Die Flut steigt bis an den Ararat,Und es hilft keine Rettungsleiter,Da bringt die Taube Zweig und Blatt –Und es kribbelt und wibbelt weiter. Es sicheln und mähen von Ost nach WestDie apokalyptischen Reiter,Aber ob Hunger, ob Krieg, ob Pest,Es kribbelt und wibbelt weiter.Ein Gott wird gekreuzigt auf Golgatha,Es brennen Millionen Scheiter,Märtyrer hier und Hexen da,Doch es kribbelt und wibbelt weiter.So banne dein Ich in dich zurückUnd ergib dich und sei heiter, Was liegt an dir und deinem Glück?Es kribbelt und wibbelt weiter.
Sei heiter!Es ist gescheiterals alles Gegrübel:Gott hilft weiter –zur Himmelsleiterwerden die Übel.
Nicht Glückes bar sind deine Lenze, Du forderst nur des Glücks zu viel; Gib deinem Wunsche Maß und Grenze, Und dir entgegen kommt das Ziel. Wie dumpfes Unkraut laß vermodern, Was in dir noch des Glaubens ist: Du hättest doppelt einzufodern Des Lebens Glück, weil du es bist. Das Glück, kein Reiter wird´s erjagen, Es ist nicht dort, es ist nicht hier; Lern´ überwinden, lern´ entsagen, Und ungeahnt erblüht es dir.
Such´ nicht immer, was dir fehle;Demut fülle deine Seele.Dank erfülle dein Gemüt.Alle Blumen, alle Blümchenund darunter selbst ein Rühmchenhaben auch für dich geblüht.
Mein Leben, ein Leben ist es kaum,Ich gehe dahin als wie im Traum.Wie Schatten huschen die Menschen hin.Ein Schatten dazwischen ich selber bin!Im Herzen tiefe Müfdigkeit.Alles sagt in mir: Es ist Zeit…
Vertrauen, schönster Stein in Königskronen,Du Mutter aller Liebe und ihr Kind,Du einzig Pfühl, auf dem wir sorglos schlummern,Ich rufe dich, kehr´ wieder in dies Herz!Es gibt kein Glück, wo du den Rücken wandtest,Es gibt kein Unglück, lächelst du aufs neu;Laß kämpfen mich in deinem Spruch und Zeichen,Und wieder wird das Leben mir zum Sieg.
Die Menschen kümmerten mich nicht viel, eigen war mein Weg und Ziel. Ich mied den Markt, ich mied den Schwarm, andre sind reich, ich bin arm. Andre regierten (regieren noch), ich stand unten und ging durchs Joch. Entsagen und lächeln bei Demütigungen, das ist die Kunst, die mir gelungen. Und doch, wär’s in die Wahl mir gegeben, ich führte noch einmal dasselbe Leben. Und sollt’ ich noch einmal die Tage beginnen, ich würde denselben Faden spinnen.
Mein Lieschen, stell´ das Weinen ein,Auf Regen folgt ja Sonnenschein.Ich kehr´ mit Schwalb´ und FliederUnd wohl noch früher wieder.Der Bursche sprach´s. Vom GiebeldachSah ihm Treu-Lieschen lange nach,Bis Hoffnung wiederkehrteUnd ihren Thränen wehrte.Dei Äuglein wurden wieder klar,Das Herze jeden Kummers bar,Sie wußte: mit dem FliederKam ihr der Liebste wieder.
Halte dich still, halte dich stumm, nur nicht forschen, warum? Warum?Nur nicht bitt´re Fragen tauschen, Antwort ist doch nur wie Meeresrauschen. Wie´s dich auch aufzuhorchen treibt, das Dunkel, das Rätsel, die Frage bleibt.