Palmström schläft vor zwölf Expertenden berühmten ›Schlaf vor Mitternacht‹,seine Heilkraft zu erhärten.Als er, da es zwölf, erwacht,sind die zwölf Experten sämtlich müde.Er allein ist frisch wie eine junge Rüde!
Der Mensch istimmer ein Phänomen.Er sieht nicht schön aus:Irgendwie heißt sein Name undRuhelos sein Schuh, sein Rock heißtElend, seine Zunge Eitelkeit, seine EingeweideWollust, sein Herz Flamme, sein Auge Sonnenheimweh,sein Wanderstab Nirgendsheim und seine bittere NahrungEr selbst.
Palma Kunkels Papagei spekuliert nicht auf Applaus: niemals, was auch immer sei, spricht er seine Wörter aus. Deren Zahl ist ohne Zahl: denn er ist das klügste Tier, das man je zum Kauf empfahl, und der Zucht vollkommne Zier. Doch indem er streng dich mißt, scheint sein Zungenglied verdorrt: gleichviel, wer du immer bist, er verrät dir nicht ein Wort.
Es war einmal eine Glocke,die machte baum, baum ...Und es war einmal eine Flocke,die fiel dazu wie im Traum ...Die fiel dazu wie im Traum ...Die sank so leis herniederwie ein Stück Engleingefiederaus dem silbernen Sternenraum.Es war einmal eine Glocke,die machte baum, baum ...Und es war einmal eine Flocke,so leis als wie im Traum ...So leis als wie im Traum ...Und als vieltausend gefallen leis,da war die ganze Erde weißals wie vom Engleinflaum.Da war die ganze Erde weißals wie vom Engleinflaum.
Alles fügt sich und erfüllt sich,mußt es nur erwarten könnenund dem Werden deines GlückesJahr und Felder reichlich gönnen.Bis du eines Tages jenen reifen Duft der Körner spürestund dich aufmachst und die Ernte in die tiefen Speicher führest.
Ein Wassertropfen in verschlungnen Kehrenin meiner Hand herniederlief,zu weitrem Fall ihr zu entgleiten,da eilt´ ihn schon die Sonne zu verzehren.So suchst du dich in deiner Handvoll Zeithinab, hinweg zu immer fernern Tiefen.Da – just wann dir Entscheidung zugewogen,trifft dich des Gottes unbarmherziger Bogen.
Palmström reist, mit einem Herrn v. Korf,in ein sogenanntes Böhmisches Dorf.Unverständlich bleibt ihm alles dort,von dem ersten bis zum letzten Wort.Auch v. Korf (der nur des Reimes wegenihn begleitet) ist um Rat verlegen.Doch just dieses macht in blass vor Glück.Tiefentzückt kehrt unser Freund zurück.Und er schreibt in seine Wochenchronik:Wieder ein Erlebnis, voll von Honig!
Korf erfindet eine Uhr,die mit zwei Paar Zeigern kreistund damit nach vorn nicht nur,sondern auch nach rückwärts weist.Zeigt sie zwei, – somit auch zehn;zeigt sie drei, – somit auch neun;und man braucht nur hinzusehn,um die Zeit nicht mehr zu scheun.Denn auf dieser Uhr von Korfenmit dem janushaften Lauf(dazu ward sie so entworfen):hebt die Zeit sich selber auf.
Mich erfüllt Liebestoben zu dir!Ich bin deinst,als ob einstwir vereinigst.Sei du meinst!Komm Liebchenstche zu mir! -ich vergehste sonstsehnsuchtgepeinigst.Achst, achst, schwachst schwachst armsWortleinstche, was? -Genug denn, auch du, auch du liebsest.Fühls, fühls ganzst ohne Worte: sein Meinstlein!Ich sehne dich sprachlosestest.
Heilig ist die Unterhose,wenn sie sich in Sonn und Wind,frei von ihrem Alltagslose,auf ihr wahres Selbst besinnt.Fröhlich ledig der Blamagesteter Souterränität,wirkt am Seil sie als Staffage,wie ein Segel leicht gebläht.Keinen Tropus ihr zum Ruhmespart des Malers Kompetenz,preist sie seine treuste BlumeSommer, Winter, Herbst und Lenz.