Freudig war vor vielen Jahren,Eifrig so der Geist bestrebt,Zu erforschen, zu erfahren,Wie Natur im Schaffen lebt.Und es ist das ewig Eine,Das sich vielfach offenbart;Klein das Große, groß das Kleine,Alles nach der eignen Art,Immer wechselnd, fest sich haltend;So gestaltend, umgestaltend –Zum Erstaunen bin ich da.
Ein edler Mensch kann einem engen KreiseNicht seine Bildung danken. VaterlandUnd Welt muß auf ihn wirken. Ruhm und TadelMuß er ertragen lernen. Sich und andereWird er gezwungen, recht zu kennen. IhnWiegt nicht die Einsamkeit mehr schmeichelnd ein.Es will der Feind, – es darf der Freund nicht schonen.Dann übt der Jüngling streitend seine Kräfte,Fühlt, was er ist und fühlt sich bald ein Mann.
Ha, ich bin der Herr der Welt! mich liebenDie Edlen, die mir dienen.Ha, ich bin der Herr der Welt! ich liebeDie Edlen, denen ich gebiete.O gib mir, Gott im Himmel! daß ich michDer Höh und Lieb nicht überhebe.
Des Menschen Tage sind verflochten, die schönsten Güter angefochten, es trübt sich auch der frei´ste Blick; du wandelst einsam und verdrossen, der Tag verschwindet ungenossen in abgesonderten Geschick. Wenn Freundesantlitz dir begegnet, so bist du gleich befreit, gesegnet, gemeinsam freust du dich der Tat. Ein Zweiter kommt, sich anzuschließen, mitwirken will er, mitgenießen; verdreifacht so sich Kraft und Rat. Von äußerm Drang unangefochten, bleibt, Freunde, so in eins verflochten, dem Tag gönnet heitern Blick! Das Beste schaffet unverdrossen; Wohlwollen unsrer Zeitgenossen, das bleibt zuletzt erprobtes Glück.
Vom Vater hab ich die Statur,Des Lebens ernstes Führen,Vom Mütterchen die FrohnaturUnd Lust zu fabulieren.Urahnherr war der Schönsten hold,Das spukt so hin und wieder;Urahnfrau liebte Schmuck und Gold,Das zuckt wohl durch die Glieder.Sind nun die Elemente nichtAus dem Komplex zu trennen,Was ist denn an dem ganzen WichtOriginal zu nennen?
Efeu und ein zärtlich Gemüt,heftet sich an und grünt und blüht,kann es weder Stamm noch Mauerfinden, es muß verdorren,es muß verschwinden.
Über allen GipfelnIst Ruh,In allen WipfelnSpürest duKaum ein Hauch;Die Vögelein schweigen im Walde.Warte nur, baldeRuhest du auch.
Über meines Liebchens ÄugelnStehn verwundert alle Leute;Ich, der Wissende, dagegenWeiß recht gut, was das bedeute.Denn es heißt: ich liebe diesenUnd nicht etwa den und jenen.Lasset nur, ihr guten Leute,Euer Wundern, euer Sehnen!Ja, mit ungeheuren MächtenBlicket sie wohl in die Runde;Doch sie sucht nur zu verkündenIhm die nächste süße Stunde.
Wenn im Unendlichen dasselbeSich wiederholend ewig fließt,Das tausendfältige GewölbeSich kräftig ineinander schließt,Strömt Lebenslust aus allen Dingen,Dem kleinsten wie dem größten Stern,Und alles Drängen, alles RingenIst ewige Ruh in Gott dem Herrn.
Geh den Weibern zart entgegen,Du gewinnst sie, auf mein Wort.Und wer rasch ist und verwegen,Kommt vielleicht noch besser fort.Doch wem wenig dran gelegenScheinet ob er reizt und rührt,Der beleidigt, der verführt.