Ein junger Mensch, ich weiß nicht wie,Starb einst an der HypochondrieUnd ward denn auch begraben.Da kam ein schöner Geist herbei,Der hatte seinen Stuhlgang frei,Wie´s denn so Leute haben.Der setzt´ notdürftig sich aufs GrabUnd legte da sein Häuflein ab,Beschaute freundlich seinen Dreck,Ging wohl eratmet wieder wegUnd sprach zu sich bedächtiglich:"Der gute Mensch, wie hat er sich verdorben!Hätt er geschissen so wie ich,Er wäre nicht gestorben!"
Ich komme bald, ihr goldnen Kinder!Vergebens sperret uns der Winterin unsre warmen Stuben ein.Wir wollen uns zum Feuer setzenund tausendfältig uns ergetzen,uns lieben wie die Engelein.Wir wollen kleine Kränze winden,wir wollen kleine Sträuße bindenund wie kleine Kinder sein.
Wie herrlich leuchtetMir die Natur!Wie glänzt die Sonne!Wie lacht die Flur!Es dringen BlütenAus jedem ZweigUnd tausend StimmenAus dem GesträuchUnd Freud´ und WonneAus jeder Brust.O Erd´, o Sonne!O Glück, o Lust!O Lieb´, o Liebe!So golden schön,Wie MorgenwolkenAuf jenen Höhn!Du segnest herrlichDas frische Feld,Im BlütendampfeDie volle Welt.O Mädchen, Mädchen,Wie lieb´ ich dich!Wie blickt dein Auge!Wie liebst du mich!So liebt die LercheGesang und Luft,Und MorgenblumenDen Himmelsduft,Wie ich dich liebeMit warmem Blut,Die du mir JugendUnd Freud´ und MutZu neuen LiedernUnd Tänzen gibst.Sei ewig glücklich,Wie du mich liebst!
Wir singen und sagen vom Grafen so gern, Der hier in dem Schlosse gehauset, Da, wo ihr den Enkel des seligen Herrn, Den heute vermählten, beschmauset. Nun hatte sich jener im heiligen Krieg Zu Ehren gestritten durch mannigen Sieg, Und als er zu Hause vom Rösselein stieg, Da fand er sein Schlösselein oben; Doch Diener und Habe zerstoben. Da bist du nun, Gräflein, da bist du zu Haus: Das Heimische findest du schlimmer! Zum Fenster, da ziehen die Winde hinaus, Sie kommen durch alle die Zimmer. »Was wäre zu tun in der herbstlichen Nacht? So hab ich doch manche noch schlimmer vollbracht, Der Morgen hat alles wohl besser gemacht. Drum rasch bei der mondlichen Helle Ins Bett, in das Stroh, ins Gestelle!« Und als er im willigen Schummer so lag, Bewegt es sich unter dem Bette. »Die Ratte, die raschle, solange sie mag! Ja, wenn sie ein Bröselein hätte!« Doch siehe! da stehet ein winziger Wicht Ein Zwerglein so zierlich mit Ampelenlicht, Mit Rednergebärden und Sprechergewicht, Zum Fuß des ermüdeten Grafen, Der, schläft er nicht, möcht er doch schlafen. »Wir haben uns Feste hier oben erlaubt, Seitdem du die Zimmer verlassen, Und weil wir dich weit in der Ferne geglaubt, So dachten wir eben zu prassen. Und wenn du vergönnest und wenn dir nicht graut, So schmausen die Zwerge, behaglich und laut, Zu Ehren der reichen, der niedlichen Braut.« Der Graf im Behagen des Traumes: »Bedienet euch immer des Raumes!« Da kommen drei Reiter, sie reiten hervor, Die unter dem Bette gehalten; Dann folget ein singendes, klingendes Chor Possierlicher, kleiner Gestalten; Und Wagen auf Wagen mit allem Gerät, Daß einem so Hören als Sehen vergeht, Wie´s nur in den Schlössern der Könige steht; Zuletzt auf vergoldetem Wagen Die Braut und die Gäste getragen. So rennet nun alles in vollem Galopp Und kürt sich im Saale sein Plätzchen; Zum Drehen und Walzen und lustigen Hopp Erkieset sich jeder ein Schätzchen. Da pfeift es und geigt es und klinget und klirrt, Da ringelts und schleift es und rauschet und wirrt, Da pisperts und knisterts und flisterts und schwirrt; Das Gräflein, es blicket hinüber, Es dünkt ihn, als läg er im Fieber. Nun dappelts und rappelts und klapperts im Saal Von Bänken und Stühlen und Tischen, Da will nun ein jeder am festlichen Mahl Sich neben dem Liebchen erfrischen; Sie tragen die Würste, die Schinken so klein Und Braten und Fisch und Geflügel herein, Es kreiset beständig der köstliche Wein; Das toset und koset so lange, Verschwindet zuletzt mit Gesange. – Und sollen wir singen, was weiter geschehn, So schweige das Toben und Tosen! Denn was er, so artig, im Kleinen gesehn, Erfuhr er, genoß er im Großen. Trompeten und klingender, singender Schall Und Wagen und Reiter und bräutlicher Schwall, Sie kommen und zeigen und neigen sich all, Unzählige, selige Leute. So ging es und geht es noch heute.
