Und wie ein jeder wird zuletzt,Wenn man ihn hat in ein Amt gesetzt:War er vorher wie ein´ Ameis krabblig,Und wie ein Schlänglein schnell und zabblig,Wird er hernach in Mantel und KragenIn seinem Sessel sich wohlbehagen!
Es wirkt mit Macht der edle MannJahrhunderte auf seines Gleichen:Denn was ein guter Mensch erreichen kann,Ist nicht im engen Raum des Lebens zu erreichen.Drum lebt er auch nach seinem Tode fort,Und ist so wirksam, als er lebte;Die gute Tat, das schöne Wort:Es strebt unsterblich, wie er sterblich strebte.
Rosen, ihr blendenden, Balsam versendenden! Flatternde, schwebende, Heimlich belebende, Zweiglein beflügelte, Knospen entsiegelnde, Eilet zu blühn.
Ich ging im Walde so für mich hin, und nichts zu suchen, das war mein Sinn. Im Schatten sah ich ein Blümlein stehn, wie Sterne leuchtend, wie Äuglein schön. Ich wollt´ es brechen, da sagt es fein: Soll ich zum Welken gebrochen sein? Ich grub´s mit allen den Würzlein aus, zum Garten trug ich´s, am schönen Haus. Und pflanzt es wieder am stillen Ort: Nun zweigt es immer und blüht so fort.
Es füllt sich ganz das Herz von Zärtlichkeit –Sie ist´s, sie steht vor mir. Welch ein Gefühl!Ist es Verirrung was mich nach dir zieht?Ist´s Raserei? ist´s ein erhöhter Sinn,Der erst die höchste reinste Wahrheit faßt?Ja, es ist das Gefühl, das mich alleinAuf dieser Erde glücklich machen kann;Das mich allein so elend werden ließ,Wenn ich ihm widerstand und aus dem HerzenEs bannen wollte.
Kleine Blumen, kleine BlätterStreuen mir mit leichter HandGute junge FrühlingsgötterTändelnd auf ein luftig Band.Zephir, nimms auf deine Flügel,Schlings um meiner Liebsten Kleid;Und so tritt sie vor den SpiegelAll in ihrer Munterkeit.Sieht mit Rosen sich umgeben,Selbst wie eine Rose jung.Einen Blick, geliebtes Leben!Und ich bin belohnt genug.Fühle, was dies Herz empfindet,Reiche frei mir deine Hand,Und das Band, das uns verbindet,Sei kein schwaches Rosenband!
Alle Menschen groß und kleinSpinnen sich ein Gewebe fein,Wo sie mit ihrer Scheren SpitzenGar zierlich in der Mitte sitzen.Wenn nun darein ein Besen fährt,Sagen sie, es sei unerhört,Man habe den größten Palast zerstört.
Laßt fahren hin das allzu Flüchtige!Ihr sucht bei ihm vergebens Rat;In dem Vergangnen lebt das Tüchtige,Verewigt sich in schöner Tat.Und so gewinnt sich das LebendigeDurch Folg´ aus Folge neue Kraft;Denn die Gesinnung, die beständige,Sie macht allein den Menschen dauerhaft.So löst sich jene große FrageNach unserm zweiten Vaterland;Denn das Beständige der ird´schen TageVerbürgt uns ewigen Bestand.
Möcht´ ich doch wohl besser sein,Als ich bin! Was wär´e es?Soll ich aber besser sein,Als du bist, so lehr´ es!Möcht´ ich auch wohl besser seinAls so mancher andre!"Willst du besser sein als wir,Lieber Freund, so wandre!"
Hätt´ ich gezaudert zu werden,Bis man mir´s Leben gegönnt, Ich wäre noch nicht auf Erden,Wie ihr begreifen könnt,Wenn ihr seht, wie sie sich gebärden,Die, um etwas zu scheinen,Mich gerne möchten verneinen.