Es lohnt sich doch, ein wenig lieb zu seinUnd alles auf das Einfachste zu schrauben,Und es ist gar nicht Großmut zu verzeihn,Daß andere ganz anders als wir glauben.Und stimmte es, daß Leidenschaft NaturBedeutete im Guten und im Bösen,Ist doch ein Knoten in dem Schuhband nurMit Ruhe und mit Liebe aufzulösen.
Träume deine Träume in RuhWenn du niemandem mehr traustSchließe die Türen zu,Auch deine Fenster,Damit du nichts mehr schaust.Sei still in deiner Stille,Wie wenn dich niemand sieht.Auch was dann geschieht,Ist nicht dein Wille.Und im dunkelsten SchattenLies das Buch ohne Wort.Was wir haben, was wir hatten,Was wir…Eines Morgens ist alles fort.
Ich sehe hinter dem Grau heute BlauUnd bin milder geworden.Ich bin nicht mehr der junge RadauUnd wehe nicht mehr aus Norden.Es kommen die Jüngsten auch mal dahin,Wenn sie streng Zauderndes wagenUnd fragen nach jedem »Wie ist ...?« dann: »Wie bin ...?«Und werden still Danke sagen.
So ist es uns ergangen.Vergiß es nicht in beßrer Zeit!Aber Vöglein singen und sangen,Und dein Herz sei endlos weit.Vergiß es nicht! Nur damit du lernstZu dem seltsamen Rätsel "Geschick". –Warum wird, je weiter du dich entfernst,Desto größer der Blick?Der Tod geht stolz spazieren.Doch Sterben ist nur Zeitverlust. –Dir hängt ein Herz in deiner Brust,Das darfst du nie verlieren.
Sieh, ich war so oft allein,Und ich lernte gleich den Zweigen,Gleich dem Stein,Träume wachen, Worte schweigen.Denke, daß ich Dichter bin.Eure Sonne ist nicht meine.Nimm als Freund mich hin,Wenn ich dir auch fremd erscheine.Laß mich lauschen aus der Ferne,Wenn ihr tanzend schwebt,Daß auch ich das Schwere lerne:Wie man narrenglücklich lebt.
Schöne Fraun und Katzen pflegen Häufig Freundschaft, wenn sie gleich sind, Weil sie weich sind Und mit Grazie sich bewegen.Weil sie leise sich verstehen, Weil sie selber leise gehen, Alles Plumpe oder Laute Fliehen und als wohlgebaute Wesen stets ein schönes Bild sind.Unter sich sind sie Vertraute, Sie, die sonst unzähmbar wild sind.Fell wie Samt und Haar wie Seide. Allverwöhnt. - Man meint, daß beide Sich nach nichts, als danach sehnen, Sich auf Sofas schön zu dehnen.Schöne Fraun mit schönen Katzen, Wem von ihnen man dann schmeichelt, Wen von ihnen man gar streichelt, Stets riskiert man, daß sie kratzen.Denn sie haben meistens Mucken, Die zuletzt uns andre jucken. Weiß man recht, ob sie im Hellen Echt sind oder sich verstellen?Weiß man, wenn sie tief sich ducken, Ob das nicht zum Sprung geschieht? Aber abends, nachts, im Dunkeln, Wenn dann ihre Augen funkeln, Weiß man alles oder flieht Vor den Funken, die sie stieben.Doch man soll nicht Fraun, die ihre Schönen Katzen wirklich lieben, Menschen überhaupt, die Tiere Lieben, dieserhalb verdammen.Sind Verliebte auch wie Flammen, Zu- und ineinander passend, Alles Fremde aber hassend.Ob sie anders oder so sind, Ob sie männlich, feminin sind, Ob sie traurig oder froh sind, Aus Madrid oder Berlin sind, Ob sie schwarz, ob gelb, ob grau, -Auch wer weder Katz noch Frau Schätzt, wird Katzen gern mit Frauen, Wenn sie beide schön sind, schauen.Doch begegnen Ringelnatzen Häßlich alte Fraun mit Katzen, Geht er schnell drei Schritt zurück. Denn er sagt: Das bringt kein Glück.
Wenn immer sie mich fragen,Ob ich ein Freund sei der Natur,Was soll ich ihnen nurDann sagen?Ich kann eine Bohrmaschine,Einen Hosenträger oder ein KindSo lieben wie Blumen oder Wind.Ein Sofa ist entstanden,So wie ein Flußbett entstand,Wo immer Schiffer landen,Finden sie immer nur Land.Es mag ein holder SchauerNach einem Erlebnis in mir sein.Ich streichle eine MauerDes Postamts. Glatte Mauer aus Stein.Und keiner von den SteinenNickt mir zurück.Und manche Leute weinenVor Glück.
Will du auf Töpfchen?Fühlst du ein Dürstchen?Oder ein Würstchen?Senke dein Köpfchen.Draußen die schwarze, kalteNacht ist böse und fremd.Deine Hände falte.Der liebe Gott küßt dein Hemd.Gute Ruh!Ich bin da,Deine Mutter, Mama;Müde wie du.Nichts mehr sagen -Nicht fragen -Nichts wissen -Augen zu.Horch in dein Kissen:Es atmet wie du.
Mir ist, als bräch aus meinem HerzEin Strom durchglühter Lavafluten.Ach, wüßtest du, wie hinter ScherzSo oft die tiefsten Wunden bluten.Wenn ich mit Lachen von dir schied,Wie Blütengelb war das zerstäubtUnd wilder klang das wilde Lied,Das deine Heiterkeit betäubt.Das wilde Lied klang fort und fort,Und nichts von jenem Lachen blieb,Bis ich es fand, das milde Wort.Du sagtest einst: »Ich hab dich lieb!«
Ich suche Sternengefunkel.Sonne brennt mich dunkel.Sonne droht mit Stich.Warum brennt die Sonne im Zorn?Warum brennt sie gerade mich?Warum nicht Korn?Ich folge weißen Mannes Spur.Der Mann war weiß und roch so gut.Mir ist in meiner Muschelschnurso negligé zu Mut.Kam in mein Wigwamweit übers Meer,Seit er zurückschwamm,das Wigwamblieb leer.