Sah ein Knab´ ein Röslein steh´n,Röslein auf der Heiden,war so jung und morgenschön,lief er schnell, es nah zu seh´n,sah´s mit vielen Freuden.Röslein, Röslein, Röslein rot,Röslein auf der Heiden.Knabe sprach: Ich breche dich,Röslein auf der Heiden!Röslein sprach: Ich steche dich,daß du ewig denkst an mich,und ich will´s nicht leiden.Röslein, Röslein, Röslein rot,Röslein auf der Heiden.Und der wilde Knabe brach´s Röslein auf der Heiden;Röslein wehrte sich und stach,half ihm doch kein Weh und Ach,mußt´ es eben leiden.Röslein, Röslein, Röslein rot,Röslein auf der Heiden.
Ein großer Teich war zugefroren, Die Fröschlein in der Tiefe verloren, Durften nicht ferner quaken noch springen, Versprachen sich aber, im halben Traum, Fänden sie nur da oben Raum, Wie Nachtigallen wollten sie singen. Der Tauwind kam, das Eis zerschmolz, Nun ruderten sie und landeten stolz Und saßen am Ufer weit und breit Und quakten wie vor alter Zeit.
Vom Vater hab ich die Statur,Des Lebens ernstes Führen,Vom Mütterchen die FrohnaturUnd Lust zu fabulieren.Urahnherr war der Schönsten hold,Das spukt so hin und wieder;Urahnfrau liebte Schmuck und Gold,Das zuckt wohl durch die Glieder.Sind nun die Elemente nichtAus dem Komplex zu trennen,Was ist denn an dem ganzen WichtOriginal zu nennen?
Diese Richtung ist gewiß,Immer schreite, schreite!Finsternis und HindernisDrängt mich nicht zur Seite.Endlich leuchtest meinem Pfad,Luna! klar und golden;Immer fort und immer gradGeht mein Weg zur Holden.Nun der Fluß die Pfade bricht,Ich zum Nachen schreite,Leite, liebes Himmelslicht,Mich zur andern Seite.Seh ich doch das Lämpchen schonAus der Hütte schimmern,Laß um deinen WagenthronAlle Sterne glimmern.
Es ist ein Schnee gefallen,Denn es ist noch nicht Zeit,Daß von den Blümlein allen,Daß von den Blümlein allenWir werden hocherfreut.Der Sonnenblick betrügetMit mildem falschen Schein,Die Schwalbe selber lüget,Warum? Sie kommt allein!Sollt´ ich mich einzeln freuen,Wenn auch der Frühling nah?Doch kommen wir zu zweien,Doch kommen wir zu zweien,Gleich ist der Sommer da.
Der Strauß, den ich gepflücket,grüße dich vieltausendmal!Ich habe mich oft gebücket,ach, wohl eintausendmal,und ihn ans Herz gedrücketwie hunderttausendmal!
Sie schelten einander Egoisten;Will jeder doch nur sein Leben fristen.Wenn der und der ein Egoist,So denke, daß du es selber bist.Du willst nach deiner Art bestehn,Mußt selbst auf deinen Nutzen sehn!Dann werdet ihr das Geheimnis besitzen,Euch sämtlich untereinander zu nützen;Doch den laßt nicht zu euch herein,Der andern schadet, um etwas zu sein.
Um Mitternacht ging ich, nicht eben gerne,Klein, kleiner Knabe, jenen Kirchhof hinZu Vaters Haus, des Pfarrers; Stern am Sterne,Sie leuchteten doch alle gar zu schön;Um Mitternacht.Wenn ich dann ferner in des Lebens WeiteZur Liebsten mußte, mußte, weil sie zog,Gestirn und Nordschein über mir im Streite,Ich gehend, kommend Seligkeiten sog;Um Mitternacht.Bis dann zuletzt des vollen Mondes HelleSo klar und deutlich mir ins Finstre drang,Auch der Gedanke willig, sinnig, schnelleSich ums Vergangne wie ums Künftige schlang;Um Mitternacht.
Sonst, wie die Alten sungen,So zwitschern die Jungen;Jetze, wie die Jungen singen,Soll´s bei den Alten klingen.Bei solchem Lied und ReigenDas Beste – ruhn und schweigen.
Freiheit süß der Presse!Komm, laß uns alles drucken,und walten für und für.Nur sollte keiner mucken,der nicht so denkt wie wir.