Wer sich der Einsamkeit ergiebt,Ach! der ist bald allein;Ein jeder lebt, ein jeder liebtUnd läßt ihn seiner Pein.Ja! laßt mich meiner Qual!Und kann ich nur einmalRecht einsam sein,Dann bin ich nicht allein.Es schleicht ein Liebender, lauschend sacht,Ob seine Freundin allein?So überschleicht bei Tag und NachtMich Einsamen die Pein,Mich Einsamen die Qual.Ach, werd´ ich erst einmalEinsam im Grabe sein,Da läßt sie mich allein!
FreudvollUnd leidvoll,Gedankenvoll sein;LangenUnd bangenIn schwebender Pein,Himmelhoch jauchzend,Zum Tode betrübt,Glücklich alleinIst die Seele, die liebt.
Ursprünglich eignen SinnLaß dir nicht rauben,Woran die Menge glaubt,Ist leicht zu glauben.Natürlich mit VerstandSei du beflissen;Was der Gescheite weiß,Ist schwer zu wissen.
Zwar ist´s mit der GedankenfabrikWie mit einem Webermeisterstück,Wo ein Tritt tausend Fäden regt,Die Schifflein herüber-hinüberschießen,Die Fäden ungesehen fließen,Ein Schlag tausend Verbindungen schlägt.Zwar Kind ist Kind, und Spiel ist Spiel.
Wunderlichstes Buch der BücherIst das Buch der Liebe;Aufmerksam hab ich´s gelesen:Wenig Blätter Freuden,Ganze Hefte Leiden;Einen Abschnitt macht die Trennung.Wiedersehn! ein klein Kapitel,Fragmentarisch. Bände KummersMit Erklärungen verlängert,Endlos, ohne Maß.
Füllest wieder Busch und TalStill mit Nebelglanz,Lösest endlich auch einmalMeine Seele ganz. Breitest über mein GefildLindernd deinen Blick,Wie des Freundes Auge mildÜber mein Geschick. Jeden Nachklang fühlt mein HerzFroh- und trüber Zeit,Wandle zwischen Freud´ und SchmerzIn der Einsamkeit. Fließe, fließe, lieber Fluß!Nimmer werd´ ich froh;So verrauschte Scherz und KußUnd die Treue so. Ich besaß es doch einmal,was so köstlich ist!Daß man doch zu seiner QualNimmer es vergißt! Rausche, Fluß, das Tal entlang,Ohne Rast und Ruh,Rausche, flüstre meinem SangMelodien zu! Wenn du in der WinternachtWütend überschwillstOder um die FrühlingsprachtJunger Knospen quillst. Selig, wer sich vor der WeltOhne Haß verschließt,Einen Freund am Busen hältUnd mit dem genießt, Was, von Menschen nicht gewußtOder nicht bedacht,Durch das Labyrinth der BrustWandelt in der Nacht.
Uf´m BergliBin i gsässe,Ha de VögleZugeschaut;Hänt gesunge,Hänt gesprunge,Hänt´s NästliGebaut. Im ä GarteBin i gstande,Ha de ImbliZugeschaut;Hänt gebrummet,Hänt gesummet,Hänt ZelliGebaut. Uf d´WieseBin i gange,Lugt´i Summer-Vögle a;Hänt gesoge,Hänt gepfloge,Gar z´schön hänt´sGetan. Und da kummt nuDer Hansel,Und da zeig iEm froh,Wie sie´s mache,Und mer lacheUnd mache´sAu so.
Ich bin der wohlbekannte SängerDer vielgereiste Rattenfänger,Den diese altberühmte StadtGewiß besonders nöthig hat!Und wären´s Ratten noch so viele,Und wären Wiesel mit im Spiele:Von allen säubr´ ich diesen Ort,Sie müssen miteinander fort.Dann ist der gutgelaunte SängerMitunter auch ein Kinderfänger,Der selbst die wildesten bezwingt,Wenn er die goldnen Märchen singt.Und wären Knaben noch so trutzig,Und wären Mädchen noch so stutzig,In meine Saiten greif´ ich ein,Sie müssen alle hintendrein.Dann ist der vielgewandte SängerGelegentlich auch Mädchenfänger;In keinem Städtchen langt´ er an,Wo er´s nicht mancher angethan.Und wären Mädchen noch so blöde,Und wären Weiber noch so spröde:Doch allen wird so liebebangBei Zaubersaiten und Gesang.
Ohne Schrittschuh und Schellengeläut Ist der Januar ein böses Heut.Ohne Fastnachtstanz und MummenspielIst am Februar auch nicht viel.Willst du den März nicht ganz verlieren,So laß nicht in April dich führen.Den ersten April mußt überstehn,Dann kann dir manches Guts geschehn.Und weiterhin im Mai, wenn´s glückt,Hat dich wieder ein Mädchen berückt.Und das beschäftigt dich so sehr,Zählst Tage, Wochen und Monde nicht mehr.
Angedenken an das GuteHält uns immer frisch bei Mute.Angedenken an das SchöneIst das Heil der Erdensöhne.Angedenken an das Liebe –Glücklich!, wenn´s lebendig bliebe!Angedenken an das EineBleibt das Beste, was ich meine.