Wenn immer sie mich fragen,Ob ich ein Freund sei der Natur,Was soll ich ihnen nurDann sagen?Ich kann eine Bohrmaschine,Einen Hosenträger oder ein KindSo lieben wie Blumen oder Wind.Ein Sofa ist entstanden,So wie ein Flußbett entstand,Wo immer Schiffer landen,Finden sie immer nur Land.Es mag ein holder SchauerNach einem Erlebnis in mir sein.Ich streichle eine MauerDes Postamts. Glatte Mauer aus Stein.Und keiner von den SteinenNickt mir zurück.Und manche Leute weinenVor Glück.
Ein Pflasterstein,Der war einmalUnd wurde viel beschritten.Er schrie: "Ich bin ein MineralUnd muß mir ein für allemalDergleichen streng verbitten!"Jedoch den Menschen fiel´s nicht ein,Mit ihm sich zu befassen,Denn Pflasterstein bleibt PflastersteinUnd muß sich treten lassen.
Ein Wind, gütig fächelnd,Läßt Blätter und Tränen verwehn.Empfange einst lächelndDie weinend dir nachgesehn.Gewesen, nicht vergessen;Erinnert, doch verziehn.Was uns Besitztum schien,Hat keins von uns besessen,War höchstens nur geliehn.
Auch die Pinguine ratschen, tratschen,Klatschen, patschen, watscheln, latschen,Tuscheln, kuscheln, tauchen, fauchenHerdenweise, grüppchenweiseMit Gevattern,Pladdern, schnatternLaut und leise.Schnabel-Babelbabel-Schnack,Seriöses, Skandalöses, Hiebe, Stiche.Oben: Chemisette mit Frack.Unten: lange, enge, hinderlicheRöcke. – Edelleute, Bürger, Pack,Alte Weiber, Professoren.Riesenvolk, in Schnee und Eis geboren.Sie begrüßen herdenweiseErsten Menschen, der sich leiseIhnen naht. Weil sie sehr neugierig sind.Und der erstgesehene Mensch ist neu.Und Erfahrungslosigkeit starrt wie ein kleinstes Kind Gierig staunend aus, jedoch nicht scheu.Riesenvolk, in Schnee und Eis geboren,Lebend in verschwiegener BuchtIn noch menschenfernem Lande.Arktis-Expedition. – Revolverschuß –:Und das Riesenvolk, die ganze BandeErgreift die Flucht.
Liebe auch läßt sich den Wellen vergleichen,Sehnsucht wälzt ihre Wogen zum Ziele,flüchtendes Nahen, nahendes Weichen,heiligster Ernst und doch schönstes der Spiele.Dieses Erkämpfen mit Raunen und Rosenschon mit der Venus den Wellen entstiegs,süß vom verstohlenen Augenkosenbis zu dem Kusse, dem Siegel des Siegs.
Eine trübe, kaltfeuchte Wagenspur:Das ist die herbstliche Natur.Sie hat geleuchtet, geduftet und trugIhre Früchte. – Nun ausgeglichen,Hat sie vom Kämpfen und Wachsen genug. - Scheint´s nicht, als wäre alles BetrugGewesen, was ihr entwichen?Das Händesinken in den Schoß,Das Unbunte und Leise,Das ist so schön, daß es wiederjungBeginnen kann, wenn ErinnerungEs nicht klein macht, sondern weise.Ein Nebel blaut über das Blätterbraun,Das zwischen den Bäumen den Boden bedeckt.Wenn ihr euren Herbst entdeckt:Dann seid darüber nicht traurig, ihr Fraun.
Sie haben das mächtige Meer unterm BauchUnd über sich Wolken und Sterne.Sie lassen sich fahren vom himmlischen HauchMit Herrenblick in die Ferne.Sie schaukeln kokett in des Schicksals HandWie trunkene Schmetterlinge.Aber sie tragen von Land zu LandFürsorglich wertvolle Dinge.Wie das im Winde liegt und sich wiegt,Tauwebüberspannt durch die Wogen,Da ist eine Kunst, die friedlich siegt,Und ihr Fleiß ist nicht verlogen.Es rauscht wie die Freiheit. Es riecht wie Welt –Naturgewordene PlankenSind Segelschiffe. – Ihr Anblick erhelltUnd weitet unsere Gedanken.
Wenn eine Frau in uns Begierden wecktUnd diese Frau hat schon ihr Herz vergeben,Dann [Arme vorwärts streckt!]Dann ist es ratsam, daß man sich versteckt.Denn später [langsam auf den Fersen heben!]Denn später wird uns ein Gefühl umschweben,Das von Familiensinn und guten Eltern zeugt.[Arme – beugt]Denn was die Frau an einem Manne reizt,[Hüften fest – Beine spreizt! – Grundstellung]Ist Ehrbarkeit. Nur die hat wahren Wert,Auch auf die Dauer [Ganze Abteilung, kehrt!]Das ist von beiden Teilen der begehrtste,Von dem man sagt: [Rumpfbeuge] Das ist der allerwertste.
Wenn man das zierliche Näschen von seiner lieben Braut durch ein Vergrößerungsgläschen näher beschaut, dann zeigen sich haarige Berge, daß einem graut.
Wenn sich die Giraffen recken,Hochlaub sucht die spitze Zunge,Das ihnen so schmeckt, wie jungeFrühkartoffeln mit Butter mir schmecken.Hohe Hälse. Ihre FleckenSehen aus wie schön gerostet.Ihre langsame und weicheRührend warme Schnauze kostetVon dem Heu, das ich nun reiche.Lauscht ihr Ohr nach allen Seiten,sucht nach wild vertrauten Tönen.Da sie von uns weiter schreiten,Träumt in ihren stillen, schönenAugen etwas, was erschüttert, Hoheit. So, als ob sie wüßten,Daß nicht Menschen, sondern daß einSchicksal sie jetzt anders füttert.