Ich bin der wohlbekannte SängerDer vielgereiste Rattenfänger,Den diese altberühmte StadtGewiß besonders nöthig hat!Und wären´s Ratten noch so viele,Und wären Wiesel mit im Spiele:Von allen säubr´ ich diesen Ort,Sie müssen miteinander fort.Dann ist der gutgelaunte SängerMitunter auch ein Kinderfänger,Der selbst die wildesten bezwingt,Wenn er die goldnen Märchen singt.Und wären Knaben noch so trutzig,Und wären Mädchen noch so stutzig,In meine Saiten greif´ ich ein,Sie müssen alle hintendrein.Dann ist der vielgewandte SängerGelegentlich auch Mädchenfänger;In keinem Städtchen langt´ er an,Wo er´s nicht mancher angethan.Und wären Mädchen noch so blöde,Und wären Weiber noch so spröde:Doch allen wird so liebebangBei Zaubersaiten und Gesang.
Ha, ich bin der Herr der Welt! mich liebenDie Edlen, die mir dienen.Ha, ich bin der Herr der Welt! ich liebeDie Edlen, denen ich gebiete.O gib mir, Gott im Himmel! daß ich michDer Höh und Lieb nicht überhebe.
Mit dem Vogel sind geflogenseine Kinder über´s Meer.Droben ward der Himmel trüber,drunten brausten Sturmeswogen,und die Kinder klagten sehr:Ach, wie kommen wir hinüber?Nirgends will ein Land uns winken,und die müden Schwingen sinken.-Aber ihre Mutter sagt:Kinder, bleibet unverzagt!Fühlt ihr nicht im tiefsten Innenunaufhaltsam einen Zug,neuen Frühling zu gewinnen?Auf, in jenem ist kein Trug!Der die Sehnsucht hat gegeben,er wird euch hinüberheben,und euch trösten, balde, balde,in dem jungbelaubten Walde.
Ach, daß die innre SchöpfungskraftDurch meinen Sinn erschölle!Daß eine Bildung voller SaftAus meinen Fingern quölle!Ich zittre nur, ich stottre nur,Und kann es doch nicht lassen;Ich fühl, ich kenne dich, Natur,Und so muß ich dich fassen.Bedenk ich dann, wie manches JahrSich schon mein Sinn erschließet,Wie er, wo dürre Heide war,Nun Freudenquell genießet;Wie sehn ich mich, Natur, nach dir,Dich treu und lieb zu fühlen!Ein lustger Springbrunn wirst du mirAus tausend Röhren spielen.Wirst alle meine Kräfte mirIn meinem Sinn erheiternUnd dieses enge Dasein hierZur Ewigkeit erweitern.
Es wäre schön, was Gutes zu kauen,Müßte man nur nicht auch verdauen.Es wäre herrlich, genug zu trinken,Tät einem nur nicht Kopf und Knie sinken.Hinüber zu schießen, das wären Possen,Würde nur nicht wieder herübergeschossen.Und jedes Mädchen wäre gern bequem,Wenn nur eine andre ins Kindbett käm.
Der Deutsche ist gelehrt,Wenn er sein Deutsch versteht;Doch bleib´ ihm unverwehrt,Wenn er nach außen geht.Er komme dann zurück,Gewiß um viel gelehrter;Doch ist´s ein großes Glück,Wenn nicht um viel verkehrter.
Aus den Gruben, hier im GrabenHör ich des Propheten Sang;Engel schweben, ihn zu laben,Wäre da dem Guten bang?Löw´ und Löwin, hin und wider,Schmiegen sich um ihn heran;Ja, die sanften, frommen LiederHaben´s ihnen angetan!Engel schweben auf und nieder,Uns in Tönen zu erlaben,Welch ein himmlischer Gesang!In den Gruben, in dem GrabenWäre da dem Kinde bang?Diese sanften, frommen LiederLassen Unglück nicht heran;Engel schweben hin und wider,Und so ist es schon getan.Denn der Ew´ge herrscht auf Erden,Über Meere herrscht sein Blick;Löwen sollen Lämmer werden,Und die Welle schwankt zurück.Blankes Schwert erstarrt im Hiebe,Glaub und Hoffnung sind erfüllt;Wundertätig ist die Liebe,Die sich im Gebet enthüllt.Und so geht mit guten KindernSel´ger Engel gern zu Rat,Böses Wollen zu verhindern,Zu befördern schöne Tat.So beschwören, fest zu bannenLieben Sohn ans zarte KnieIhn, des Waldes Hochtyrannen,Frommer Sinn und Melodie.
Möcht´ ich doch wohl besser sein,Als ich bin! Was wär´e es?Soll ich aber besser sein,Als du bist, so lehr´ es!Möcht´ ich auch wohl besser seinAls so mancher andre!"Willst du besser sein als wir,Lieber Freund, so wandre!"
Vier Tieren auch verheißen war,Ins Paradies zu kommen;Dort leben sie das ew´ge JahrMit Heiligen und Frommen.Den Vortritt hier ein Esel hat,Er kommt mit muntren Schritten;Denn Jesus zur ProphetenstadtAuf ihm ist eingeritten.Halb schüchtern kommt ein Wolf sodann,Dem Mahomet befohlen:Laß dieses Schaf dem armen Mann!Dem Reichen magst du´s holen.Nun, immer wedelnd, munter, brav,Mit seinem Herrn, dem braven,Das Hündlein, das den SiebenschlafSo treulich mitgeschlafen.Abuherriras Katze hierKnurrt um den Herrn und schmeichelt;Denn immer ist´s ein heilig Tier,Das der Prophet gestreichelt.
O weh der Lüge! Sie befreiet nichtWie jedes andre wahrgesprocheneWort die Brust,Sie macht uns nicht getrost,Sie ängstigt den,Der sie heimlich schmiedet,Und sie kehrt,Ein losgedrückter Pfeil,Von einem Gotte gewendet undVersagend, sich zurückUnd trifft den Schützen.