Von wem ich es habe, das sag ich euch nicht,Das Kind in meinem Leib. _Pfui! speit ihr aus: die Hure da! _Bin doch ein ehrlich Weib.Mit wem ich mich traute, das sag ich euch nicht.Mein Schatz ist lieb und gut,Trägt er eine goldene Kett am Hals,Trägt er einen strohernen Hut.Soll Spott und Hohn getragen sein,Trag ich allein den Hohn.Ich kenn ihn wohl, er kennt mich wohl,Und Gott weiß auch davon.Herr Pfarrer und Herr Amtmann ihr,ich bitt, lasst mich in Ruh!Es ist mein Kind, es bleibt mein Kind,Ihr gebt mir ja nichts dazu.
Vier Tieren auch verheißen war,Ins Paradies zu kommen;Dort leben sie das ew´ge JahrMit Heiligen und Frommen.Den Vortritt hier ein Esel hat,Er kommt mit muntren Schritten;Denn Jesus zur ProphetenstadtAuf ihm ist eingeritten.Halb schüchtern kommt ein Wolf sodann,Dem Mahomet befohlen:Laß dieses Schaf dem armen Mann!Dem Reichen magst du´s holen.Nun, immer wedelnd, munter, brav,Mit seinem Herrn, dem braven,Das Hündlein, das den SiebenschlafSo treulich mitgeschlafen.Abuherriras Katze hierKnurrt um den Herrn und schmeichelt;Denn immer ist´s ein heilig Tier,Das der Prophet gestreichelt.
Wind ist der WelleLieblicher Buhler;Wind mischt von Grund ausSchäumende Wogen.Seele des Menschen,Wie gleichst du dem Wasser!Schicksal des Menschen,Wie gleichst du dem Wind!
Ist um mich her ein wildes Brausen,als wogte Wald und Felsengrund,und doch stürzt, liebevoll im Sausen,die Wasserfülle sich zum Schlund,berufen, gleich das Tal zu wässern;der Blitz, der flammend niederschlug,die Atmosphäre zu verbessern,die Gift und Dunst im Busen trug:Sind Liebesboten! Sie verkünden,was ewig schaffend uns umwallt.
Osterbotschaft - Auferstanden!tönt´s in allen Christenlanden,weckt der Geister Hochgesang.Tritt auch du aus deinen Faltenzu den höheren Gestalten,Seele, Gott sei dein Gesang!
Zwar ist´s mit der GedankenfabrikWie mit einem Webermeisterstück,Wo ein Tritt tausend Fäden regt,Die Schifflein herüber-hinüberschießen,Die Fäden ungesehen fließen,Ein Schlag tausend Verbindungen schlägt.Zwar Kind ist Kind, und Spiel ist Spiel.
Im Grenzenlosen sich zu finden, Wird gern der Einzelne verschwinden, Da löst sich aller Überdruß; Statt heißem Wünschen, wildem Wollen, Statt läst´gem Fordern, strengem Sollen, Sich aufzugeben ist Genuß.
Euren Beifall zu gewinnen, Schmückten wir uns diese Nacht, Junge Florentinerinnen Folgten deutschen Hofes Pracht; Tragen wir in braunen Locken Mancher heitern Blume Zier; Seidenfäden, Seidenflocken Spielen ihre Rolle hier. Denn wir halten es verdienstlich, Lobenswürdig ganz und gar, Unsere Blumen, glänzend künstlich, Blühen fort das ganze Jahr. Allerlei gefärbten Schnitzeln Ward symmetrisch recht getan; Mögt ihr Stück für Stück bewitzeln, Doch das Ganze zieht euch an. Niedlich sind wir anzuschauen, Gärtnerinnen und galant; Denn das Naturell der Frauen Ist so nah mit Kunst verwandt.
Die Welt ist so leer,wenn man nur Berge sieht,Flüsse und Städte darin denkt,aber hie und da jemand zu wissen,der mit uns übereinstimmt,mit dem wir auch stillschweigend fortleben:das macht uns diesen Erdenrunderst zu einem bewohnten Garten.
Ich ging im Walde so für mich hin, und nichts zu suchen, das war mein Sinn. Im Schatten sah ich ein Blümlein stehn, wie Sterne leuchtend, wie Äuglein schön. Ich wollt´ es brechen, da sagt es fein: Soll ich zum Welken gebrochen sein? Ich grub´s mit allen den Würzlein aus, zum Garten trug ich´s, am schönen Haus. Und pflanzt es wieder am stillen Ort: Nun zweigt es immer und blüht so fort.