In Lüften hängt ein LerchentonMein Ohr hat staunend ihn vernommenist´s eine die noch nicht entflohn?Ist´s eine die zurückgekommen,Gelockt von Frühling schonDa rings die Schöpfung noch von Winter ist?Durch meine Seele zieht ein Schwung,denn jeder Ton hat angeschlagen.Ist´s Ahnung, ist´s ErinnerungVon künftigen, von vor´gen Tagen?Ich fühle nur mich jungOb wie ich´s war, ob wie ich sein werd´? Ist zu fragen.Verklungen ist die MelodieVerklungen von SchneewolkenherdenUnd Winter ist´s im Herzen, wieAm Himmel Winter und auf ErdenSo Winter, als ob nieGewesen Frühling sei und nimmer sollte werden.
Kehr´ ein bei mirDu bist die Ruh´,Der Friede mild,Die Sehnsucht du,Und was sie stillt. Ich weihe dirVoll Lust und SchmerzZur Wohnung hierMein Aug´ und Herz. Kehr´ ein bei mir,Und schließe duStill hinter dirDie Pforten zu! Treib andern SchmerzAus dieser Brust!Voll sei dies HerzVon deiner Lust; Dies Augenzelt,Von deinem GlanzAllein erhellt,O füll´ es ganz!
Im Feld der König SalomonSchlägt unterm Himmel auf den Thron;Da sieht er einen Sämann schreiten,Der Körner wirft nach allen Seiten."Was machst du da?" der König spricht;"Der Boden hier trägt Ernte nicht.Laß ab vom thörichten Beginnen;Du wirst die Aussaat nicht gewinnen."Der Sämann, seinen Arm gesenkt,Unschlüssig steht er still und denkt;Dann fährt er fort, ihn rüstig hebend,Dem weisen König Antwort gebend:"Ich habe nichts als dieses Feld,Geackert hab ich´s und bestellt;Was soll ich weitre Rechnung pflegen?Das Korn von mir, von Gott der Segen."
O glaube nicht, daß du nicht seiest mitgezählt;Die Weltzahl ist nicht voll, wenn deine Ziffer fehlt.Die große Rechnung zwar ist ohne dich gemacht,Allein du selber bist in Rechnung mitgebracht.Ja mitgerechnet ist auf dich in alle Weise;Dein kleiner Ring greift ein in jene größeren Kreise.Zum Guten, Schönen will vom mangelhaften BösenDie Welt erlöst sein, und sollst sie mit erlösen.Vom Bösen mache dich, vom Mangelhaften frei;Zur Güt´ und Schöne so der Welten trägst du bei.
Einen Kompaß hab´ im Schiffe,Willst nach rechter SeemannsartÜber Wellen, durch die RiffeWagen eine Seemannsfahrt!Auch ein Kompaß liegt in jedesMenschen Brust, der nicht zu missen;Hab´ ein Auge drauf, ein stetes,Auf den Kompaß: dein Gewissen!
Das beste Werk auf Erden ist,Korn in die Scholle säen,Und aller Freuden reichste ist,Die vollen Schwaden mähen.Rund geht der Wurf des Sämannsund rund des Schnitters Eisendes ganzen Lebens auf und abliegt zwischen diesen Kreisen.
Was in der Schule du gelernt, ist´s wohl vergebens,Weil du gebrauchen es nicht kannst im Lauf des Lebens?O nein, den Acker hat zum Anbau es entwildert,Zum Wesentlichen hat´s dich förmlich vorgebildet.So, was im Leben selbst der großen Schule, duGelernt hast, bringst du nicht umsonst dem Himmel zu.Du mußt die irdischen Aufgaben recht nur treiben,Und ewig wird davon die Segenswirkung bleiben.
Die ganze Welt ist viel zu groß,Sie an Ein Herz zu fassen;Dazu genügt nur Gottes Schoß,Dem bleibt es überlassen;Ein Menschenherz ist viel zu klein,Um liebend sich der Welt zu weih´n.Du mußt an eine treue BrustInsonders hin dich neigen,Ihr alle deine LiebeslustAusschließlich geben eigen;Wer so ein Herz am Herzen hält,Der liebt in ihm die ganze Welt.
Wie sich die Zeit des Verstandes verschiebt,da doch die Jahre nicht säumen:Leider in Träumen und Schäumensind mir so viele verstaubt und verstiebt.Neigung, sie läßt sich nicht zäumen,wie das Laub in den Bäumenunwiderstehlich von frischem schiebt.So in den blühenden Räumendes Frühlings bin ich nun wieder verliebt.
Du bist die Rose meiner Liebe,Die Ros´ auf meines Herzens FlurEs waren andre BlumentriebeVorahnung meiner Rose nur.Es kam der Flor, daß er zerstiebe,Verschwinden mußte jede Spur,Daß Raum für meine Rose bliebe,Die mir zu bleiben ewig schwur.