Allen Bruder sein!Allen helfen, dienen!Ist, seit Er erschienen,Ziel allein!Auch dem Bösewicht,Der uns widerstrebet!Er auch ward gewebetEinst aus Licht."Liebt das Böse – gut!"Lehren tiefe Seelen.Lernt am Hassen stählen –Liebesmut!Brüder – hört das Wort!Daß es Wahrheit werde –Und dereinst die ErdeGottes Ort!
Ein Purzelbaum trat vor mich hinund sagte: "Du nur siehst michund weißt, was für ein Baum ich bin:Ich schieße nicht, man schießt mich.Und trag´ ich Frucht? Ich glaube kaum;auch bin ich nicht verwurzelt.Ich bin nur noch ein Purzeltraum,sobald ich hingepurzelt."Jenun, so sprach ich, bester Schatz,du bist doch klug und siehst uns;-nun, auch für uns besteht der Satz:wir schießen nicht, es schießt uns.Auch Wurzeln treibt man nicht so bald,und Früchte nun erst recht nicht.Geh heim in deinen Purzelwald,und lästre dein Geschlecht nicht.
Ein Seufzer lief Schlittschuh auf nächtlichem Eisund träumte von Liebe und Freude.Es war an dem Stadtwall und schneeweißglänzten die Stadtwallgebäude.Der Seufzer dacht an ein Maideleinund blieb erglühend stehen.Da schmolz die Eisbahn unter ihm ein -und er sank und ward nie mehr gesehen.
Durch manchen Herbst des Leidens mußt du, Herz, eh dich die letzte goldne Sichel mäht. Schon späht ihr blankes Erz nach deinem dunklen Blut. Wie bald, so ruht, verströmend Gold, es, Abendröten gleich in jenem Reich des Ewigen Abends, welcher Friede heißt! O süßer Geist der Nächte, sei mir hold!
Der Pfünder Gedröhn, der Flinten Alarm, das Schrein und Gestöhn, die Wut und der Harm – der Sturm und die Flucht, die Hügel voll Qual der köstlichen Frucht, der Dörfer Fanal – der Mensch als Held und der Mensch als Tier – in Lettern gestellt auf ein Blatt Papier.
Geschlossenen Auges laß mich gehn,mein Schicksal,bis der Tag vorüber,der trüb und trübersich umzieht.Nicht sehn,nicht hören!Wie die Maske siehtaus leeren Löchernund den Wogenschalldie Muschel fängt,nur so noch laß mein Leben sein,indesdie Seele tief in Schlummer liegen mag,bis sie ein beßrer Tagzu neuem Blühendrängt.
Ich hatte mich im Hochgebirg verstiegen.Die Felsenwelt um mich, sie war wohl schön;doch konnt ich keinen Ausgang mir ersiegen,noch einen Aufgang nach den lichten Höhn.Da traf ich Dich, in ärgster Not: den Andern!Mit Dir vereint, gewann ich frischen Mut.Von neuem hob ich an, mit Dir, zu wandern,und siehe da: Das Schicksal war uns gut.Wir fanden einen Pfad, der klar und einsamempor sich zog, bis, wo ein Tempel stand.Der Steig war steil, doch wagten wir´s gemeinsam ...Und heut noch helfen wir uns, Hand in Hand.Mag sein, wir stehn an unsres Lebens Endenoch unterm Ziel, – genug, der Weg ist klar!Daß wir uns trafen, war die große Wende.Aus zwei Verirrten ward ein wissend Paar.
Glühend zwischen dir und mirJulinächte brüten;gleiche Sterne dort und hierunsern Schlaf behüten.Wähl das schönste Sternelein,will das gleiche tuen; –morgen droben Stelldicheinauf geheimen Schuhen.Gibt du nur nichts anderm Raum,als mich dort zu finden,Wird ein gleicher süßer Traumdich und mich verbinden.
Über der Erde Stirne,durch Tag und Nacht,pflügt ein hagres Weibhin und her…Wilde Stiere,kaum zu hemmen, ziehn,reißen ihre Pflugschar durch den Grund:Doch je rasender die Nacken zerrn,nur so tiefer drückt den Baum sie ein.Über der Erde Stirne,durch Tag und Nacht,führt Frau SorgeFurche, Furche, Furche…Leidenschaften,kaum zu zähmen, ziehn,reißen ihre Pflugschar durch den Grund:Doch je wilder die Dämonen zerrn,nur so tiefer gräbt den Stahl sie ein.
Die Zirbelkiefer sieht sich anauf ihre Zirbeldrüse hin;sie las in einem Buche jüngst,die Seele säße dort darin.Sie säße dort wie ein Insektvoll wundersamer Lieblichkeit,von Gottes Allmacht ausgehecktund außerordentlich gescheit.Die Zirbelkiefer sieht sich anauf ihre Zirbeldrüse hin;sie weiß nicht, wo sie sitzen tut, allein ihr wird ganz fromm zu Sinn.