In die Berge sehnst du dich,An das Meer, –Und der Berg des HimmelsMit seinen steilblauen Wänden:Ragt er nicht ewigVor dir auf?In die Berge sehnst du dich,An das Meer, –Und das Meer des HimmelsMit seinem tiefblauen Spiegel:Wogt es nicht ewigVor dir hin?Wie ein KnabeTräumst du von Bergen,Träumst du von Meeren…So wirf den Nacken doch zurückUnd habe mehr denn Berg und Meer –Hab´ – Ewigkeit!
Butterblumengelbe Wiesen,sauerampferrot getönt, –o du überreiches Sprießen,wie das Aug dich nie gewöhnt!Wohlgesangdurchschwellte Bäume,wunderblütenschneebereift –ja, fürwahr, ihr zeigt uns Träume,wie die Brust sie kaum begreift.
Das Erste, des Zäzilie beflissen,ist dies: sie nimmt von Tisch und Stuhl die Bücherund legt sie Stück auf Stück, wie Taschentücher,jeweils nach bestem Wissen und Gewissen.Desgleichen ordnet sie die Schreibereien,die Hefte, Mappen, Bleis und Gänsekiele,vor Augen nur das eine Ziel der Ziele,dem Genius Ordnung das Gemach zu weihen.Denn Sauberkeit ist zwar nicht ihre Stärke,doch Ordnung, Ordnung ist ihr eingeboren.Ein Scheuerweib ist nicht an ihr verloren.Dafür ist Symmetrie in ihrem Werke.
Palmström reist, mit einem Herrn v. Korf,in ein sogenanntes Böhmisches Dorf.Unverständlich bleibt ihm alles dort,von dem ersten bis zum letzten Wort.Auch v. Korf (der nur des Reimes wegenihn begleitet) ist um Rat verlegen.Doch just dieses macht in blass vor Glück.Tiefentzückt kehrt unser Freund zurück.Und er schreibt in seine Wochenchronik:Wieder ein Erlebnis, voll von Honig!
Brenne durstig himmelan!Brenne stumm hinab! Doch – brenne!Daß dein Los von dem sich trenne,Der sich nicht verschwenden – kann.Laß ihm seine Angst und Not!Du verstehe nur den – Tod.
Alles fügt sich und erfüllt sich,mußt es nur erwarten könnenund dem Werden deines GlückesJahr und Felder reichlich gönnen.Bis du eines Tages jenen reifen Duft der Körner spürestund dich aufmachst und die Ernte in die tiefen Speicher führest.
Palmström steht an einem Teicheund entfaltet groß ein rotes Taschentuch:Auf dem Tuch ist eine Eichedargestellt, sowie ein Mensch mit einem Buch.Palmström wagt nicht, sich hineinzuschneuzen, -er gehört zu jenen Käuzen,die oft unvermittelt-nacktEhrfurcht vor dem Schönen packt.Zärtlich faltet er zusammen,was er eben erst entbreitet.Und kein Fühlender wird ihn verdammen,weil er ungeschneuzt entschreitet
Liegen eine Sternennacht und lauschen,Wie der Kahn an seiner Kette ziehtUnd die Welle flüstert und entfliehtUnd die Wipfel leis dawiderrauschen –.Wie es seufzt und rüttelt ohne Ruh,Freiheit wider Knechtschaft einzutauschen.Armes Herz, so zerrst und stöhnst auch du.Eine Nacht so seinem Schicksal lauschen ...
Der Mensch istimmer ein Phänomen.Er sieht nicht schön aus:Irgendwie heißt sein Name undRuhelos sein Schuh, sein Rock heißtElend, seine Zunge Eitelkeit, seine EingeweideWollust, sein Herz Flamme, sein Auge Sonnenheimweh,sein Wanderstab Nirgendsheim und seine bittere NahrungEr selbst.
Wenn so der erste feine Staub des Sommers auf die Blätter fällt – dann ade, du Frühlingswelt! Dann ade, du junges Laub! – Ach, wie sterben die Frühlinge schnelle! Wenn erst das Auge sich versöhnt mit all dem Grün und Weiß und Rot, da beginnt des Frühlings Tod, da versommern wir verwöhnt... Ach, wie sterben die Frühlinge schnelle! Und dann schauen wir vom Hügel, wie das Land sich müde sonnt... Leblos steht ein Mühlenflügel, wie ein Kreuz, am Horizont –. Ach, wie sterben die Frühlinge schnelle!