In der Stratosphäre,Links vom Eingang, führt ein Gang(Wenn er nicht verschüttet wäre)Sieben Kilometer langBis ins Ungefähre.Dort erkennt man weit und breitNichts. Denn dort herrscht Dunkelheit.Wenn man da die Augen schließtUnd sich langsam selbst erschießt,Dann erinnert man sich gernAn den deutschen Abendstern.
Sich interessant machen(Für einen großen Backfisch.)Du kannst doch schweigen? Du bist doch kein KindMehr! – Die Lederbände im BücherspindHaben, wenn du die umgeschlagenen Deckel hältstHinten eine kleine Höhlung im Rücken.Dort hinein mußt du weichen Käse drücken.Außerdem kannst du KäsepfropfenTief zwischen die Sofapolster stopfen.Lasse ruhig eine Woche verstreichen.Dann mußt du immer traurig herumschleichen.Bis die Eltern nach der Ursache fragen.Dann tu erst, als wolltest du ausweichen,Und zuletzt mußt du so stammeln und sagen:"Ich weiß nicht, – ich rieche überall Leichen –."Deine Eltern werden furchtbar erschreckenUnd überall rumschnüffeln nach Leichengestank,Und dich mit Schokolade ins Bett stecken.Und zum Arzt sage dann: "Ich bin seelenkrank."Nur laß dich ja nicht zum Lachen verleiten.Deine Eltern – wie Eltern so sind –Werden bald überall verbreiten:Du wärst so ein merkwürdiges, interessantes Kind.
Wir haben keinen günstigen Wind.Indem wir die Richtung verlieren,Wissen wir doch, wo wir sind.Aber wir frieren.Und die darüber erhaben sind,Die sollten nicht allzuviel lachen.Denn sie werden nicht lachen, wenn sie blindEines Morgens erwachen.Das Schiff, auf dem ich heute bin,Treibt jetzt in die uferlose,In die offene See. – Fragt ihr: "Wohin?"Ich bin nur ein Matrose.
Schallplatten, ihr runden,Verschönt uns die StundenLaut oder leise,Tief oder hell,Wie wir euch bestellt.Dreht euch im Kreise.Das Karussell Der geistigen Welt.Erwähltes schwinge,Ein Spiel erklinge,Ein Sänger singe,Ein Dichter spricht;Aus fernen Landen,Aus Nichtmehrvorhanden.Wir sehen sie nicht.Was sie uns gegeben,Wird Künftigen bleiben,Wird weiter leben,Wie ihr es banntet,Ihr kreisenden Scheiben,Wie ihr erkanntet,Was ewig gefällt.Die Kunst erhält.
Sie sprangen aus rasender EisenbahnUnd haben sich gar nicht weh getan.Sie wanderten über Geleise,Und wenn ein Zug sie überfuhr,Dann knirschte nichts. Sie lachten nur.Und weiter ging die Reise.Sie schritten durch eine steinerne Wand,Durch Stacheldrähte und Wüstenbrand,Durch Grenzverbote und SchrankenUnd durch ein vorgehaltnes Gewehr,Durchzogen viele Meilen Meer. –Meine Gedanken. –Ihr Kurs ging durch, ging nie vorbei.Und als sie dich erreichten,Da zitterten sie und erbleichtenUnd fühlten sich doch unsagbar frei.
Ich habe mich hungrig gefühlt,Doch fast nichts gegessen.War alles lecker, das Bier so schön gekühlt –Aber: du hast nicht neben mirgegessen.Verzeihe: Ich stellte mir vor,Daß das ewig so bliebe,Wenn du vor mir –Ach was geht über Liebe?!!Muß ich nun dochEin paar Tage nochFressen, ohne Lust; o das haß ich. –Aber wenn du von der ReiseHeimkehrst, weiß ich, daß ichWieder richtig speise.
Doch ihr Gesicht,Das sah ich nicht.Nur Beine, Rock, gebeugten Rücken,Ein nasses Stück vom Schürzenhang.Das alles lebte sich beim BückenUnd Wenden unterm Küchenlicht.Ich aber stand im dunklen Gang,Sah nach den unbewachten BeinenUnter des hochgerutschten Rockes Saum.Zwei sichre Arme dachte sich mein Traum.Nur ihr Gesicht das sah ich nicht.Doch etwas war, als wäre es zum Weinen.Kein Laut, kein Wort. –Es ist auch nichts Zunennendes gewesen.Ich aber weiß: Als ich den Gang verließ,Schlich ich ganz innig leise fort,Und war betrübt, als ich doch einen BesenUmstieß.
Der Blitz hat mich getroffen.Mein stählerner, linker ManschettenknopfIst weggeschmolzen, und in meinem KopfSummt es, als wäre ich besoffen.Der Doktor Berninger äußerte sichDarüber sehr ungezogen: Das mit dem Summen wär´ typisch für mich,Das mit dem Blitz wär´ erlogen.
Du alter Stachelkaks,Du bist kein Bohnerwachs,Kein Gewächs, das die Liebe sich pflückt,Sondern du bist nur ein bißchen verrückt.Ich weiß, daß du wenig trinkst.Du hast auch keinerlei Duft.Aber, ohne daß du selber stinkst,Saugst du Stubenmief ein wie Tropenluft.Du springst niemals Menschen an oder Vieh.Wer aber mit Absicht oder versehentlichSich einmal auf dichSetzte, vergißt dich nie.Ein betrunkener, lachender NegerSchenkte dich mir, du lustiges Kleines,Daß ich den Vater ersetze dir kantigem AblegerEines verrückten, stets starren Stachelschweines.
Wir Freunde auf einen Faden gereiht,es kam nicht so, wie wir wollten,denn unsere Kette riß mit der Zeit,und wir rollten.Von allen Winden zerstreut und gehetzt,verschlissen und verwittert,meinten wir schon: wir würden zuletztsterben total verbittert.Doch unser Trauern lernte Geduldund lächelt nun ruhig ins Neue.Wir glauben an unsere eigene Schuldund an die Vergeltung von Treue.