Sie schelten einander Egoisten;Will jeder doch nur sein Leben fristen.Wenn der und der ein Egoist,So denke, daß du es selber bist.Du willst nach deiner Art bestehn,Mußt selbst auf deinen Nutzen sehn!Dann werdet ihr das Geheimnis besitzen,Euch sämtlich untereinander zu nützen;Doch den laßt nicht zu euch herein,Der andern schadet, um etwas zu sein.
Zuerst Collegium Logicum.Da wird der Geist euch wohl dressiert,In spanische Stiefeln eingeschnürt,Daß er bedächtiger so fortanHinschleiche die GedankenbahnUnd nicht etwa, die Kreuz und Quer,Irrichteliere hin und her.
Wie weit soll das noch gehn!Du fallst gar oft ins Abstruse,Wir können dich nicht verstehn´.Deshalb tu ich Buße;Das gehört zu den Sünden.Seht mich an als Propheten!Viel Denken, mehr EmpfindenUnd wenig Reden.
Ein Veilchen auf der Wiese stand Gebückt in sich und unbekannt; Es war ein herziges Veilchen. Da kam eine junge Schäferin, Mit leichtem Schritt und munterm Sinn, Daher, daher, Die Wiese her, und sang. Ach! denkt das Veilchen, wär ich nur Die schönste Blume der Natur, Ach, nur ein kleines Weilchen, Bis mich das Liebchen abgepflückt Und an dem Busen matt gedrückt! Ach nur, ach nur Ein Viertelstündchen lang! Ach! aber ach! das Mädchen kam Und nicht in acht das Veilchen nahm, Ertrat das arme Veilchen. Es sank und starb und freut´ sich noch: Und sterb ich denn, so sterb ich doch Durch sie, durch sie, Zu ihren Füßen doch.
Freiheit süß der Presse!Komm, laß uns alles drucken,und walten für und für.Nur sollte keiner mucken,der nicht so denkt wie wir.
UngeduldImmer wieder in die Weite,über Länder an das Meer,Phantasien, in der Breiteschwebt am Ufer hin und her!Neu ist immer die Erfahrung:Immer ist dem Herzen bang,Schmerzen sind der Jugend Nahrung,Tränen seliger Lobgesang.
Ich ging im Walde so für mich hin, und nichts zu suchen, das war mein Sinn. Im Schatten sah ich ein Blümlein stehn, wie Sterne leuchtend, wie Äuglein schön. Ich wollt´ es brechen, da sagt es fein: Soll ich zum Welken gebrochen sein? Ich grub´s mit allen den Würzlein aus, zum Garten trug ich´s, am schönen Haus. Und pflanzt es wieder am stillen Ort: Nun zweigt es immer und blüht so fort.
Alles wird durch Wasser erhalten!Ozean, gönn uns dein ewiges Walten.Wenn du nicht in Wolken sendetest,Nicht reiche Bäche spendetest,Hin und her nicht Flüsse wendetest,Die Ströme nicht vollendetest,Was wären Gebirge, was Ebnen und Welt?Du bist´s der das frischeste Leben erhält.
O weh der Lüge! Sie befreiet nichtWie jedes andre wahrgesprocheneWort die Brust,Sie macht uns nicht getrost,Sie ängstigt den,Der sie heimlich schmiedet,Und sie kehrt,Ein losgedrückter Pfeil,Von einem Gotte gewendet undVersagend, sich zurückUnd trifft den Schützen.
Ach, wer bringt die schönen Tage,Jene Tage der ersten Liebe,Ach, wer bringt nur eine StundeJener holden Zeit zurück!Einsam nähr´ ich meine Wunde,und mit stets erneuter Klagetraur´ ich ums verlorne Glück.Ach, wer bringt die schönen Tage,jene holde Zeit zurück!