Dich zu lieben, das wird Ruhe sein,Hand in Hand, getrost und ohne Bangen;Kein Verzagen – : Glauben; kein Verlangen – :Frucht und Friede, Freiheit und Verein.Aber Lust wird in der Ruhe seinSommerlust, ein Schauen und Genießen,Jene Lust der windbewegten Wiesen,Die voll Blumen sind und still gedeihn.
Hier fiel ich, steh, Wandrer, und bet ein Gebet,In die Hände meiner Frau, der Anna Margreth;Es war am fünfundzwanzigsten Mai,Als ich ging an diesem *** Baume vorbei,Hinter dem sie ganz so ungefähr stand;ich sagte Guten Abend und gab ihr die Hand.Damals war ich ein Junggesell,Und deshalb verliebte ich mich sehr schnell;Sie behauptete von sich selber das GleicheUnd verlangte, daß ich die Hand ihr reicheNächstens und schleunigst auch am Altar,Der zufällig hier in der Nähe war.Und deshalb, weil dieses wirklich geschehn,Sag ich: Oh Wandrer, bleibe hier stehn,Bedenke der Freiheit Vergänglichkeit,Bet ein Gebet und bleibe gescheidt.Bums Bärlaatsch, Bauer und Ehemann,Der ein Wort davon mitreden kann.
Nun aber hebt zu singen an Der Mai mit seinen Winden. Wohl dem, der suchen gehen kann Und bunte Blumen finden! Die Schönheit steigt millionenfach Empor aus schwarzer Erden; Manch eingekümmert Weh und Ach Mag nun vergessen werden. Denn dazu ist der Mai gemacht, Daß er uns lachen lehre. Die Herzen hoch! Und fortgelacht Des Grames Miserere!
Wenn wir alt sein werden,wenn der Ruhe Dämmerungleis in immergleichem Atemzuge uns im Herzen haucht,wenn das Auge matt und milde blickt,kältre Farben sieht und flockigen Umriß,wenn der Hände Drücke,altersfaltenweich,immer abschiednehmender, zag sich fühlen,wenn das Hirn,von Erkenntnis starr, immer kälter wird,und der Hoffnung warmer Taubenflügelschlagnicht mehr linde Glücksgedankenwellen schlägt,wenn an Rosen-StattHerbstzeitlose blaßt ...Sonne, Sonne!Du auch wirst mir dann verbleichen,die ich kindlich und anbetend liebe.Eine Wärme nur,eine Liebe nur,nur einen Glauben dann werd ich mir wahren:dichdu traumvergangeneHeilige.
Laue Sommernacht; am HimmelStand kein Stern; im weite WaldeSuchten wir uns tief im Dunkel,Und wir fanden uns.Fanden uns im weiten WaldeIn der Nacht, der sternenlosen,Hielten staunend uns im ArmeIn der dunklen Nacht.War nicht unser ganzes LebenSo ein Tappen, so ein Suchen?Da: In seine Finsternisse,Liebe, fiel Dein Licht.
Ich glaube an den großen Plan,den heiter heiligen Werdegeist;sein Herzschlag ist der Weltentakt,in dem die Sonnenfülle kreist.Er wird und stirbt und stirbt und wird,kein Ende und kein Anbeginn.Sing, Flöte, dein Gebet der Lust!Das ist des Lebens heiliger Sinn.
Daß deine Hand auf meiner Stirne liegt,Wenn mich das Sterben in der Wiege wiegt,Die leis´ hinüber ins Vergessen schaukelt,Von schwarzen Schmetterlingen schwer umgaukelt,Ein letzter Blick in deine braunen Sonnen:Vorüber strömen all unsere WonnenIn einer bittersüßen Letztsekunde;Ein letzter Kuß von deinem warmen Munde,Ein letztes Wort von dir, so liebeweich:Dann hab´ ich, eh ich tot, das HimmelreichUnd tauche selig in den großen Frieden:Der Erde Holdestes war mir beschieden.
Da nun die Blätter fallen,O weh, wie fahl,Fühl´ ich, wie alt ich worden bin.Das macht mir Qual. Die Sonne scheint. Ach, Sonne,Wie bist du kalt.Einst war der Herbst mir auch ein Lied.Jetzt bin ich alt.
Ein wohlbestelltes Mieder,Die Backen rot gesund,Den Schnabel voller LiederUnd vorn und hinten rund.Zwei Augen glutend blaueUnd eine kleine Hand,Wohl mir, waldwilde Fraue,Daß ich dich einsten fand.Es war im tiefen WaldeUnd Sommer war die Zeit,In einem Wipfel baldeNesthockten wir zu zweitUnd niemand hat gesehenDas sondre Vogelpaar,Das hoch im WindewehenVor Glücke schwindlig war.
Weite Wiesen im Dämmergrau;Die Sonne verglomm, die Sterne ziehn;Nun geh ich zu der schönsten Frau,Weit über Wiesen im Dämmergrau,Tief in den Busch von Jasmin.Durch Dämmergrau in der Liebe Land;Ich gehe nicht schnell, ich eile nicht;Mich zieht ein weiches, samtenes BandDurch Dämmergrau in der Liebe Land,In ein blaues, mildes Licht.