Das eigne Leid muß klein dir scheinen,wenn du bedenkst das Weh, die Notdurch die viel tausend Augen weinenwenn du von allem Schmerz den deinennur kennst, so bist du seelisch tot.
Unhemmbar rinnt und reißt der Strom der Zeit,in dem wir gleich verstreuten Blumen schwimmen,unhemmbar braust und fegt der Sturm der Zeit,wir riefen kaum, verweht sind unsre Stimmen.Ein kurzer Augenaufschlag ist der Mensch,den ewige Kraft auf ihre Werke tut,ein Blinzeln – der Geschlechter lange Reihn,ein Blick – des Erdballs Werdnis und Verglut.
Durch Wipfel, die, wie Schatten von Gedanken,Stumm und nebelhaftAm wasserhellen Himmel graun,Von SternensaatWie von demantner Prismen StrahlenbruchDurchblitzt, –Erahnen meine Sinne sichHoch über winterlicher ErdennachtEin ewiges Tagreich nächteloser Sonnen.
Ich bin nun tausend Jahre altUnd werde täglich älter;Der Gotenkönig TheobaldErzog mich im Behälter.Seitdem ist mancherlei geschehn,Doch weiß ich nichts davon;Zur Zeit, da läßt für Geld mich sehnEin Kaufmann zu Heilbronn.Ich kenne nicht des Todes BildUnd nicht des Sterbens Nöte:Ich bin die Schild ich bin die SchildIch bin die Schild krö kröte.
Korf erfindet eine Mittagszeitung,welche, wenn man sie gelesen hat,ist man satt.Ganz ohne Zubereitungirgendeiner andern Speise.Jeder auch nur etwas Weisehält das Blatt.
Alles fügt sich und erfüllt sich,mußt es nur erwarten könnenund dem Werden deines GlückesJahr und Felder reichlich gönnen.Bis du eines Tages jenen reifen Duft der Körner spürestund dich aufmachst und die Ernte in die tiefen Speicher führest.
Wie tief die Wipfel heut erschauern! Wie Schicksal greift es in mein Herz und überwältigt mich, zu trauern, und reift zu altem neuen Schmerz. Schwermütige Gemälde steigen zu klagender Musik empor, und wie sie Jahr um Jahr mir zeigen, erkenn ich, was ich schon verlor. Zuletzt in mich zurückgetrieben – was bleibt mir nun? wem darf ich traun? Wer wird mein stilles Tagwerk lieben? Was bürgt mir, nicht umsonst zu baun? ... Wie tief die Wipfel heut erschauern! Wie Schicksal greift es in mein Herz und überwältigt mich, zu trauern, und reift zu altem neuen Schmerz.
Es war einmal ein Papagei,der war beim Schöpfungsakt dabeiund lernte gleich am rechten Ortdes ersten Menschen erstes Wort.Des Menschen erstes Wort war Aund hieß fast alles, was er sah,z.B. Fisch, z.B. Brod,z.B. Leben oder Tod.Erst nach Jahrhunderten voll Schneeerfand der Mensch zum A das Bund dann das L und dann das Qund schließlich noch das Z dazu.Gedachter Papagei indemward älter als Methusalembewahrend treu in Brust und Schnabeldie erste menschliche Vokabel.Zum Schlusse starb auch er am Zips.Doch heut noch steht sein Bild in Gips,geschmückt mit einem großen A,im Staatsschatz zu Ekbatana.
Palmström reist, mit einem Herrn v. Korf,in ein sogenanntes Böhmisches Dorf.Unverständlich bleibt ihm alles dort,von dem ersten bis zum letzten Wort.Auch v. Korf (der nur des Reimes wegenihn begleitet) ist um Rat verlegen.Doch just dieses macht in blass vor Glück.Tiefentzückt kehrt unser Freund zurück.Und er schreibt in seine Wochenchronik:Wieder ein Erlebnis, voll von Honig!
In der Bahnhofshalle, nicht für es gebaut,geht ein Huhnhin und her …Wo, wo ist der Herr Stationsvorsteher?Wird dem Huhnman nichts tun?Hoffen wir es! Sagen wir es laut:daß ihm unsre Sympathie gehört,selbst an dieser Stätte wo es – ›stört‹!