Woher sie kam, wohin sie ging,Das hab ich nie erfahren.Sie war ein namenloses DingVon etwa sechzehn Jahren.Sie küsste selten ungestüm,Dann duftete es wie ParfümAus ihren keuschen Haaren.Wir spielten nur, wir scherzten nur:Wir haben nie gesündigt,Sie leistete mir jeden SchwurUnd floh dann ungekündigt.Entfloh mit meiner goldnen Uhr.Am selben Tag, da ich erfuhr,Man habe mich entmündigt.Verschwunden war mein SiegelringBeim Spielen oder Scherzen.Sie war ein zarter Schmetterling.ich werden nie verschmerzen,Wie vieles Goldene sie stahl,Das Mädchen mit dem MuttermalZwei Handbreit unterm Herzen.
Wenn die Schokolade keimt,wenn nach langem Druck bei Dichterlingen›Glockenklingen‹ sich auf ›Lenzesschwingen‹endlich reimt,und der Osterhase hinten auch schon presst,dann kommt bald das Osterfest.Und wenn wirklich dann mit GlockenklingenOstern naht auf Lenzesschwingen, – – – dann mit jenen Dichterlingenund mit deren jugendlichen Bräutendraußen schwelgen mit berauschten Händen – – –ach, das denk ich mir entsetzlich,außerdem – unter Umständen –ungesetzlich.Aber morgens auf dem Frühstückstischefünf, sechs, sieben flaumweich gelbe frischeEier. Und dann ganz hineingekniet!Ha! Da spürt man, wie die Frühlingwärmedurch geheime Gänge und Gedärmein die Zukunft zieht,und wie dankbar wir für solchen Segensein müssen.Ach, ich könnte alle Hennen küssen,die so langgezogene Kugeln legen. – – –
In Hamburg lebten zwei Ameisen,Die wollten nach Australien reisen.Bei Altona auf der Chaussee,Da taten ihnen die Beinchen weh,Und da verzichteten sie weiseDann auf den letzten Teil der Reise.
Der erste Tag, der machte es:Da las ich vor. Rings lachte es.Graf Mongschupi,Wie schön sind Sie!Mein lieber Freund in Dotrto,Herr Börries, war ebenso.Mein Gott, wie ist der Mensch gleich froh,Wenn er ein wenig voll is´.Graf MongpischuWie schön pist tu,Heil Dir! Sis mihi mollis.
Weil meine beiden BeineErfolglos müde sind,Und weil ich gerade einsam bin,Wie ein hausierendes Streichholzkind,Setz ich mich in die Anlagen hinUnd weine. Nun hab ich lange geweint.Es wird schon Nacht; und mir scheint,Der liebe Gott sei beschäftigt.Und das Leben ist – alles, was es nur gibt:Wahn, Krautsalat, Kampf oder Seife.Ich erhebe mich leidlich gekräftigt.Ich weiß eine Zeitungsfrau, die mich liebt.Und ich pfeife. Ein querendes Auto tutet. Nicht Gold noch Stein waren echtAn dem Ring, den ich gestern gefunden. Die nächtliche Straße blutetAus tausend Wunden.Und das ist so recht.
Mir ist, als bräch aus meinem HerzEin Strom durchglühter Lavafluten.Ach, wüßtest du, wie hinter ScherzSo oft die tiefsten Wunden bluten.Wenn ich mit Lachen von dir schied,Wie Blütengelb war das zerstäubtUnd wilder klang das wilde Lied,Das deine Heiterkeit betäubt.Das wilde Lied klang fort und fort,Und nichts von jenem Lachen blieb,Bis ich es fand, das milde Wort.Du sagtest einst: »Ich hab dich lieb!«
Armut beugt die Körper niederReichtum gibt gelenke Glieder.Armut lungert, Armut lügt.Reichtum ist vergnügt,Weil er frei vor jedermannReden und sich zeigen kann.