Worte sind der Seele Bild –Nicht ein Bild! Sie sind ein Schatten!Sagen herbe, deuten mild,Was wir haben, was wir hatten, –Was wir hatten, wo ist´s hin?Und was ist´s denn, was wir haben? –Nun, wir sprechen! Rasch im FliehnHaschen wir des Lebens Gaben.
Im Felde schleich´ ich still und wild, Gespannt mein Feuerrohr. Da schwebt so licht dein liebes Bild, Dein süßes Bild mir vor. Du wandelst jetzt wohl still und mild Durch Feld und liebes Tal, Und ach, mein schnell verrauschend Bild, Stellt sich dir´s nicht einmal? Des Menschen, der die Welt durchstreift Voll Unmut und Verdruß, Nach Osten und nach Westen schweift, Weil er dich lassen muß. Mir ist es, denk ich nur an dich, Als in den Mond zu seh´n; Ein stiller Friede kommt auf mich, Weiß nicht, wie mir geschehn
Der Strauß, den ich gepflücket,grüße dich vieltausendmal!Ich habe mich oft gebücket,ach, wohl eintausendmal,und ihn ans Herz gedrücketwie hunderttausendmal!
Trunken müssen wir alle sein!Jugend ist Trunkenheit ohne WeinTrinkt sich das Alter wieder zur Jugend,So ist es wundervolle Tugend.Für Sorgen sorgt das liebe Leben,Und Sorgenbrecher sind die Reben.
Zwar ist´s mit der GedankenfabrikWie mit einem Webermeisterstück,Wo ein Tritt tausend Fäden regt,Die Schifflein herüber-hinüberschießen,Die Fäden ungesehen fließen,Ein Schlag tausend Verbindungen schlägt.Zwar Kind ist Kind, und Spiel ist Spiel.
Es geht eins nach dem andern hin,Und auch wohl vor dem andern;Drum laßt uns rasch und brav und kühnDie Lebenswege wandern.Es hält dich auf, mit Seitenblick,Der Blumen viel zu lesen;Doch hält nichts grimmiger zurückAls wenn du falsch gewesen.
Von dem Berge zu den Hügeln,Niederab das Tal entlang,Da erklingt es wie von Flügeln,Da bewegt sich´s wie Gesang;Und dem unbedingten TriebeFolget Freude, folget Rat;Und dein Streben, sei´s in Liebe,Und dein Leben sei die Tat. Denn die Bande sind zerrissen,Das Vertrauen ist verletzt;Kann ich sagen, kann ich wissen,Welchem Zufall ausgesetztIch nun scheiden, ich nun wandern,Wie die Witwe trauervoll,Statt dem einen, mit dem andernFort und fort mich wenden soll! Bleibe nicht am Boden heften,Frisch gewagt und frisch hinaus!Kopf und Arm mit heitern Kräften,Überall sind sie zu Haus;Wo wir uns der Sonne freuen,Sind wir jede Sorge los;Daß wir uns in ihr zerstreuen,Darum ist die Welt so groß. Doch was heißt in solchen StundenSich im Fernen umzuschaun?Wer ein heimisch Glück gefunden,Warum sucht er´s dort im Blaun?Glücklich, wer bei uns geblieben,In der Treue sich gefällt!Wo wir trinken, wo wir lieben,Da ist reiche, freie Welt.
Euren Beifall zu gewinnen, Schmückten wir uns diese Nacht, Junge Florentinerinnen Folgten deutschen Hofes Pracht; Tragen wir in braunen Locken Mancher heitern Blume Zier; Seidenfäden, Seidenflocken Spielen ihre Rolle hier. Denn wir halten es verdienstlich, Lobenswürdig ganz und gar, Unsere Blumen, glänzend künstlich, Blühen fort das ganze Jahr. Allerlei gefärbten Schnitzeln Ward symmetrisch recht getan; Mögt ihr Stück für Stück bewitzeln, Doch das Ganze zieht euch an. Niedlich sind wir anzuschauen, Gärtnerinnen und galant; Denn das Naturell der Frauen Ist so nah mit Kunst verwandt.
Gott segne mir den MannIn seinem Garten dort! Wie zeitig fängt er anein lockres Bett dem Samen zu bereiten!Kaum riß der März das Schneegewanddem Winter von den hagern Seiten,der stürmend floh und hinter sich aufs Landden Nebelschleier warf, der Fluß und Auund Berg in kaltes Grauversteckt: da geht er ohne Säumen,die Seele voll von Ernteträumen,und sät und hofft.
Wird nur erst der Himmel heiter,Tausend zählt ihr, und noch weiter.Wirst, erstarrtes Herz, du wieder schlagen?Wirke gut, so wirkst du länger,Als es Menschen sonst vermögen.Wirst du deinesgleichen kennen lernen,So wirst du dich gleich wieder entfernen.Wirklich ist es allerliebstAuf der lieben Erde...