Kleine Blumen, kleine BlätterStreuen mir mit leichter HandGute junge FrühlingsgötterTändelnd auf ein luftig Band.Zephir, nimms auf deine Flügel,Schlings um meiner Liebsten Kleid;Und so tritt sie vor den SpiegelAll in ihrer Munterkeit.Sieht mit Rosen sich umgeben,Selbst wie eine Rose jung.Einen Blick, geliebtes Leben!Und ich bin belohnt genug.Fühle, was dies Herz empfindet,Reiche frei mir deine Hand,Und das Band, das uns verbindet,Sei kein schwaches Rosenband!
Die meisten Menschen kommen mirWie große Kinder vor,Die auf den Markt mit wenig PfennigenBegierig eilen.So lang´ die Tasche nochDas bißchen Geld verwahrt,Ach da ist alles ihre,Zuckerwerk und andre Näschereien,Die bunten Bilder und das Steckenpferdchen,Die Trommel und die Geige!Herz, was begehrst du?Und das Herz ist unersättlich!Es sperrt die Augen ganz gewaltig auf.Doch ist für eine dieser sieben SachenDie Barschaft erst vertändelt,Dann Adieu, ihr schönen Wünsche,Ihr Hoffnungen, Begierden!Lebt wohl!In einen armen PfefferkuchenSeid ihr gekrochen;Kind, geh´ nach Hause!
Ha, ich bin der Herr der Welt! mich liebenDie Edlen, die mir dienen.Ha, ich bin der Herr der Welt! ich liebeDie Edlen, denen ich gebiete.O gib mir, Gott im Himmel! daß ich michDer Höh und Lieb nicht überhebe.
Mich ergreift, ich weiß nicht wie,Himmlisches Behagen.Will mich´s etwa gar hinaufZu den Sternen tragen?Doch ich bleibe lieber hier,Kann ich redlich sagen,Beim Gesang und Glase WeinAuf den Tisch zu schlagen.Wundert euch, ihr Freunde, nicht,Wie ich mich gebärde;Wirklich ist es allerliebstAuf der lieben Erde.Darum schwör ich feierlichUnd ohn´ alle Fährde,Daß ich mich nicht freventlichWegbegeben werde.Da wir aber allzumalSo beisammen weilen,Dächt ich, klänge der PokalZu des Dichters Zeilen.Gute Freunde ziehen fort,Wohl einhundert Meilen,Darum soll man hier am OrtAnzustoßen eilen.Lebe hoch, wer Leben schafft!Das ist meine Lehre.Unser König denn voran,Ihm gebührt die Ehre.Gegen inn- und außern FeindSetzt er sich zur Wehre;Ans Erhalten denkt er zwar,Mehr noch, wie er mehre.Nun begrüß ich sie sogleich,Sie, die einzig Eine.Jeder denke ritterlichSich dabei die Seine.Merket auch ein schönes Kind,Wen ich eben meine,Nun, so nicke sie mir zu:Leb auch so der Meine!Freunden gilt das dritte Glas,Zweien oder dreien,Die mit uns am guten TagSich im stillen freuen.Und der Nebel trübe NachtLeis und leicht zerstreuen;Diesen sei ein Hoch gebracht,Alten oder neuen.Breiter wallet nun der StromMit vermehrten Wellen.Leben jetzt im hohen TonRedliche Gesellen!Die sich mit gedrängter KraftBrav zusammenstellen,In des Glückes SonnenscheinUnd in schlimmen Fällen.Wie wir nun zusammen sind,Sind zusammen viele.Wohl gelingen denn, wie uns,Andern ihre Spiele!Von der Quelle bis ans MeerMahlet manche Mühle,Und das Wohl der ganzen WeltIst´s, worauf ich ziele.
Rosen, ihr blendenden, Balsam versendenden! Flatternde, schwebende, Heimlich belebende, Zweiglein beflügelte, Knospen entsiegelnde, Eilet zu blühn.
Einst ging ich meinem Mädchen nach Tief in den Wald hinein, Und fiel ihr um den Hals, und: Ach! Droht sie, ich werde schrein. Da rief ich trotzig: Ha! ich will Den töten, der uns stört! - Still, lispelt sie, Geliebter, still! Daß ja dich niemand hört.