Allen Bruder sein!Allen helfen, dienen!Ist, seit Er erschienen,Ziel allein!Auch dem Bösewicht,Der uns widerstrebet!Er auch ward gewebetEinst aus Licht."Liebt das Böse – gut!"Lehren tiefe Seelen.Lernt am Hassen stählen –Liebesmut!Brüder – hört das Wort!Daß es Wahrheit werde –Und dereinst die ErdeGottes Ort!
In einem leeren Haselstrauchda sitzen drei Spatzen, Bauch an Bauch.Der Erich rechts und links der Franzund mitten drin der freche Hans.Sie haben die Augen zu, ganz zu,und oben drüber da schneit es , hu!Sie rücken zusammen, dicht an dicht.So warm wie der Hans hat´s niemand nicht.Sie hör´n alle drei ihrer Herzlein Gepoch.Und wenn sie nicht weg sind, so sitzen sie noch.
Zu allen, ja zu allen möcht ich kommen,tief übers Einzelmenschliche hinaus.Als Geist nur aus der Ferne kann man frommen,ein Mensch ist nur ein Mensch bei sich zu Haus.Nur in der Ferne wird er wirklich strahlen,und aus der Nähe wird sein Licht bald blind,da müssen alle wir dafür bezahlen,daß wir nicht Geister nur, auch Körper sind.
Nimm an, es gäbe einen Himmelsherrn;so wollen wir von ihm für einst erflehn:er lasse uns auf irgendeinem Sternals einen Strauch voll Rosen auferstehn.Ich will die Wurzel sein, Du sei der Strauch,ich will die Zweige sein, Du sei das Blatt,ich sei die Rose, Du sei ihr Arom.So ineinander unaufhörlich satt,so eins in jeder Faser, jedem Hauchsei unser Leben dann ein Dankesstrom.
Das eigne Leid muß klein dir scheinen,wenn du bedenkst das Weh, die Notdurch die viel tausend Augen weinenwenn du von allem Schmerz den deinennur kennst, so bist du seelisch tot.
Wer einmal freivom großen Wahnins leere Augder Sphinx geblickt,vergißt den Ernstdes Irdischenaus Überernstund lächelt nur.Ein Spiel bedünktihn nun die Welt,ein Spiel er selbstund all sein Tun.Wohl läßt er´s nichtund spielt es fortund treibt es zartund klug und kühn –doch lüftet ihrdie Maske ihm:er blickt euch anund lächelt nur.Wer einmal freivom großen Wahnins leere Augder Sphinx geblickt,verachtet stummder Erde Weh,der Erde Lust,und lächelt nur.
Ich liebe die graden Alleen mit ihrer stolzen Flucht. Ich meine sie münden zu sehen in blauer Himmelsbucht. Ich bin sie im Flug zu Ende und land´ in der Ewigkeit. Wie eine leise Legende verklingt in mir die Zeit. Mein Flügel atmet Weiten, die Menschenkraft nicht kennt: Groß aus Unendlichkeiten flammt furchtbar das Firmament.
Jetzt bist du da, dann bist du dort,Jetzt bist du nah, dann bist du fort,Kannst du´s fassen? Und über eine Zeitgehen wir beide in die Ewigkeitdahin – dorthin. Und was blieb?…Komm, schließ die Augen und hab mich lieb.
Palmström steht an einem Teicheund entfaltet groß ein rotes Taschentuch:Auf dem Tuch ist eine Eichedargestellt, sowie ein Mensch mit einem Buch.Palmström wagt nicht, sich hineinzuschneuzen, -er gehört zu jenen Käuzen,die oft unvermittelt-nacktEhrfurcht vor dem Schönen packt.Zärtlich faltet er zusammen,was er eben erst entbreitet.Und kein Fühlender wird ihn verdammen,weil er ungeschneuzt entschreitet
Ein Hase sitzt auf einer Wiese,des Glaubens, niemand sähe diese.Doch im Besitze eines Zeißes,betrachtet voll gehaltnen Fleißesvom vis-à-vis gelegnen Bergein Mensch den kleinen Löffelzwerg.Ihn aber blickt hinwiederumein Gott von fern an, mild und stumm.