Die blätterlosen Pappeln stehn so fein,so schlank, so herb am abendfahlen Zelt.Die Amseln jubeln wild und bergquellrein,und wunderlich in Ahnung ruht die Welt. Gespenstische Gewölke, schwer und feucht,zerschatten den noch ungesternten Raumund Übergraun, im sinkenden Geleucht.Gebirg und Grund, ein krauser, trunkner Traum.
Es sitzen Möpse gern auf Mauerecken,die sich ins Straßenbild hinaus erstrecken,um von solchen vorteilhaften Postendie bunte Welt gemächlich auszukosten.O Mensch, lieg vor dir selber auf der Lauer,sonst bist du auch ein Mops nur auf der Lauer.
Palmström nimmt Papier aus seinem Schube.Und verteilt es kunstvoll in der Stube.Und nachdem er Kugeln draus gemacht.Und verteilt es kunstvoll, und zur Nacht.Und verteilt die Kugeln so (zur Nacht),daß er, wenn er plötzlich nachts erwacht,daß er, wenn er nachts erwacht, die Kugelnknistern hört und ihn ein heimlich Grugelnpackt (daß ihn dann nachts ein heimlich Grugelnpackt) beim Spuk der packpapiernen Kugeln ...
Ich habe nicht gewußt, daß so viel Liebein einem Menschen sein kann – und zu mir.Zwar – ich bin ungerecht. Und doch – es hatmich nimmermehr zuvor so überwältigt.So will ich sagen: Wissen um die Liebe,das tat ich stets, und war auch wohl ihr Gast,so wie ein Gast von Heim und Herdglut weiß.Durch dich erst aber glaub´ ich an die Liebe.Selbst (und das ist das schwerste) an die meine;an meine Fähigkeit zu jener letztenVer-einigung des ewig sonst Ent-zweiten.Nun nicht mehr Gast nur wandl´ ich durch die Zeiten, –nun sitz ich selbst am Herd und atme Frieden,und glaub an alle Liebe – durch die deine.
Und wir werden zusammen schweigen –und ich werde mein Haupt an dich legen –und du wirst dein Haupt auf mich neigen –und ich werde den Nacken bewegenund deinen Lippen entgegenstrebenund Lebenvon ihnen trinkenund ihnen spenden –und wieder zurück dann sinkenund Brust nur und Wimper noch regen –und dann werden wir wieder zusammen schweigen –um dann aber das Schweigen zu enden –und aber zu enden in Schweigen –in ewigen Wenden.
Palmström schwankt als wie ein Zweig im Wind…Als ihn Korf befrägt, warum er schwanke,meint er: weil ein lieblicher Gedanke,wie ein Vogel, zärtlich und geschwind,auf ein kleines ihn belastet habe –schwanke er als wie ein Zweig im Wind,schwingend noch von der willkommnen Gabe…
Zu allen, ja zu allen möcht ich kommen,tief übers Einzelmenschliche hinaus.Als Geist nur aus der Ferne kann man frommen,ein Mensch ist nur ein Mensch bei sich zu Haus.Nur in der Ferne wird er wirklich strahlen,und aus der Nähe wird sein Licht bald blind,da müssen alle wir dafür bezahlen,daß wir nicht Geister nur, auch Körper sind.
Dunkler Tropfe, der mir heut in den Becher fiel, in den Becher des Lebens, dunkler Tropfe Tod – Willst du den klaren Wein mir trüben – soll ich mich an ihm müde trinken – müde – müde – vom Leben fort? Dunkler Tropfe, der mir heut in den Becher fiel, in den Becher der Freude, dunkler Tropfe Tod ...
Germanen sieht man wenig an,Der Germanist ist heut´ der Mann;Wir andern können nur radebrechen,Er weiß alleinzig ›deutsch‹ zu sprechen.Und ob er auch nicht fähig ist,Ein armes Wörtlein selbst zu zeugen –(Der Germanist, mein Germanist)Er weiß, daß nichts so wonnig istAls – Schaffende zu beugen.
Der Zwölf-Elf kam auf sein Problemund sprach: Ich heiße unbequem.Als hieß´ ich etwa Drei-Vierstatt Sieben – Gott verzeih mir!Und siehe da, der Zwölf-Elf nannt´ sichvon jenem Tag ab Dreiundzwanzig.