Zum Fressen geboren, zum Kraulen bestelltin Schlummer verloren gefällt mir die Welt.Ich schnurr´ auf dem Schoße, ich ruhe im Bettin lieblicher Pose, ob schlank oder fett.So gelte ich allen als göttliches Tier, sie stammelnund lallen und huldigen mir, liebkosen mirglücklich den Bauch, Öhrchen und Tatz –ich wählte es wieder, das Leben der Katz.
Im Atemholen sind zweierlei Gnaden:Die Luft einzuziehn, sich ihrer entladen;Jenes bedrängt, dieses erfrischt;So wunderbar ist das Leben gemischt,Du danke Gott, wenn er dich preßt,Und dank’ ihm, wenn er dich wieder entläßt!
Verteilet euch nach allen RegionenVon diesem heilgen Schmaus!Begeistert reißt euch durch die nächsten ZonenIns All und füllt es aus! [...]Und bald verlischt ein unbegrenztes StrebenIm selgen Wechselblick.Und so empfangt, mit Dank, das schönste LebenVom All ins All zurück.
Lasset Gelehrte sich zanken und streiten,streng und bedächtig die Lehrer auch sein!Alle die Weisesten aller Zeitenlächeln und winken und stimmen mit ein:Töricht auf Bessrung der Toren zu harren!Kinder der Klugheit, o habet die Narreneben zum Narren auch, wie sich´s gehört!
Zum Sehen geboren,Zum Schauen bestellt,Dem Turme geschworen,Gefällt mir die Welt.Ich blick´ in die Ferne,Ich seh´ in der Näh Den Mond und die Sterne,Den Wald und das Reh.So seh´ ich in allenDie ewige Zier,Und wie mir´s gefallen,Gefall ich auch mir.Ihr glücklichen Augen,Was je ihr gesehn,Es sei, wie es wolle,Es war doch so schön.
Die Leidenschaft bringt Leiden! – Wer beschwichtigtBeklommnes Herz, das allzuviel verloren?Wo sind die Stunden, überschnell verflüchtigt?Vergebens war das Schönste dir erkoren!Trüb ist der Geist, verworren das Beginnen;Die hehre Welt, wie schwindet sie den Sinnen!Da schwebt hervor mit Engelschwingen,Verflicht zu Millionen Tön um Töne,Des Menschen Wesen durch und durch zu dringen,Zu überfüllen ihn mit ewger Schöne;Das Auge netzt sich, fühlt im höhern SehnenDen Doppelwert der Töne wie der Tränen.Und so das Herz erleichtert merkt behende,Daß es noch lebt und schlägt und möchte schlagen,Zum reinsten Dank der überreichen SpendeSich selbst erwidernd willig darzutragen.Da fühlte sich – o daß es ewig bliebe! –Das Doppelglück der Töne wie der Liebe.
Laßt fahren hin das allzu Flüchtige!Ihr sucht bei ihm vergebens Rat;In dem Vergangnen lebt das Tüchtige,Verewigt sich in schöner Tat.Und so gewinnt sich das LebendigeDurch Folg´ aus Folge neue Kraft;Denn die Gesinnung, die beständige,Sie macht allein den Menschen dauerhaft.So löst sich jene große FrageNach unserm zweiten Vaterland;Denn das Beständige der ird´schen TageVerbürgt uns ewigen Bestand.
Frauenschönheit will nichts heißen,ist gar zu oft ein starres Bild;nur solch ein Wesen kann ich preisen,das froh und lebenslustig quillt.Die Schöne bleibt sich selber selig;die Anmut macht unwiderstehlich.
Die Wächter sind gebändigetDurch süße Liebestaten;Doch wie wir uns verständiget,Das wollen wir verraten;Denn, Liebchen, was uns Glück gebracht,Das muß auch andern nutzen,So wollen wir der LiebesnachtDie düstern Lampen putzen.Und wer sodann mit uns erreicht,Das Ohr recht abzufeimen,Und liebt wie wir, dem wird es leicht,Den rechten Sinn zu reimen.Ich schickte dir, du schicktest mir,Es war sogleich verstanden:Amarante – Ich sah und verbrannte.Raute – Wer schaute?Haar vom Tiger – Ein kühner Krieger.Haar der Gazelle – An welcher Stelle?Büschel von Haaren – Du sollsts erfahren.Kreide – Meide.Stroh – Ich brenne lichterloh.Trauben – Wills erlauben.Korallen – Kannst mir gefallen.Mandelkern – Sehr gern.Rüben – Willst mich betrüben.Karotten – Willst meiner spotten.Zwiebeln – Was willst du grübeln?Trauben, die weißen – Was soll das heißen?Trauben, die blauen – Soll ich vertrauen?Quecken – Du willst mich necken.Nelken – Soll ich verwelken?Narzissen – Du mußt es wissen.Veilchen – Wart ein Weilchen.Kirschen – Willst mich zerknirschen.Feder vom Raben – Ich muß dich haben.– vom Papageien – Mußt mich befreien.Maronen – Wo wollen wir wohnen?Blei – Ich bin dabei.Rosenfarb – Die Freude starb.Seide – Ich leide.Bohnen – Will dich schonen.Majoran – Geht mich nichts an.Blau – Nimms nicht genau.Traube – Ich glaube.Beeren – Wills verwehren.Feigen – Kannst du schweigen?Gold – Ich bin dir hold.Leder – Gebrauch die Feder.Papier – So bin ich dir.Maßlieben – Schreib nach Belieben.Nachtviolen – Ich laß es holen.Ein Faden – Bist eingeladen.Ein Zweig – Mach keinen Streich.Strauß – Ich bin zu Haus.Winden – Wirst mich finden.Myrten – Will dich bewirten.Jasmin – Nimm mich hin.Melissen – * * * auf einem Kissen.Zypressen – Wills vergessen.Bohnenblüte – Du falsch Gemüte.Kalk – Bist ein Schalk.Kohlen – Mag der * * * dich holen.Und hätte mit Boteinah soNicht Dschemil sich verstandenWie wäre denn so frisch und frohIhr Name noch vorhanden?