Flogest aus nach Sonn und Glück, Nackt und schlecht kommst du zurück. Deutsche Treue, deutsche Hemde, Die verschleißt man in der Fremde. Siehst sehr sterbebläßlich aus, Doch getrost, du bist zu Haus. Warm wie an dem Flackerherde Liegt man in der deutschen Erde. Mancher leider wurde lahm Und nicht mehr nach Hause kam -Streckt verlangend aus die Arme, Daß der Herr sich sein erbarme!
Sie sang vom irdischen Jammertal,von Freuden, die bald zerronnen,vom Jenseits, wo die Seele schwelgt,verklärt in ewigen Wonnen.Sie sang das alte Entsagungslied,das Eiapopeia vom Himmel,womit man einlullt, wenn es greint,das Volk, den großen Lümmel.Ich kenne die Weise, ich kenne den Text,ich kenn´ auch die Herren Verfasser;ich weiß, sie tranken heimlich Weinund predigten öffentlich Wasser.
Daß ich bequem verbluten kann,Gebt mir ein edles, weites Feld!Oh, laßt mich nicht ersticken hierIn dieser engen Krämerwelt! Sie essen gut, sie trinken gut,Erfreun sich ihres Maulwurfglücks,Und ihre Großmut ist so großAls wie das Loch der Armenbüchs. Zigarren tragen sie im MaulUnd in der Hosentasch´ die Händ;Auch die Verdauungskraft ist gut -Wer sie nur selbst verdauen könnt! Sie handeln mit den SpezereinDer ganzen Welt, doch in der Luft,Trotz allen Würzen, riecht man stetsDen faulen Schellfischseelenduft. O, daß ich große Laster säh,Verbrechen, blutig, kolossal -Nur diese satte Tugend nicht,Und zahlungsfähige Moral! Ihr Wolken droben, nehmt mich mit,Gleichviel nach welchem fernen Ort!Nach Lappland oder Afrika,Und seis nach Pommern - fort! nur fort! O, nehmt mich mit - sie hören nicht -Die Wolken droben sind so klug!Vorüberreisend dieser Stadt,Ängstlich beschleungen sie den Flug.
Wenn du mir vorüberwandelst,Und dein Kleid berührt mich nur,Jubelt dir mein Herz, und stürmischFolgt es deiner schönen Spur.Dann drehst du dich um und schaust michMit den großen Augen an,Und mein Herz ist so erschrocken,Daß es kaum dir folgen kann.
Sie saßen und tranken am Teetisch,Und sprachen von Liebe viel.Die Herren die waren ästhetisch,Die Damen von zartem Gefühl.Die Liebe muß sein platonisch, Der dürre Hofrat sprach.Die Hofrätin lächelt ironisch,Und dennoch seufzen sie: Ach!Der Domherr öffnet den Mund weit:Die Liebe sei nicht zu roh,Sie schadet sonst der Gesundheit.Das Fräulein lispelt: So?Die Gräfin spricht wehmütig:Die Liebe ist eine Passion!Und präsentiert gütigDie Tasse dem Herrn Baron.Am Tische war noch ein Plätzchen;Mein Liebchen, da hast du gefehlt.Du hättest so hübsch, mein Schätzchen,Von deiner Liebe erzählt.
Die Jahre kommen und gehen,Geschlechter steigen ins Grab,Doch nimmer vergehet die Liebe,Die ich im Herzen hab.Nur einmal noch möcht ich dich sehen,Und sinken vor dir aufs Knie,Und sterbend zu dir sprechen:;Madame, ich liebe Sie!
Hab ich nicht dieselben TräumeSchon geträumt von diesem Glücke?Waren’s nicht dieselben Bäume,Blumen, Küsse, Liebesblicke?Schien der Mond nicht durch die BlätterUnsrer Laube hier am Bache?Hielten nicht die MarmorgötterVor dem Eingang stille Wache?Ach! ich weiß wie sich verändernDiese allzuholden Träume,Wie mit kalten SchneegewändernSich umhüllen Herz und Bäume;Wie wir selber dann erkühlenUnd uns fliehen und vergessen,Wir, die jetzt so zärtlich fühlen,Herz an Herz so zärtlich pressen.
Sie haben heut Abend Gesellschaft, Und das Haus ist lichterfüllt.Dort oben am hellen FensterBewegt sich ein Schattenbild.Du schaust mich nicht, im DunkelnSteh ich hier unten allein;Noch wen´ger kannst du schauenIn mein dunkles Herz hinein.Mein dunkles Herze liebt dich,Es liebt dich und es bricht,Und bricht und zuckt und verblutet,Aber du siehst es nicht.
Gott versah uns mit zwei Händen,Daß wir doppelt Gutes spenden;Nicht um doppelt zuzugreifenUnd die Beute aufzuhäufenIn den großen EisentruhnWie gewisse Leute tun.