Liegen eine Sternennacht und lauschen,Wie der Kahn an seiner Kette ziehtUnd die Welle flüstert und entfliehtUnd die Wipfel leis dawiderrauschen –.Wie es seufzt und rüttelt ohne Ruh,Freiheit wider Knechtschaft einzutauschen.Armes Herz, so zerrst und stöhnst auch du.Eine Nacht so seinem Schicksal lauschen ...
Wer einmal freivom großen Wahnins leere Augder Sphinx geblickt,vergißt den Ernstdes Irdischenaus Überernstund lächelt nur.Ein Spiel bedünktihn nun die Welt,ein Spiel er selbstund all sein Tun.Wohl läßt er´s nichtund spielt es fortund treibt es zartund klug und kühn –doch lüftet ihrdie Maske ihm:er blickt euch anund lächelt nur.Wer einmal freivom großen Wahnins leere Augder Sphinx geblickt,verachtet stummder Erde Weh,der Erde Lust,und lächelt nur.
Und so verblaßte goldner TagNach wonnigem Verweilen;Und über allem Leben lagEin Hauch von Abwärts-EilenIn Grab und Tod.Bis voll unendlich süßer MachtSich Stern auf Stern entzündeteUnd am Gewölb der hohen NachtDen Zirkel weiter ründeteZum Morgenrot.
Vor vielen Jahren sozusagenhat folgendes sich zugetragen:Drei Säue taten um ein Huhnin einem Korb zusammenruhn.Das Huhn [wie manchmal Hühner sind][im Sprichwort mindestens], war blind.Die Säue waren schlechtweg Säuevon völliger Naturgetreue.Dies Dreieck nahm ein Mann aufs Ziel,vielleicht war´s auch ein Weib, gleichviel.Und trat heran und gab den Schweinen –Ihr werdet Runkelrüben meinen.O nein, er warf – [er oder sie] –warf – Perlen vor das schnöde Vieh.Die Säue schlossen träg die Lider.....Das Huhn indessen, still und bieder,erhob sich ohne Hast und Zornund fraß die Perlen auf wie Korn.Der Mensch entwich und sann auf Rache;doch Gott im Himmel wog die Sacheder drei Parteien und entschied,dass dieses Huhn im nächsten Glieddie Perlen außen tragen solle.Auf welche Art die Erdenscholle –das Perlschwein – ? Nein! das war verspielt!das Perl-Huhn zum Geschenk erhielt.
Das eigne Leid muß klein dir scheinen,wenn du bedenkst das Weh, die Notdurch die viel tausend Augen weinenwenn du von allem Schmerz den deinennur kennst, so bist du seelisch tot.
Laß mich nicht allein, denn es will Abend werdenUnd der Tag hat sich geneigt ...Sieh, wie über aller ErdenDunkels Ahnung schon voll Schwermut schweigt.Alle trachten nun nach ihren Herden,Deren Glut wie Atem sinkt und steigt – –O du Brust, die sich zu mir geneigt,Bleibe mein; denn ich will Abend werden!Bleib, und laß an dir mich inne bleibenLebensfeuers, wie es sinkt und steigt,Unbeirrt, so tief auch Weltnacht schweigt.Sei mein Herd, der mir noch Heimat zeigt,Wann mein Menschen-Tag sich schauernd neigtUnd die Sonnen an die Himmel schreiben:Wer bin ich.
Ein Hecht, vom heiligen Antonbekehrt, beschloß samt Frau und Sohn,am vegetarischen Gedankenmoralisch sich emporzuranken.Er aß seit jenem nur noch dies:Seegras, Seerose und Seegrieß.Doch Grieß, Gras, Rose floß, o Graus,entsetzlich wieder hinten aus.Der ganze Teich ward angesteckt.Fünfhundert Fische sind verreckt.Doch Sankt Anton, gerufen eilig,sprach nichts als: „Heilig! heilig! heilig!“
Aus silbergrauen Gründen trittein schlankes Rehim winterlichen Waldund prüft vorsichtig Schritt für Schritt,den reinen, kühlen, frischgefallenen Schnee.Und deiner denk ich, zierlichste Gestalt.
Korf erfindet eine Tagnachtlampe,die, sobald sie angedreht,selbst den hellsten Tagin Nacht verwandelt. Als er sie vor des Kongresses Rampedemonstriert, vermagniemand, der sein Fach versteht,zu verkennen, daß es sich hier handelt - (Finster wird´s am hellerlichten Tag,und ein Beifallssturm das Haus durchweht.)(Und man ruft dem Diener Mampe:"Licht anzünden!") - daß es sich hier handelt um das Faktum: daß gedachte Lampe,in der Tat, wenn angedreht,selbst den hellsten Tagin Nacht verwandelt.
Selig sind die geistig Armen,denn sie stecken nie die Nasein den Brunnenschacht des Lebensvoll gefährlich gift´ger Gase.Trinken oben aus dem Beckenfromm mit Ochs und Schaf zugleich.Und dereinst, wenn sie sich strecken,erben sie das Himmelreich.