Es wippt eine Lampe durch die Nacht.Trapp klapp –Ich will mir denken,Daß meine Mutter jetzt noch wachtUnd will den Hut für sie schwenken.Wir sind nicht, wie man seien soll,Wir haben einander nur gern,Doch meine Mutter ist alt und ist fern.Und mir ist das Herz heut so voll.Da kommt eine Frau mir engegen,Ich will was Gutes überlegen,Weil sie so arm und eckig aussieht.Aber die Frau entflieht.Ich bin ihr zu verwegen.Nun wird es still und wunderbar.Kein Laut auf der Straße Mitte.Nur drüben am andern TrottoirGehn meine eignen Schritte.
Ich habe mich hungrig gefühlt,Doch fast nichts gegessen.War alles lecker, das Bier so schön gekühlt –Aber: du hast nicht neben mirgegessen.Verzeihe: Ich stellte mir vor,Daß das ewig so bliebe,Wenn du vor mir –Ach was geht über Liebe?!!Muß ich nun dochEin paar Tage nochFressen, ohne Lust; o das haß ich. –Aber wenn du von der ReiseHeimkehrst, weiß ich, daß ichWieder richtig speise.
Ein Rauch verwehrt.Ein Wasser verrinnt.Eine Zeit vergeht.Eine neue beginnt.Warum? Wozu?Denk´ ich dein Fleisch hinweg, so bistDu ein dünntrauriges Knochengerüst,Allerschönstes Mädchen du.Wer hat das Fragen aufgebracht?Unsere Not.Wer niemals fragt, wäre tot.Doch kommt´s drauf an, wie jemand lacht.Bist du aus schlimmem Traum erwacht,Ist eine Postanweisung da,Ein Telegramm, ein guter Brief, -Du atmest tiefWie eine Ziehharmonika.
Auch die Pinguine ratschen, tratschen,Klatschen, patschen, watscheln, latschen,Tuscheln, kuscheln, tauchen, fauchenHerdenweise, grüppchenweiseMit Gevattern,Pladdern, schnatternLaut und leise.Schnabel-Babelbabel-Schnack,Seriöses, Skandalöses, Hiebe, Stiche.Oben: Chemisette mit Frack.Unten: lange, enge, hinderlicheRöcke. – Edelleute, Bürger, Pack,Alte Weiber, Professoren.Riesenvolk, in Schnee und Eis geboren.Sie begrüßen herdenweiseErsten Menschen, der sich leiseIhnen naht. Weil sie sehr neugierig sind.Und der erstgesehene Mensch ist neu.Und Erfahrungslosigkeit starrt wie ein kleinstes Kind Gierig staunend aus, jedoch nicht scheu.Riesenvolk, in Schnee und Eis geboren,Lebend in verschwiegener BuchtIn noch menschenfernem Lande.Arktis-Expedition. – Revolverschuß –:Und das Riesenvolk, die ganze BandeErgreift die Flucht.
Gold macht nicht jeden reich,Gold ist geschmeidig und weichWie ein Lurch.Schlängelt sich zwischen den Fingern durch.Gold entrollt, von Gott gewollt.Gold soll nicht frech sein.Gold darf nicht Blech sein,Nicht durchmessingt oder durchsilbert.Gold will redlich frei sein,Ohne aufgezwungnes Beisein,Hören Sie, Gilbert?Gold macht uns trunken. GoldStinkt als Halunkensold.Gold macht nicht gut.Gold wittert Blut.Gold macht nicht froh.Wo ist Gold? Wo?In Europa ist kein Gold mehr da.Alles Gold ist in Amerika.Doch Sie haben recht, mein lieber Mister,Deutschland nährt ein bisschen viel Minister.In den Einzelstaats-BeamtenheerenKönnte man die Hälfte gut entbehren.
Jetzt schlägt deine schlimmste Stunde, Du Ungleichrunde, Du Ausgekochte, du Zeitgeschälte, Du Vielgequälte, Du Gipfel meines Entzückens. Jetzt kommt der Moment des Zerdrückens Mit der Gabel! – Sei stark!Ich will auch Butter und Salz und Quark Oder Kümmel, auch Leberwurst in dich stampfen. Mußt nicht so ängstlich dampfen. Ich möchte dich doch noch einmal erfreu´n. Soll ich Schnittlauch über dich streun? Oder ist dir nach Hering zumut? Du bist so ein rührend junges Blut. –Deshalb schmeckst du besonders gut. Wenn das auch egoistisch klingt, So tröste dich damit, du wundervolle Pellka, daß du eine Edelknolle Warst, und daß dich ein Kenner verschlingt.
Freude soll nimmer schweigen, Freude soll offen sich zeigen, Freude soll lachen, glänzen und singen. Freude soll danken ein Leben lang. Freude soll dir die Seele durchschauern. Freude soll weiterschwingen Freude soll dauern ein Leben lang.
Unsere Kasse darf leer sein.Doch dein Herz darf nicht schwer sein.Jedes entschlüpfte harte WortVon mir, – streichle du sofort!Und rate mir in gleichem Sinn!Jedes Schmollschweigen tobt ohne SinnHetzerisch durch die Brust.Ärger ist stets Verlust,Und Verzeihung ist immer Gewinn.Unserer beider Herzen mögen schwer seinDurch gemeinsames Mißgeschick.Aber keine Stunde zwischen uns darf liebeleer sein.Denn ich liebe dich durch Dünn und Dick.
Nun geh ich stumm an dem vorbei,Wo wir einst glücklich waren,Und träume vor mich hin: es seiAlles wie vor zwei Jahren.Und du bist schön, und du bist gut,Und hast so hohe Beine.Mir wird so loreley zumut,Und ich bin doch nicht Heine.Ich klappe meine Träume zuUnd suche mir eine Freude.Auf daß ich nicht so falsch wie duMein Stückchen Herz vergeude.
Wie ich bei dir gelegenHabe im Bett, weißt du es noch?Weißt du noch, wie verwegenDie Lust uns stand? Und wie es roch?Und all die seidenen KissenGehörten deinem Mann.Doch uns schlug kein Gewissen.Gott weiß, wie redlich untreuMan sein kann.Weißt du noch, wie wir´s trieben,Was nie geschildert werden darf?Heiß, frei, besoffen, fromm und scharf.Weißt du, daß wir uns liebten?Und noch lieben?Man liebt nicht oft in solcher Weise.Wie fühlvoll hat dein spitzer Hund bewacht.Ja unser Glück war ganz und rasch und leise.Nun bist du fern.Gute Nacht.