Es flattert um die QuelleDie wechselnde Libelle,Mich freut sie lange schon;Bald dunkel und bald helle,Wie das Chamäleon,Bald rot, bald blau,Bald blau, bald grün.O daß ich in der NäheDoch ihre Farben sähe!Sie schwirrt und schwebet, rastet nie!Doch still, sie setzt sich an die Weiden.Da hab ich sie! Da hab ich sie!Und nun betracht ich sie genau,Und seh ein traurig dunkles Blau –So geht es dir, Zergliedrer deiner Freuden!
Im Felde schleich´ ich still und wild, Gespannt mein Feuerrohr. Da schwebt so licht dein liebes Bild, Dein süßes Bild mir vor. Du wandelst jetzt wohl still und mild Durch Feld und liebes Tal, Und ach, mein schnell verrauschend Bild, Stellt sich dir´s nicht einmal? Des Menschen, der die Welt durchstreift Voll Unmut und Verdruß, Nach Osten und nach Westen schweift, Weil er dich lassen muß. Mir ist es, denk ich nur an dich, Als in den Mond zu seh´n; Ein stiller Friede kommt auf mich, Weiß nicht, wie mir geschehn
Tage der Wonne,Kommt ihr so bald?Schenkt mir die SonneHügel und Wald?Reichlicher fließenBächlein zumal.Sind es die Wiesen?Ist es das Tal?Blauliche Frische!Himmel und Höh!Goldene FischeWimmeln im See.Buntes GefiederRauschet im Hain;Himmlische LiederSchallen darein.Unter des GrünenBlühender KraftNaschen die BienenSummend am Saft.Leise BewegungBebt in der Luft,Reizende Regung,Schläfernder Duft.Mächtiger rühretBald sich ein Hauch,Doch er verlieretGleich sich im Strauch.Aber zum BusenKehrt er zurück;Helfet, ihr Musen,Tragen das Glück!Saget, seit gesternWie mir geschah?Liebliche Schwestern, Liebchen ist da!
Osterbotschaft - Auferstanden!tönt´s in allen Christenlanden,weckt der Geister Hochgesang.Tritt auch du aus deinen Faltenzu den höheren Gestalten,Seele, Gott sei dein Gesang!
So schauet mit bescheidnem BlickDer ewigen Weberin Meisterstück,Wie ein Tritt tausend Fäden regt,Die Schifflein hinüber, herüber schießen,Die Fäden sich begegnend fließen,Ein Schlag tausend Verbindungen schlägt!Das hat sie nicht zusammengebettelt;Sie hat´s von Ewigkeit angezettelt,Damit der ewige MeistermannGetrost den Einschlag werfen kann.
Über allen GipfelnIst Ruh,In allen WipfelnSpürest duKaum ein Hauch;Die Vögelein schweigen im Walde.Warte nur, baldeRuhest du auch.
Es ist ein Schnee gefallen,Denn es ist noch nicht Zeit,Daß von den Blümlein allen,Daß von den Blümlein allenWir werden hocherfreut.Der Sonnenblick betrügetMit mildem falschen Schein,Die Schwalbe selber lüget,Warum? Sie kommt allein!Sollt´ ich mich einzeln freuen,Wenn auch der Frühling nah?Doch kommen wir zu zweien,Doch kommen wir zu zweien,Gleich ist der Sommer da.
In Lebensfluten, im TatensturmWall ich auf und ab,Webe hin und her!Geburt und Grab,Ein ewiges Meer,Ein wechselnd Weben,Ein glühend Leben,So schaff icham sausenden Webstuhl der ZeitUnd wirke der Gottheit lebendiges Kleid.
Einst ging ich meinem Mädchen nach Tief in den Wald hinein, Und fiel ihr um den Hals, und: Ach! Droht sie, ich werde schrein. Da rief ich trotzig: Ha! ich will Den töten, der uns stört! - Still, lispelt sie, Geliebter, still! Daß ja dich niemand hört.
Angedenken an das GuteHält uns immer frisch bei Mute.Angedenken an das SchöneIst das Heil der Erdensöhne.Angedenken an das Liebe –Glücklich!, wenn´s lebendig bliebe!Angedenken an das EineBleibt das Beste, was ich meine.