In einem leeren Haselstrauchda sitzen drei Spatzen, Bauch an Bauch.Der Erich rechts und links der Franzund mitten drin der freche Hans.Sie haben die Augen zu, ganz zu,und oben drüber da schneit es , hu!Sie rücken zusammen, dicht an dicht.So warm wie der Hans hat´s niemand nicht.Sie hör´n alle drei ihrer Herzlein Gepoch.Und wenn sie nicht weg sind, so sitzen sie noch.
Ich war im Garten, wo sie all die TiereGefangen halten; glücklich schienen viele,in heitern Zwingern treibend muntre Spiele. Doch andre hatten Augen, tote, stiere!Ein Silberfuchs, ein wunderzierlich Wesen,Besah mich unentwegt mit stillen Blicken;Er schien so klug sich in sein Los zu schicken;Doch konnte ich in seinem Innern lesen.Und andre sah ich mit verwandten Mienen,Und andre rastlos hinter starren …Von wunder Liebe fühlt´ ich mich erzittern,Und meine Seele wurde eins mit ihnen.
Du Weisheit meines höhern Ich,Die über mir den Fittich spreitet,Und mich vom Anfang her geleitet,Wie es am besten war für mich, –Wenn Unmut oft mich anfocht: nun –Es war der Unmut eines Knaben!Des Mannes reife Blicke habenDie Kraft, voll Dank auf Dir zu ruhn.
So löst sich denn die Spannung schwer.Erfüllt ist, was wir baten:Vom Himmel rauscht ein beites MeerAuf durstig-dürre Saaten.Und herrlich stürzt ein DonnerkeilSein Siegel auf all den Segen.O Frucht, nun reifst du wieder heilDem hohen Herbst entgegen.
Und werden wir uns nie besitzen,so will ich Deinen Namen dochins Holz der Weltenesche schnitzen,ein Zeugnis fernstem Volke noch.So sollen tausend Herzen lesen,die gern ein kleines Lied beglückt,Was Du dem Einsamen gewesen,Wie Du ihn innerlichst entzückt.
Es pfeift der Wind. Was pfeift er wohl?Eine tolle närrische Weise.Er pfeift auf einem Schlüssel hohl,bald gellend und bald leise.Die Nacht weint ihm den Takt dazumit schweren Regentropfen,die an der Fenster schwarze Ruham End eintönig klopfen.Es pfeift der Wind. Es stöhnt und gellt.Die Hunde heulen im Hofe. – Er pfeift auf diese ganze Welt,der große Philosophe.
Wie heißt der Papagei? wird mancher fragen. Doch nie wird jemand jemandem dies sagen. Er ward einmal mit »Lore« angesprochen – und fiel darauf in Wehmut viele Wochen. Er ward erst wieder voll und ganz gesund durch einen Freund: Fritz Kunkels jungen Hund. ---------------------------------------------»Lorus«Fritz Kunkels Pudel ward, noch ungetauft, von einem Stiefmilchbruder Korfs gekauft. Es trieb ihn, als er, hilfreich von Natur, der sogenannten »Lore« Leid erfuhr, sogleich zu ihr: worauf er, der nicht hieß, sich ihr zum Troste »Lorus« taufen ließ: den Namen also gleichsam auf sich nehmend – und alle Welt durch diese Tat beschämend! Korf selbst vollzog den Taufakt unverweilt. Der Vogel aber war fortan geheilt.
Ich hatte mich im Hochgebirg verstiegen.Die Felsenwelt um mich, sie war wohl schön;doch konnt ich keinen Ausgang mir ersiegen,noch einen Aufgang nach den lichten Höhn.Da traf ich Dich, in ärgster Not: den Andern!Mit Dir vereint, gewann ich frischen Mut.Von neuem hob ich an, mit Dir, zu wandern,und siehe da: Das Schicksal war uns gut.Wir fanden einen Pfad, der klar und einsamempor sich zog, bis, wo ein Tempel stand.Der Steig war steil, doch wagten wir´s gemeinsam ...Und heut noch helfen wir uns, Hand in Hand.Mag sein, wir stehn an unsres Lebens Endenoch unterm Ziel, – genug, der Weg ist klar!Daß wir uns trafen, war die große Wende.Aus zwei Verirrten ward ein wissend Paar.
Die Zeitungen haß´ ich allermeist:Sie schwächen, sie verfaden den Geist.Es ist, als ob man täglich speisegemischten Salat "auf polnische Weise"oder - was noch schlimmer als dies –man hörte täglich Potpourris.Der einz´ge Trost, daß wir nicht sehn,wie diese Hochgenüsse entstehn.
Ich habe nicht gewußt, daß so viel Liebein einem Menschen sein kann – und zu mir.Zwar – ich bin ungerecht. Und doch – es hatmich nimmermehr zuvor so überwältigt.So will ich sagen: Wissen um die Liebe,das tat ich stets, und war auch wohl ihr Gast,so wie ein Gast von Heim und Herdglut weiß.Durch dich erst aber glaub´ ich an die Liebe.Selbst (und das ist das schwerste) an die meine;an meine Fähigkeit zu jener letztenVer-einigung des ewig sonst Ent-zweiten.Nun nicht mehr Gast nur wandl´ ich durch die Zeiten, –nun sitz ich selbst am Herd und atme Frieden,und glaub an alle Liebe – durch die deine.