Bleibe, schönes Mädchen! ruft der Knabe,Rafft von seinem Lager sich geschwind:Hier ist Ceres´, hier ist Bacchus´ Gabe,Und du bringst den Amor, liebes Kind!Bist vor Schrecken blaß!Liebe, komm und laß,Laß uns sehn, wie froh die Götter sind!Ferne bleib, o Jüngling! bleibe stehen,Ich gehöre nicht den Freuden an.Schon der letzte Schritt ist, ach! geschehenDurch der guten Mutter kranken Wahn,Die genesend schwur:Jugend und NaturSei dem Himmel künftig untertan.Und der alten Götter bunt GewimmelHat sogleich das stille Haus geleert.Unsichtbar wird Einer nur im HimmelUnd ein Heiland wird am Kreuz verehrt;Opfer fallen hier,Weder Lamm noch Stier,Aber Menschenopfer unerhört......
Ihr verblühet, süße Rosen,Meine Liebe trug euch nicht;Blühtet, ach, dem Hoffnungslosen,Dem der Gram die Seele bricht!Jener Tage denk´ ich trauernd,Als ich, Engel, an dir hing,Auf das erste Knöspchen lauerndFrüh zu meinem Garten ging;Alle Blüten, alle FrüchteNoch zu deinen Füßen trug,Und vor deinem AngesichteHoffnung in dem Herzen schlug.Ihr verblühet, süße Rosen,Meine Liebe trug euch nicht;Blühtet, ach, dem Hoffnungslosen,Dem der Gram die Seele bricht!
Wer kann gebieten den Vögeln. Still zu sein auf der Flur? Und wer verbieten zu zappeln Den Schafen unter der Schur? Stell ich mich wohl ungebärdig, Wenn mir die Wolle kraust? Nein! Die Ungebärden entzwingt mir Der Scherer, der mich zerzaust. Wer will mir wehren zu singen Nach Lust zum Himmel hinan, Den Wolken zu vertrauen, Wie lieb sie mir´s angetan?
Der Vater ewig in Ruhe verbleibt,Er hat der Welt sich einverleibt.Der Sohn hat Großes unternommen,Die Welt zu erlösen ist er gekommen;Hat gut gelehrt und viel ertragen,Wunder noch heut in unsern Tagen.Nun aber kommt der heilige Geist,Er wirkt am Pfingsten allermeist.Woher er kommt, wohin er weht,Das hat noch niemand ausgespäht.Sie geben ihm nur eine kurze Frist,Da er doch Erst- und Letzter ist.
Frauenschönheit will nichts heißen,ist gar zu oft ein starres Bild;nur solch ein Wesen kann ich preisen,das froh und lebenslustig quillt.Die Schöne bleibt sich selber selig;die Anmut macht unwiderstehlich.
Diese Richtung ist gewiß,Immer schreite, schreite!Finsternis und HindernisDrängt mich nicht zur Seite.Endlich leuchtest meinem Pfad,Luna! klar und golden;Immer fort und immer gradGeht mein Weg zur Holden.Nun der Fluß die Pfade bricht,Ich zum Nachen schreite,Leite, liebes Himmelslicht,Mich zur andern Seite.Seh ich doch das Lämpchen schonAus der Hütte schimmern,Laß um deinen WagenthronAlle Sterne glimmern.
Verfließet, vielgeliebte Lieder,Zum Meer der Vergessenheit!Kein Knabe sing´ entzückt euch wieder,Kein Mädchen in der Blütenzeit.Ihr sanget nur von meiner Lieben;Nun spricht sie meiner Treue Hohn.Ihr wart ins Wasser eingeschrieben;So fließt denn auch mit ihm davon.
Nein, laß mir das Geschäft in Ehren!Es ist ein Balsam für das Herz:Nicht töten will es und zerstören,Es glänzt nicht, fliegt nicht sonnenwärts;Doch liegt, ich darf es wohl berühren,In Staub von Akten und PapierenGar wunderbare Zauberkraft,Zu sänftigen die Leidenschaft.
Amerika, du hast es besserAls unser Kontinent, das alte,Hast keine verfallene SchlösserUnd keine Basalte.Dich stört nicht im InnernZu lebendiger ZeitUnnützes ErinnernUnd vergeblicher Streit.
Nacht ist schon hereingesunken,Schließt sich heilig Stern an Stern,Große Lichter, kleine FunkenGlitzern nah und glänzen fern;Glitzern hier im See sich spiegelnd,Glänzen droben klarer Nacht,Tiefsten Ruhens Glück besiegelndHerrscht des Mondes volle Pracht.