Anmut bringen wir ins Leben;Leget Anmut in das Geben!Leget Anmut ins Empfangen!Lieblich ist´s, den Wunsch erlangen.Und in stiller Tage SchrankenHöchst anmutig sei das Danken.
Wo ist einer, der sich quäletMit der Last, die wir getragen?Wenn es an Gestalten fehlet,Ist ein Kreuz geschwind geschlagen.Pfaffenhelden singen sie,Frauen wohl empfohlen;Oberleder bringen sie,Aber keine Sohlen.
Sagt es niemand, nur den Weisen,Weil die Menge gleich verhöhnet,Das Lebend´ge will ich preisenDas nach Flammentod sich sehnet.In der Liebesnächte Kühlung,Die dich zeugte, wo du zeugtest,Überfällt dich fremde FühlungWenn die stille Kerze leuchtet.Nicht mehr bleibest du umfangenIn der Finsternis Beschattung,Und dich reißet neu VerlangenAuf zu höherer Begattung.Keine Ferne macht dich schwierig,Kommst geflogen und gebannt,Und zuletzt, des Lichts begierig,Bist du Schmetterling verbrannt.Und so lang du das nicht hast,Dieses: Stirb und werde!Bist du nur ein trüber GastAuf der dunklen Erde.
Mit dem Vogel sind geflogenseine Kinder über´s Meer.Droben ward der Himmel trüber,drunten brausten Sturmeswogen,und die Kinder klagten sehr:Ach, wie kommen wir hinüber?Nirgends will ein Land uns winken,und die müden Schwingen sinken.-Aber ihre Mutter sagt:Kinder, bleibet unverzagt!Fühlt ihr nicht im tiefsten Innenunaufhaltsam einen Zug,neuen Frühling zu gewinnen?Auf, in jenem ist kein Trug!Der die Sehnsucht hat gegeben,er wird euch hinüberheben,und euch trösten, balde, balde,in dem jungbelaubten Walde.
Im Grenzenlosen sich zu finden, Wird gern der Einzelne verschwinden, Da löst sich aller Überdruß; Statt heißem Wünschen, wildem Wollen, Statt läst´gem Fordern, strengem Sollen, Sich aufzugeben ist Genuß.
Rosen, ihr blendenden, Balsam versendenden! Flatternde, schwebende, Heimlich belebende, Zweiglein beflügelte, Knospen entsiegelnde, Eilet zu blühn.
Worte sind der Seele Bild –Nicht ein Bild! Sie sind ein Schatten!Sagen herbe, deuten mild,Was wir haben, was wir hatten, –Was wir hatten, wo ist´s hin?Und was ist´s denn, was wir haben? –Nun, wir sprechen! Rasch im FliehnHaschen wir des Lebens Gaben.
Ein Kavalier von Kopf und Herzist überall willkommen;er hat mit feinem Witz und Scherzmanch Weibchen eingenommen.Doch wenn´s ihm fehlt an Faust und Kraft,wer mag ihn dann beschützen?Und wenn er keinen Hintern hat,wie mag der Edle sitzen?
Auch in der Ferne zeigt sich alles reiner,Was in der Gegenwart uns nur verwirrt!Vielleicht wirst du erkennen, welche LiebeDich überall umgab, und welchen WerthDie Treue wahrer Freunde hat, und wieDie weite Welt die Nächsten nicht ersetzt…Gar freundliche Gesellschaft leistet unsEin ferner Freund, wenn wie ihn glücklich wissen.
Keinen Reimer wird man findenDer sich nicht den besten hielte,Keinen Fiedler, der nicht lieberEigne Melodien spielte.Und ich konnte sie nicht tadeln;Wenn wir andern Ehre geben,Müssen wir uns selbst entadeln;Lebt man denn, wenn andre leben?Und so fand ich´s denn auch justeIn gewissen Antichambern,Wo man nicht zu sondern wußteMäusedreck von Koriandern.Das Gewesne wollte hassenSolche rüstge neue Besen,Diese dann nicht gelten lassenWas sonst Besen war gewesen.Und wo sich die Völker trennenGegenseitig im Verachten,Keins von beiden wird bekennen,Daß sie nach demselben trachten.Und das grobe SelbstempfindenHaben Leute hart gescholten,Die am wenigsten verwinden,Wenn die andern was gegolten.