Angedenken an das GuteHält uns immer frisch bei Mute.Angedenken an das SchöneIst das Heil der Erdensöhne.Angedenken an das Liebe –Glücklich!, wenn´s lebendig bliebe!Angedenken an das EineBleibt das Beste, was ich meine.
Alles kündet dich an! Erscheinet die herrliche Sonne, Folgst du, so hoff ich es, bald. Trittst du im Garten hervor, So bist du die Rose der Rosen, Lilie der Lilien zugleich. Wenn du im Tanze dich regst, So regen sich alle Gestirne Mit dir und um dich umher. Nacht! und so wär es denn Nacht! Nun überscheinst du des Mondes Lieblichen, ladenden Glanz. Ladend und lieblich bist du, Und Blumen, Mond und Gestirne Huldigen, Sonne, nur dir. Sonne! so sei du auch mir Die Schöpferin herrlicher Tage; Leben und Ewigkeit ist´s.
Willst lustig leben,Geh mit zwei Säcken,Einen zum Geben,Einen um einzustecken.Da gleichst du Prinzen,Plünderst und beglückst Provinzen.
Lasset Gelehrte sich zanken und streiten,streng und bedächtig die Lehrer auch sein!Alle die Weisesten aller Zeitenlächeln und winken und stimmen mit ein:Töricht auf Bessrung der Toren zu harren!Kinder der Klugheit, o habet die Narreneben zum Narren auch, wie sich´s gehört!
Es fürchte die GötterDas Menschengeschlecht.Sie halten die HerrschaftIn ewigen HändenUnd können sie brauchenWie´s ihnen gefällt.Der fürchte sie doppelt,Den sie je erheben!Auf Klippen und WolkenSind Stühle bereitetUm goldene Tische.Erhebet ein Zwist sich,So stürzen die Gäste,Geschmäht und geschändet,In nächtliche TiefenUnd harren vergebensGerechten Gerichts.
Tadelt man, daß wir uns lieben,Dürfen wir uns nicht betrüben:Tadel ist von keiner Kraft.Andern Dingen mag das gelten;Kein Mißbilligen, kein ScheltenMacht die Liebe tadelhaft.
Ach! zum Erdenglück geboren,Hoher Ahnen, großer Kraft,Leider früh dir selbst verloren,Jugendblüte weggerafft!Scharfer Blick, die Welt zu schauen,Mitsinn jedem Herzensdrang,Liebesglut der besten FrauenUnd ein eigenster Gesang.
Ihr verblühet, süße Rosen,Meine Liebe trug euch nicht;Blühtet, ach, dem Hoffnungslosen,Dem der Gram die Seele bricht!Jener Tage denk´ ich trauernd,Als ich, Engel, an dir hing,Auf das erste Knöspchen lauerndFrüh zu meinem Garten ging;Alle Blüten, alle FrüchteNoch zu deinen Füßen trug,Und vor deinem AngesichteHoffnung in dem Herzen schlug.Ihr verblühet, süße Rosen,Meine Liebe trug euch nicht;Blühtet, ach, dem Hoffnungslosen,Dem der Gram die Seele bricht!
Edel sei der Mensch,Hilfreich und gut!Denn das alleinUnterscheidet ihnVon allen Wesen,Die wir kennen.Heil den unbekanntenHöhern Wesen,Die wir ahnen!Ihnen gleiche der Mensch! Sein Beispiel lehr’ unsJene glauben.Denn unfühlendIst die Natur:Es leuchtet die SonneÜber Bös’ und Gute,Und dem VerbrecherGlänzen wie dem BestenDer Mond und die Sterne.Wind und Ströme,Donner und HagelRauschen ihren WegUnd ergreifenVorüber eilendEinen um den andern.Auch so das GlückTappt unter die Menge,Faßt bald des KnabenLockige Unschuld,Bald auch den kahlenSchuldigen Scheitel. Nach ewigen, ehrnen,Großen GesetzenMüssen wir alleUnseres DaseinsKreise vollenden.Nur allein der MenschVermag das Unmögliche:Er unterscheidet,Wählet und richtet;Er kann dem AugenblickDauer verleihen.Er allein darfDen Guten lohnen,Den Bösen strafen,Heilen und retten,Alles Irrende, SchweifendeNützlich verbinden.Und wir verehrenDie Unsterblichen,Als wären sie Menschen,Täten im Großen,Was der Beste im KleinenTut oder möchte.Der edle MenschSei hilfreich und gut!Unermüdet schaff erDas Nützliche, Rechte,Sei uns ein VorbildJener geahneten Wesen!