Mit Brünetten hat´s eine Ende!Ich gerate dieses JahrWieder in die blauen Augen,Wieder in das blonde Haar. Die Blondine, die ich liebe,Ist so fromm, so sanft, so mild!In der Hand den Liljenstengel,Wäre sie ein Heilgenbild. Schlanke, schwärmerische Glieder,Wenig Fleisch, sehr viel Gemüt;Und für Liebe, Hoffnung, GlaubeIhre ganze Seele glüht. Sie behauptet, sie verstündeGar kein Deutsch - ich glaub es nicht.Niemals hättest du gelesenKlopstocks himmlisches Gedicht?
Die Rose duftet – doch ob sie empfindetDas, was sie duftet, ob die NachtigallSelbst fühlt, was sich durch unsre Seele windet,Bei ihres Liedes süßem Widerhall; –Ich weiß es nicht. Doch macht uns gar verdrießlichDie Wahrheit oft! Und Ros´ und Nachtigall,Erlögen sie auch das Gefühl, ersprießlichWär solche Lüge, wie in manchem Fall –.
Weil ich dich liebe, muß ich fliehendDein Antlitz meiden - zürne nicht.Wie paßt dein Antlitz, schön und blühend,Zu meinem traurigen Gesicht!Weil ich dich liebe wird so bläßlich,So elend mager mein Gesicht -Du fändest mich am Ende häßlich -Ich will dich meiden - zürne nicht.
Mich locken nicht die HimmelsauenIm Paradies, im sel´gen Land;Dort find ich keine schönre Frauen,Als ich bereits auf Erden fand.Kein Engel mit den feinsten SchwingenKönnt mir ersetzen dort mein Weib;Auf Wolken sitzend Psalmen singen,Wär auch nicht just mein Zeitvertreib.O Herr! ich glaub, es wär das beste,Du ließest mich in dieser Welt;Heil nur zuvor mein Leibgebreste,Und sorge auch für etwas Geld.Ich weiß, es ist voll Sünd´ und LasterDie Welt; jedoch ich bin einmalGewöhnt, auf diesem ErdpechpflasterZu schlendern durch das Jammertal.Genieren wird das WeltgetreibeMich nie, denn selten geh ich aus;In Schlafrock und Pantoffeln bleibeIch gern bei meiner Frau zu Haus.Laß mich bei ihr! Hör ich sie schwätzen,Trinkt meine Seele die MusikDer holden Stimme mit Ergötzen.So treu und ehrlich ist ihr Blick!Gesundheit nur und GeldzulageVerlang ich, Herr! O laß mich frohHinleben noch viel schöne TageBei meiner Frau im statu quo!
Wie kannst du ruhig schlafen,Und weißt, ich lebe noch?Der alte Zorn kommt wieder,Und dann zerbrech ich mein Joch. Kennst du das alte Liedchen:Wie einst ein toter KnabUm Mitternacht die GeliebteZu sich geholt ins Grab? Glaub mir, du wunderschönes,Du wunderholdes Kind,Ich lebe und bin noch stärkerAls alle Toten sind!
In dem Traum siehst du die stillenFabelhaften Blumen prangen;Und mit Sehnsucht und VerlangenIhre Düfte dich erfüllen.Doch von diesen Blumen scheidetDich ein Abgrund tief und schaurig,Und dein Herz wird endlich traurig,Und es blutet und es leidet.Wie sie locken, wie sie schimmern!Ach, wie komm ich da hinüber?Meister Hämmerling, mein Lieber,Kannst du mir die Brücke zimmern?
Flogest aus nach Sonn und Glück, Nackt und schlecht kommst du zurück. Deutsche Treue, deutsche Hemde, Die verschleißt man in der Fremde. Siehst sehr sterbebläßlich aus, Doch getrost, du bist zu Haus. Warm wie an dem Flackerherde Liegt man in der deutschen Erde. Mancher leider wurde lahm Und nicht mehr nach Hause kam -Streckt verlangend aus die Arme, Daß der Herr sich sein erbarme!
Oben, wo die Sterne glühen,Müssen uns die Freuden blühen,Die uns unten sind versagt;In des Todes kalten ArmenKann das Leben erst erwarmen,Und das Licht der Nacht enttagt.
Von schönen Lippen fortgedrängt, getriebenAus schönen Armen, die uns fest umschlossen!Ich wäre gern noch einen Tag geblieben,Da kam der Schwager schon mit seinen Rossen. Das ist das Leben, Kind! ein ewig Jammern,Ein ewig Abschiednehmen, ew´ges Trennen!Konnt´ denn dein Herz das mein´ge nicht umklammern?Hat selbst dein Auge mich nicht halten können?
Wenn dich ein Weib verraten hat,so liebe flink eine andre;noch besser wär´ es, du ließest die Stadtschnüre den Ranzen und wandre.Du findest bald einen blauen See,umringt von Trauerweiden;hier weinst du aus dein kleines Wehund deine engen Leiden.Wenn du den steilen Berg ersteigst,wirst du beträchtlich ächzen;doch wenn du den felsigen Gipfel erreichst,hörst du die Adler krächzen.