Auf die Hände küßt die Achtung,Freundschaft auf die offne Stirn,Auf die Wange Wohlgefallen,Sel´ge Liebe auf den Mund.Aufs geschloßne Aug´ die Sehnsucht,In die hohle Hand Verlangen,Arm und Nacken die Begierde;Überall sonst die Raserei.
Doch solltet ihr je übermütig werdenMit Stolz erheben euren HerrscherblickSo denkt an den Gewaltigen zurückDer jetzt nur fiel in Gottes strenge HändeAn Ottokar, sein Glück und an sein Ende!
Schon bin ich müd zu reisen,Wär´s doch damit am Rand,Vor Hören und vor SehenVergeht mir der Verstand.So willst Du denn nach Hause?O nein! Nur nicht nach Haus!Dort stirbt des Lebens LebenIm Einerlei mir aus.Wo also willst Du weilen?Wo findest Du die Statt?O Mensch, der nur zwei FremdenUnd keine Heimat hat.
Und ob er mitunter kanzleihaft spricht,Ob Tinten und Farben erblassen,Die Großen der Zeiten sterben nicht,Das Alter ist keinem erlassen.Doch ahmst du ihm nach, du junges Volk,So laß vor allem dir sagen:Der Schlafrock steht nur denen wohl,Die früher den Harnisch getragen.
Eins ist, was altergraue Zeiten lehren, Und lehrt die Sonne, die erst heut getagt: Des Menschen ew´ges Loos, es heißt: Entbehren, Und kein Besitz, als den du dir versagt. Die Speise, so erquicklich deinem Munde, Beim frohen Fest genippter Götterwein, Des Teuren Kuß auf deinem heißen Munde, Dein wär´s? Sieh zu! ob du vielmehr nicht sein. Denn der Natur alther nothwend´ge Mächte, Sie hassen, was sich freie Bahnen zieht, Als vorenthalten ihrem ew´gen Rechte, Und reißens lauernd in ihr Machtgebiet. All was du hältst, davon bist du gehalten, Und wo du herrschest, bist du auch der Knecht. Es sieht Genuß sich vom Bedarf gespalten, Und eine Pflicht knüpft sich an jedes Recht. Nur was du abweist, kann dir wieder kommen, Was du verschmähst, naht ewig schmeichelnd sich, Und in dem Abschied, vom Besitz genommen, Erhältst du dir das einzig deine: Dich!
Unsere Neigungen, Gedanken,scheinen gleich sie ohne Schranken,gehn sie doch wie die Rinderherde,eines in des andern Tritt.Drum, bei allem, was ihr macht,sei der Anfang reif bedacht.