WeiteBewegt sich so viel Gutes hin und her.Ach, daß es immer nur um einen SchrittVon uns sich zu entfernen scheintUnd unsre bange Sehnsucht durch das LebenAuch Schritt vor Schritt bis nach dem Grabe lockt!So selten ist es, daß die Menschen finden,Was ihnen doch bestimmt gewesen schien,So selten, daß sie das behalten, wasAuch einmal die beglückte Hand ergriff!Es reißt sich los, was erst sich uns ergab,Wir lassen los, was wir begierig faßten.Es gibt ein Glück, allein wir kennen´s nicht:Wir kennen´s wohl, und wissen´s nicht zu schätzen.
Aus den Gruben, hier im GrabenHör ich des Propheten Sang;Engel schweben, ihn zu laben,Wäre da dem Guten bang?Löw´ und Löwin, hin und wider,Schmiegen sich um ihn heran;Ja, die sanften, frommen LiederHaben´s ihnen angetan!Engel schweben auf und nieder,Uns in Tönen zu erlaben,Welch ein himmlischer Gesang!In den Gruben, in dem GrabenWäre da dem Kinde bang?Diese sanften, frommen LiederLassen Unglück nicht heran;Engel schweben hin und wider,Und so ist es schon getan.Denn der Ew´ge herrscht auf Erden,Über Meere herrscht sein Blick;Löwen sollen Lämmer werden,Und die Welle schwankt zurück.Blankes Schwert erstarrt im Hiebe,Glaub und Hoffnung sind erfüllt;Wundertätig ist die Liebe,Die sich im Gebet enthüllt.Und so geht mit guten KindernSel´ger Engel gern zu Rat,Böses Wollen zu verhindern,Zu befördern schöne Tat.So beschwören, fest zu bannenLieben Sohn ans zarte KnieIhn, des Waldes Hochtyrannen,Frommer Sinn und Melodie.
Feiger Gedankenbängliches Schwanken,weibisches Zagenängstliches Klagenwendet kein Elendmacht dich nicht frei.Allen Gewaltenzum Trotz sich erhalten,nimmer sich beugenkräftig sich zeigenruftet die Armeder Götter herbei.
Nicht Gelegenheit macht Diebe,Sie ist selbst der größte Dieb;Denn sie stahl den Rest der Liebe,Die mir noch im Herzen blieb.Dir hat sie ihn übergeben,Meines Lebens Vollgewinn,Daß ich nun, verarmt, mein LebenNur von dir gewärtig bin.Doch ich fühle schon ErbarmenIm Karfunkel deines Blicks,Und erfreu in deinen Armen Mich erneuerten Geschicks.
Vieles kann ich ertragen.Die meisten beschwerlichen DingeDuld ich mit ruhigem Mut,wie es ein Gott mir gebeut.Wenige sind mir jedoch wieGift und Schlange zuwider,Viere: Rauch des Tabaks,Wanzen und Knoblauch und †.