Neulich deutschten auf Deutschvier deutsche Deutschlinge deutschend,sich überdeutschend am Deutsch,welcher der Deutscheste sei.Vier deutschnamig benannt: Deutsch,Deutscherig, Deutscherling, Deutschdich,selbst so hatten zu deutsch siesich die Namen gedeutscht.Jetzt wettdeutschten sie,deutschend in grammatikalischer Deutschheit,deutscheren Komparativ,deutschesten Superlativ."Ich bin deutscher als deutsch.""Ich deutscherer.""Deutschester bin ich!""Ich bin der Deutschereste,oder der Deutschestere."Drauf durch Komparativund Superlativ fortdeutschend,deutschten sie auf bis zum -Deutschesteresteresten;bis sie vor komparativischund superlativer Deutschungden Positiv von Deutschhatten vergessen zuletzt.
Die Zukunft habt ihr, ihr habt das Vaterland,Ihr habt der Jugend Herz, Erzieher, in der Hand.Was ihr dem lockeren Grund einpflanzt, wird Wurzeln schlagen,Was ihr dem zarten Zweig einimpft, wird Früchte tragen,Bedenkt, daß sie zum Heil der Welt das werden sollen,Was wir geworden nicht und haben werden wollen.
Komm, sprach das Mädchen, setze dichUnd nimm mich in die Lehre,Verhöre deine Schülerin,Da hast du die Grammäre.Gut, sprach ich, liebe Schülerin,Allein mir fehlt ein Rütchen;Wenn du den Lehrer zornig machst,Wie kühlt er sich das Mütchen?Er soll, sprach sie, für jedes WortMich an dem Näschen zupfen,Und wenn er härter strafen will,Mich an den Härchen rupfen.Wie? sprach ich, sollen für den MundDie armen Härchen büßen?Für jedes Wort, das du nicht weißt,Sollst du mich einmal küssen.
Wenn ihr an Nesseln streifet,So brennen sie,Doch wenn ihr fest sie greifet,Sie brennen nie.So zwingt ihr die Feinen,Auch die gemeinen Naturen nie.Doch preßt ihr wackerWie Nußaufknacker,So zwingt ihr sie.
Der Frost hat mir bereifet des Hauses Dach;Doch warm ist mirs geblieben im Wohngemach.Der Winter hat die Scheitel mir weiß gedeckt;Doch fließt das Blut, das rote, durchs Herzgemach.Der Jugendflor der Wangen, die Rosen sindGegangen, all gegangen einander nach.Wo sind sie hingegangen? ins Herz hinab:Da blühn sie nach Verlangen, wie vor so nach.Sind alle Freudenströme der Welt versiegt?Noch fließt mir durch den Busen ein stiller Bach.Sind alle Nachtigallen der Flur verstummt?Noch ist bei mir im stillen hier eine wach.Sie singet: Herr des Hauses! verschleuß dein Tor,Daß nicht die Welt, die kalte, dring ins Gemach.Schleuß aus den rauhen Odem der Wirklichkeit,Und nur dem Duft der Träume gib Dach und Fach.Ich habe Wein und Rosen in jedem Lied,Und habe solcher Lieder noch tausendfach.Vom Abend bis zum Morgen und Nächte durchWill ich dir singen Jugend und Liebesach.
Chidher, der ewig junge, sprach:Ich fuhr an einer Stadt vorbei,Ein Mann im Garten Früchte brach;Ich fragte, seit wann die Stadt hier sei?Er sprach, und pflückte die Früchte fort:"Die Stadt steht ewig an diesem Ort,Und wird so stehen ewig fort."Und aber nach fünfhundert JahrenKam ich desselbigen Wegs gefahren.Da fand ich keine Spur der Stadt;Ein einsamer Schäfer blies die Schalmei,Die Herde weidete Laub und Blatt;Ich fragte: "Wie lange ist die Stadt vorbei?"Er sprach, und blies auf dem Rohre fort:"Das eine wächst, wenn das Andre dorrt;Das ist mein ewiger Weideort." –Und aber nach fünfhundert JahrenKam ich desselbigen Wegs gefahren.Da fand ich ein Meer, das Wellen schlug,Ein Schiffer warf die Netze frei;Und als er ruhte vom schweren Zug,Fragt´ ich, seit wann das Meer hier sei?Er sprach, und lachte meinem Wort:"So lang als schäumen die Wellen dort,Fischt man und fischt man in diesem Port." –Und aber nach fünfhundert JahrenKam ich desselbigen Wegs gefahren.Da fand ich einen waldigen Raum,Und einen Mann in der Siedelei,Er fällte mit der Axt den Baum;Ich fragte, wie alt der Wald hier sei?Er sprach:" Der Wald ist ein ewiger Hort;Schon ewig wohn´ ich an diesem Ort,Und ewig wachsen die Bäum´ hier fort." –Und aber nach fünfhundert JahrenKam ich desselbigen Wegs gefahren.Da fand ich eine Stadt, und lautErschallte der Markt vom Volksgeschrei.Ich fragte: Seit wann ist die Stadt erbaut?Wohin ist Wald und Meer und Schalmei?Sie schrien, und hörten nicht mein Wort:"So ging es ewig an diesem Ort,Und wird so gehen ewig fort." –Und aber nach fünfhundert JahrenWill ich desselbigen Weges fahren.
Du bist die Rose meiner Liebe,Die Ros´ auf meines Herzens FlurEs waren andre BlumentriebeVorahnung meiner Rose nur.Es kam der Flor, daß er zerstiebe,Verschwinden mußte jede Spur,Daß Raum für meine Rose bliebe,Die mir zu bleiben ewig schwur.
Die ganze Welt ist viel zu groß,Sie an Ein Herz zu fassen;Dazu genügt nur Gottes Schoß,Dem bleibt es überlassen;Ein Menschenherz ist viel zu klein,Um liebend sich der Welt zu weih´n.Du mußt an eine treue BrustInsonders hin dich neigen,Ihr alle deine LiebeslustAusschließlich geben eigen;Wer so ein Herz am Herzen hält,Der liebt in ihm die ganze Welt.
Wenn du willst im MenschenherzenAlle Saiten rühren an,Stimme du den Ton der SchmerzenNicht den Klang der Freuden an.Mancher ist, der wohl erfahrenHat auf Erden keine Lust;Keiner, der nicht still bewahrenWird ein Weh in seiner Brust.