Ein junger Mensch, ich weiß nicht wie,Starb einst an der HypochondrieUnd ward denn auch begraben.Da kam ein schöner Geist herbei,Der hatte seinen Stuhlgang frei,Wie´s denn so Leute haben.Der setzt´ notdürftig sich aufs GrabUnd legte da sein Häuflein ab,Beschaute freundlich seinen Dreck,Ging wohl eratmet wieder wegUnd sprach zu sich bedächtiglich:"Der gute Mensch, wie hat er sich verdorben!Hätt er geschissen so wie ich,Er wäre nicht gestorben!"
Für ein zufriedenes Leben braucht man neun Dinge:Genügend Gesundheit, daß die Arbeit Freude macht;Genügend Wohlstand, um seine Bedürfnisse zu befriedigen;Genügend Kraft, um mit seinen Schwierigkeiten zu kämpfen und sie zu besiegen;Genügend Gnade, um seine Sünden zu bekennen und zu überwinden;Genügend Geduld, um sich zu bemühen, bis etwas Gutes zustandegekommen ist;Genügend Nächstenliebe, um in seinen Nachbarn etwas Gutes zu entdecken;Genügend Liebe, um sich zu entschließen, anderen zu helfen;Genügend Glaube, um die wahren Werke Gottes zu tun;Genügend Hoffnung, daß all die angstvollen Zukunftsgedanken schwinden.
Es geht eins nach dem andern hin,Und auch wohl vor dem andern;Drum laßt uns rasch und brav und kühnDie Lebenswege wandern.Es hält dich auf, mit Seitenblick,Der Blumen viel zu lesen;Doch hält nichts grimmiger zurückAls wenn du falsch gewesen.
Wird nur erst der Himmel heiter,Tausend zählt ihr, und noch weiter.Wirst, erstarrtes Herz, du wieder schlagen?Wirke gut, so wirkst du länger,Als es Menschen sonst vermögen.Wirst du deinesgleichen kennen lernen,So wirst du dich gleich wieder entfernen.Wirklich ist es allerliebstAuf der lieben Erde...
Aber Götter sollten nichtMit Menschen wie mit ihresgleichen wandeln:Das sterbliche Geschlecht ist viel zu schwach,In ungewohnter Höhe nicht zu schwindeln.Aber herrlicher war die Zeit, in der uns das Höchste,Was der Mensch sich denkt, als nah und erreichbar gezeigt ward.Da war jedem die Zunge gelöst; es sprachen die Greise,Männer und Jünglinge laut voll hohen Sinns und Gefühles.Aber ich werde der letzte nicht sein, den es bitter gereute,Frauenrat befolget zu haben.
Gott sandte seinen rohen KindernGesetz und Ordnung, Wissenschaft und Kunst,Begabte sie mit aller Himmelsgunst,Der Erde krasses Los zu mindern.Sie kamen nackt vom Himmel anUnd wußten sich nicht zu benehmen;Die Poesie zog ihnen Kleider an,Und keine hatte sich zu schämen.
Warum ich wieder zum Papier mich wende?Das mußt du, Liebster, so bestimmt nicht fragen!Denn eigentlich hab ich dir nichts zu sagen;Doch kommt´s zuletzt in deine lieben Hände.Weil ich nicht kommen kann, soll, was ich sende,Dein ungeteiltes Herz hinübertragenMit Wonnen, Hoffnungen, Entzücken, Plagen:Das alles hat nicht Anfang, hat nicht Ende.Ich mag vom heut´gen Tag dir nichts vertrauen,Wie sich im Sinnen, Wünschen, Wähnen, WollenMein treues Herz zu dir hinüberwendet.So stand ich einst vor dir, dich anzuschauen,Und sagte nichts! Was hätt´ ich sagen sollen?Mein ganzes Wesen war in sich vollendet.
Vom Vater hab ich die Statur,Des Lebens ernstes Führen,Vom Mütterchen die FrohnaturUnd Lust zu fabulieren.Urahnherr war der Schönsten hold,Das spukt so hin und wieder;Urahnfrau liebte Schmuck und Gold,Das zuckt wohl durch die Glieder.Sind nun die Elemente nichtAus dem Komplex zu trennen,Was ist denn an dem ganzen WichtOriginal zu nennen?
Das Alter ist ein höflicher Mann:Einmal übers andre klopft er an,aber nun sagt niemand: Herein!Und vor der Türe will er nicht sein.Da klinkt er auf, tritt ein so schnell,und nun heißt´s, er sei ein grober Gesell.
Was verkürzt die Zeit? Tätigkeit. Was macht sie unerträglich lang? Müßiggang. Was bringt Schulden? Harren und dulden. Was macht gewinnen? Nicht lange besinnen. Was bringt Ehren? Sich wehren.