Zwei Hände, die so weiß, so weißals wie ein schlohweiß Laken.vereinten sich im vierten Kreis,während sie sonst gewohnterweisin zwei verschiedenen Taschen staken.Sie zitterten, jedoch nur leis,als ob sie vor sich selbst erschraken.sie fühlten sich auf fremdem Gleis,und dennoch taten sie mit Fleißsich ineinanderhaken.
Früh schon sprach mein Schicksal zu mir:Du sollst nicht dies und du sollst nicht das,Denn du würdest sonst nicht genug leiden.Früh schon sprach mein Schicksal zu mir:Dies sollst du, das, und das sollst du, das,Denn du würdest sonst nicht genug leiden.
Palmström reist, mit einem Herrn v. Korf,in ein sogenanntes Böhmisches Dorf.Unverständlich bleibt ihm alles dort,von dem ersten bis zum letzten Wort.Auch v. Korf (der nur des Reimes wegenihn begleitet) ist um Rat verlegen.Doch just dieses macht in blass vor Glück.Tiefentzückt kehrt unser Freund zurück.Und er schreibt in seine Wochenchronik:Wieder ein Erlebnis, voll von Honig!
Palmström, etwas schon an Jahren, wird an einer Straßenbeuge und von einem Kraftfahrzeuge überfahren. "Wie war "(spricht er sich erhebend und entschlossen weiterlebend) "möglich, wie dies Unglück, ja -: daß es überhaupt geschah? Ist die Staatskunst anzuklagen in bezug auf Kraftfahrwagen? Gab die Polizeivorschrift hier dem Fahrer freie Trift? Oder war vielmehr verboten, hier Lebendige zu Toten umzuwandeln, - kurz und schlicht: Durfte hier der Kutscher nicht -?" Eingehüllt in feuchte Tücher, prüft er die Gesetzesbücher und ist alsobald im klaren: Wagen durften dort nicht fahren! Und er kommt zu dem Ergebnis: "Nur ein Traum war das Erlebnis. Weil", so schließt er messerscharf, "nicht sein kann, was nicht sein darf."
Die Rehlein beten zur Nacht,hab acht!Halb neun!Halb zehn!Halb elf!Halb zwölf!Zwölf!Die Rehlein beten zur Nacht,hab acht!Sie falten die kleinen Zehlein,die Rehlein.
Es pfeift der Wind. Was pfeift er wohl?Eine tolle närrische Weise.Er pfeift auf einem Schlüssel hohl,bald gellend und bald leise.Die Nacht weint ihm den Takt dazumit schweren Regentropfen,die an der Fenster schwarze Ruham End eintönig klopfen.Es pfeift der Wind. Es stöhnt und gellt.Die Hunde heulen im Hofe. – Er pfeift auf diese ganze Welt,der große Philosophe.
Er war voll Bildungshung, indes,soviel er las und Wissen aß,er blieb zugleich ein Unverbeß,ein Unver, sag ich, als Vergeß;ein Sieb aus Glas,ein Netz aus Gras,ein Vielfraß -doch kein Haltefraß.
Wachet und betet mit mir! Meine Seele ist traurig bis an den Tod. Wachet und betet mit mir! Eure Augen sind voll Schlafes –könnt ihr nicht wachen? Ich gehe, euch mein letztes zu geben –und ihr schlaft... Einsam stehe ich unter Schlafenden, einsam verbringe ich das Werk meiner schwersten Stunde. Wachet und betet mit mir! Könnt ihr nicht wachen? Ihr alle seid in mir, aber in wem bin ich? Was wißt ihr von meiner Liebe, was wißt ihr vom Schmerz meiner Seele? O einsam! Einsam! Ich sterbe für euch – und ihr schlaft!
Korf erfindet eine Uhr,die mit zwei Paar Zeigern kreistund damit nach vorn nicht nur,sondern auch nach rückwärts weist.Zeigt sie zwei, – somit auch zehn;zeigt sie drei, – somit auch neun;und man braucht nur hinzusehn,um die Zeit nicht mehr zu scheun.Denn auf dieser Uhr von Korfenmit dem janushaften Lauf(dazu ward sie so entworfen):hebt die Zeit sich selber auf.
Ich kann´s, ich kann´s nicht mehr ertragen,Dies artige geleckte Sagen,Dies kluge Reden, süße Blicken –Dies Lachen, Rufen, Köpfenicken.Dies Wörter- und Gedankenschniegeln,Dies eitle Sich-im-Nachbar-Spiegeln,Dies ganze falsche hohle Treiben –Nein, laßt uns bei uns selber bleiben.