Des Sommers weiße Wolkengrüße zieh´n stumm den Vogelschwärmen nach, die letzte Beere gärt voll Süße, zärtliches Wort liegt wieder brach. Und Schatten folgt den langen Wegen aus Bäumen, die das Licht verfärbt, der Himmel wächst, in Wind und Regen stirbt Laub, verdorrt und braun gegerbt. Der Duft der Blume ist vergessen, Frucht birgt und Sonne nun der Wein und du trägst, was dir zugemessen, geklärt in deinen Herbst hinein.
Wäsche ist von des Menschen UmäußerungDas Innerste, also das Feinste,Und soll immer das ReinsteSein, wie im Menschen selber die Seele.Was immer ihr fehle,Die Sauberkeit fehle ihr nie.Und schön und schöner, wenn außerdem sieNoch Wohlgeschmack, einen freien GeistUnd das Verständnis für neueste ZeitUnd für die Gesetze der EwigkeitBeweist. –Wie doch die innersten Blättchen der BlütenDie innigsten sind. –Wäsche sollst du wie dein GewissenUnd wie dein KindPeinlich pflegen und sorgsam behüten.
Es trafen sich von ungefährEin Wolf, ein Mensch, sowie ein Bär,Und weil sie lange nichts gegessen,So haben sie sich aufgefressen.Der Wolf den Menschen, der den Bär,Der Bär den Wolf. – Es schmeckte sehrUnd blieb nichts übrig, als ein Tuch,Drei Haare und ein Wörterbuch.Das war der Nachlaß dieser drei.Der eine Mensch, der hieß Karl May.
Auf, ihr steifen und verdorrten Leute aus Büros, Reißt euch mal zum Wintersporten Von den Öfen los. Bleiches Volk an Wirtshaustischen, Stellt die Gläser fort. Widme dich dem freien, frischen, Frohen Wintersport. Denn er führt ins lodenfreie Gletscherfexlertum Und bedeckt uns nach der Reihe All mit Schnee und Ruhm. Doch nicht nur der Sport im Winter, Jeder Sport ist plus, Und mit etwas Geist dahinter Wird er zum Genuß. Sport macht Schwache selbstbewußter, Dicke dünn, und macht Dünne hinterher robuster, Gleichsam über Nacht. Sport stärkt Arme, Rumpf und Beine, Kürzt die öde Zeit, Und er schützt uns durch Vereine Vor der Einsamkeit, Nimmt den Lungen die verbrauchte Luft, gibt Appetit; Was uns wieder ins verrauchte Treue Wirtshaus zieht. Wo man dann die sporttrainierten Muskeln trotzig hebt Und fortan in illustrierten Blättern weiterlebt.
Sie sprangen aus rasender EisenbahnUnd haben sich gar nicht weh getan.Sie wanderten über Geleise,Und wenn ein Zug sie überfuhr,Dann knirschte nichts. Sie lachten nur.Und weiter ging die Reise.Sie schritten durch eine steinerne Wand,Durch Stacheldrähte und Wüstenbrand,Durch Grenzverbote und SchrankenUnd durch ein vorgehaltnes Gewehr,Durchzogen viele Meilen Meer. –Meine Gedanken. –Ihr Kurs ging durch, ging nie vorbei.Und als sie dich erreichten,Da zitterten sie und erbleichtenUnd fühlten sich doch unsagbar frei.
Weil jeder sie so entzückendGrün und natürlich fand,Ging die große MimoseVon Hand zu Hand.Und ging und lebte, ward müde und schlief.Und ward herumgereicht.Und wünschte sich vielleicht – vielleicht! –Ganz tiefSo unempfindlich zu seinWie ein Stein.Und wie sie trotzdem wunderbarOrganisch grün und wissend klarGedieh,Umschwärmten, liebten, achteten sieDie Menschen und die Tiere,Merkten aber fast nie,Daß sie keine Rose,Daß sie eine große Mimose war.
Ein ganz kleines Reh stand am ganz kleinen BaumStill und verklärt wie im Traum.Das war des Nachts elf Uhr zwei.Und dann kam ich um vierMorgens wieder vorbei,Und da träumte noch immer das Tier.Nun schlich ich mich leise – ich atmete kaum –Gegen den Wind an den Baum,Und gab dem Reh einen ganz kleinen Stips.Und da war es aus Gips.
Jetzt schlägt deine schlimmste Stunde, Du Ungleichrunde, Du Ausgekochte, du Zeitgeschälte, Du Vielgequälte, Du Gipfel meines Entzückens. Jetzt kommt der Moment des Zerdrückens Mit der Gabel! – Sei stark!Ich will auch Butter und Salz und Quark Oder Kümmel, auch Leberwurst in dich stampfen. Mußt nicht so ängstlich dampfen. Ich möchte dich doch noch einmal erfreu´n. Soll ich Schnittlauch über dich streun? Oder ist dir nach Hering zumut? Du bist so ein rührend junges Blut. –Deshalb schmeckst du besonders gut. Wenn das auch egoistisch klingt, So tröste dich damit, du wundervolle Pellka, daß du eine Edelknolle Warst, und daß dich ein Kenner verschlingt.
Was meint ihr wohl, was eure Eltern treiben,Wenn ihr schlafen gehen müßt?Und sie angeblich noch Briefe schreiben.Ich kann´s euch sagen: Da wird geküßt,Geraucht, getanzt, gesoffen, gefressen,Da schleichen verdächtige Gäste herbei.Da wird jede Stufe der Unzucht durchmessenBis zur Papagei-Sodomiterei.Da wird hasardiert um unsagbare Summen.Da dampft es von Opium und Kokain.Da wird gepaart, daß die Schädel brummen.Ach schweigen wir lieber. - Pfui Spinne, Berlin!