Wer alles ernst nimmt, was Menschen sagen,Darf sich nicht über Menschen beklagen.Alles Reden ist meist nur Gered.Weiß man erst, was dahintersteht,Läßt man´s klappern wie die Mühlen am BachUnd geht stillfein in sein eigen Gemach.
Die Rehlein beten zur Nacht,hab acht!Halb neun!Halb zehn!Halb elf!Halb zwölf!Zwölf!Die Rehlein beten zur Nacht,hab acht!Sie falten die kleinen Zehlein,die Rehlein.
Ich kann´s, ich kann´s nicht mehr ertragen,Dies artige geleckte Sagen,Dies kluge Reden, süße Blicken –Dies Lachen, Rufen, Köpfenicken.Dies Wörter- und Gedankenschniegeln,Dies eitle Sich-im-Nachbar-Spiegeln,Dies ganze falsche hohle Treiben –Nein, laßt uns bei uns selber bleiben.
Ein Bach mit Namen Elster rinntdurch Nacht und Nebel und besinntinmitten dieser stillen Handlungsich seiner einstigen Verwandlung,die ihm vor mehr als tausend Jahrenvon einem Magier widerfahren.Und wie so Nacht und Nebel weben,erwacht in ihm das alte Leben,er fährt in eine in der Nähezufällig eingeschlafene Kräheund fliegt, dieweil sein Bett verdorrt,wie dermaleinst als Vogel fort.
Palmström schwankt als wie ein Zweig im Wind…Als ihn Korf befrägt, warum er schwanke,meint er: weil ein lieblicher Gedanke,wie ein Vogel, zärtlich und geschwind,auf ein kleines ihn belastet habe –schwanke er als wie ein Zweig im Wind,schwingend noch von der willkommnen Gabe…
Palmström, etwas schon an Jahren, wird an einer Straßenbeuge und von einem Kraftfahrzeuge überfahren. "Wie war "(spricht er sich erhebend und entschlossen weiterlebend) "möglich, wie dies Unglück, ja -: daß es überhaupt geschah? Ist die Staatskunst anzuklagen in bezug auf Kraftfahrwagen? Gab die Polizeivorschrift hier dem Fahrer freie Trift? Oder war vielmehr verboten, hier Lebendige zu Toten umzuwandeln, - kurz und schlicht: Durfte hier der Kutscher nicht -?" Eingehüllt in feuchte Tücher, prüft er die Gesetzesbücher und ist alsobald im klaren: Wagen durften dort nicht fahren! Und er kommt zu dem Ergebnis: "Nur ein Traum war das Erlebnis. Weil", so schließt er messerscharf, "nicht sein kann, was nicht sein darf."
Des Vogels Aug verschleiert sich;er fällt in Schlaf auf seinem Baum.Der Wald verwandelt sich in Traumund wird so tief und feierlich.Der Mond, der stille, steigt empor.Die kleine Kehle zwitschert matt.Im ganzen Walde schwingt kein Blatt.Fern läutet, fern, der Sterne Chor.
Ich liebe die graden Alleen mit ihrer stolzen Flucht. Ich meine sie münden zu sehen in blauer Himmelsbucht. Ich bin sie im Flug zu Ende und land´ in der Ewigkeit. Wie eine leise Legende verklingt in mir die Zeit. Mein Flügel atmet Weiten, die Menschenkraft nicht kennt: Groß aus Unendlichkeiten flammt furchtbar das Firmament.
Nun hast auch du, mein Herze,dein großes Liebesleid,nun bist auch du vom Schmerzegesegnet und geweiht.Von heut ab wird dein Klagen nicht tändeln mehr wie einst,und auch dein schönstes Sagenwird sein, als ob du weinst.
Allen Bruder sein!Allen helfen, dienen!Ist, seit Er erschienen,Ziel allein!Auch dem Bösewicht,Der uns widerstrebet!Er auch ward gewebetEinst aus Licht."Liebt das Böse – gut!"Lehren tiefe Seelen.Lernt am Hassen stählen –Liebesmut!Brüder – hört das Wort!Daß es Wahrheit werde –Und dereinst die ErdeGottes Ort!